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Dieses Kapitel lotet Möglichkeiten und Methoden aus, digitale Diskursanalysen nationalsozialistischer Quellentexte durchzuführen. Digitale Technologie wird dabei als heuristisches Werkzeug betrachtet, mit dem der Sprachgebrauch während des Nationalsozialismus im Rahmen größerer Quellenkorpora untersucht werden kann. In einem theoretischen Abschnitt wird grundsätzlich dafür plädiert, während des Analyseprozesses hermeneutisches Sinnverstehen mit breitflächigen korpusbasierten Abfragen zu kombinieren. Verdeutlicht wird diese Herangehensweise an zwei empirischen Beispielen: Anhand eines Korpus von Hitler- und Goebbels-Reden wird dem Auftauchen und der diskursiven Ausgestaltung des nationalsozialistischen Konzepts „Lebensraum“ nachgespürt. Schritt für Schritt wird offengelegt, welche Analysewege durch das Abfragen von Schlüsseltexten, Keywords, Konkordanzen und Kollokationen verfolgt werden können. Das zweite Beispiel zeigt anhand von Eingaben, die aus der Bevölkerung an Staats- und Parteiinstanzen gerichtet wurden, wie solche Quellen mithilfe eines digitalen Tools manuell annotiert werden können, um sie danach auf Musterhaftigkeiten im Sprachgebrauch hin auswerten zu können.
Einleitung
(2022)
Einleitung
(2022)
In diesem Beitrag wird der in den vorliegenden zwei Bänden häufig verwendete Terminus ›Exklusion‹ systematisch und empirisch fundiert als akteursdifferenziertes Beschreibungselement interpretiert. Diese Akteursdifferenzierung(nach NS-Apparat, NS-affin, ausgeschlossen) bedeutet, Exklusion im Sinn einer sprachlich-kommunikativen Praktik bzw. Strategie und unter der Voraussetzung, dass wir es hinsichtlich der entsprechenden sprachlichen Realisate mit Identitätszu- und -abschreibungen zu tun haben, als Identitätsmanagement in den drei Handlungsperspektiven zu beschreiben.
Führer
(2022)
Die folgende Analyse trägt der Zentralität des Führerkonzepts während des Nationalsozialismus Rechnung und skizziert – orientiert an der leitenden Akteurseinteilung in zentrale Repräsentanten des NS-Apparats, verschiedene Akteursgruppen der integrierten Gesellschaft und der Ausgeschlossenen sowie Akteure des Widerstands – ein differenziertes Bild des zeitgenössischen Sprachgebrauchs und der unterschiedlichen Verwendungsweisen des Führerkonzepts. Führer wird als nationalsozialistisches Leitkonzept konturiert, das eng mit weiteren Leitkonzepten wie Volk, Nation und Reich verknüpft war. Es besaß einerseits hohe integrative und affektive Kraft, diente andererseits – auf Seiten der Ausgeschlossenen, Dissidenten und des Widerstands – als Einsatzpunkt von Distanzierung und Kritik.
Gegenstand des nachfolgenden Beitrags sind emotionale Positionierungen. Auf der Grundlage dieser Egodokumente, die 1934 entstanden sind und die von den Jahren vom Ersten Weltkrieg bis zum Jahr 1934, mit der Kernzeit der Weimarer Republik, erzählen, wird nach der Funktion von Gefühlsthematisierungen gefragt. Dabei wird vorausgesetzt, dass gerade in der sogenannten »Bewegungsphase« der NSDAP, der Phase des Aufstiegs zwischen Mitte der 1920er Jahre bis zur Machtübergabe 1933, bei aller Politisierung der Akteure dennoch Emotion und Affekt von großer, den Nationalsozialismus stabilisierender Bedeutung waren. Der nachfolgende emotionsgeschichtlich orientierte Versuch wird also auf der Grundlage retrospektiver sprachlicher Konstituierungen seitens der NSDAP-Mitglieder nach 1933 rekonstruiert. Sie formulieren diese Retrospektiven nach dem aus ihrer Sicht erfolgreichen Ende des »Kampfes«.
In this paper we present Trendi, a monitor corpus of written Slovene, which has been compiled recently as part of the SLED (Monitor corpus and related resources) project. The methodology and the contents of the corpus are presented, as well as the findings of the survey that aimed to identify the needs of potential users related to topical language use. The Trendi corpus currently contains news articles and other web content from 110 different sources, with the texts being collected and linguistically annotated on a daily basis. The corpus complements Gigafida 2.0, a 1.13-billion-word reference corpus of standard written Slovene. Also discussed are the ways in which the corpus will be integrated into various lexicographic projects, helping not only in the identification of neologisms but also in monitoring changes in already identified language phenomena.