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Da durch die gesellschaftliche Bindung der Sprache ständig Anpassung und Wandel erfolgen, wird bezüglich der Varietäten der gesprochenen deutschen Sprache gefragt, wie sich die Varietätenverhältnisse vor der Mitte dieses Jahrhunderts gestaltet haben und welche Wirkkräfte seither Veränderungen ausgelöst und zur gegenwärtigen Lage geführt haben. Dabei wird der Zweite Weltkrieg mit einer Menge von Folgen als mittelbare Ursache gesehen. Das Varietätenverhältnis von Dialekt, Umgangssprache, Standardsprache gestaltet sich heute landschaftlich und gesellschaftlich unterschiedlich, und auch die Domänenverteilungen wechseln. Dabei unterscheidet sich der Süden deutlich von der Mitte und dem Norden, indem sich im Süden die Dialekte, wenn auch bei Wandel der Basisdialekte zu regionalen Verkehrsdialekten weiter behaupten, ja in der Schweiz das einzige mündliche Kommunikationsmittel bilden. Dagegen sind sie in der Mitte und im Norden zugunsten der Umgangs- und Standardsprache rückläufig, wobei deren Verhältnis teilweise als Substandard und Standard gesehen wird. Auch die Schrift- und Standardsprache weist regionale Varianten auf, Österreich und die Schweiz treten hier besonders hervor.