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Mit zunehmender Komplexität der modernen Informationsgesellschaften gewinnt Kommunikation einen immer größeren Stellenwert. Durch die Vernetzung der Gesellschaft und ihrer Institutionen vermehren sich in vielen Kontexten auch Sprach- und Kommunikationsprobleme verschiedenster Art, und zugleich erhöhen sich die Erwartungen an eine effiziente Verständigung zwischen den beteiligten Kommunikationspartnern. Entsprechend steigt der Bedarf an Kenntnissen darüber, wie Texte und mündliche Kommunikationen je nach Zielsetzung optimal gestaltet werden können.
In der Bielefelder Linguistik wurde ein umfangreiches Repertoire an Theorien und Methoden entwickelt, die man zur gezielten Text- und Kommunikationsoptimierung anwenden kann. Dabei bietet es sich an, die einzelnen Methoden systematisch miteinander zu verknüpfen und daraus einen integrierten Verfahrensansatz zu entwickeln. Theoretischer Ausgangspunkt dieses Verfahrensansatzes ist die empirisch fundierte Erkenntnis, dass sich kommunikatives Handeln im Standardfall regelhaft und in spezifischen Mustern vollzieht. Je nach Kommunikationsziel müssen von den beteiligten Personen bestimmte Aufgaben sowohl auf der kognitiven als auch auf der kommunikativen Ebene durchgeführt werden. Insofern lässt sich die Durchführung einer kommunikativen Aufgabe nur dann wissenschaftlich optimieren, wenn man die zugehörigen möglichen Lösungsverfahren auf beiden Ebenen kennt und ihre jeweilige Wirksamkeit ab-schätzen kann.
Kooperative (Arbeits-)Prozesse erfordern zu ihrem Zustandekommen und Gelingen Kommunikation und werden von den Beteiligten entsprechend auch kommunikativ organisiert. Die vorliegende Arbeit, die theoretisch dem linguistischen Funktionalismus und der Tätigkeitstheorie verpflichtet ist, untersucht detailliert die systematischen Zusammenhänge zwischen Kommunikation und Kooperation. In einem ersten Schritt wird definiert, welche Tätigkeitszusammenhänge als Kooperationen gelten, und es wird ein Begriffsinstrumentarium zur Beschreibung und Analyse von Kooperationen eingeführt. Anschließend wird das Konzept des Kommunikationsbedarfs von Kooperationen entwickelt sowie die kommunikative Organisation singulärer faktischer Kooperationen - z.T. vergleichend - untersucht. Im Anhang finden sich Transkriptionen von vier Kooperationen.
Es wurden Interviews mit hauptberuflichen KommunikationstrainerInnen geführt, um herauszufinden, inwieweit diese sprachwissenschaftliche Theorien, Methoden und Ergebnisse kennen und für ihre Trainings nutzen, wie sie das Verhältnis von Theorie und Praxis der Kommunikation sehen und welche Methoden der Diagnose von Kommunikationsproblemen, Veränderung und Evaluation sie einsetzen. Wie die Befragung zeigt, ist die Distanz zwischen Trainingspraxis und Sprachwissenschaft noch immer sehr groß und haben nur wenige Theorien und Ergebnisse in den Trainingsbereich Eingang gefunden. Die diskursanalytischen Methoden zur Analyse kommunikativer Probleme werden hier bislang kaum genutzt. Eine Konsequenz daraus sollte u.E. sein, daß die Linguistik für eine Kooperation in aktiver Weise attraktive und auf die Adressaten zugeschnittene Angebote machen muß.
Es wurden Interviews mit hauptberuflichen Kommunikationstrainerinnen geführt, um herauszufinden, inwieweit diese sprachwissenschaftliche Theorien, Methoden und Ergebnisse kennen und für ihre Trainings nutzen, wie sie das Verhältnis von Theorie und Praxis der Kommunikation sehen und welche Methoden der Diagnose von Kommunikationsproblemen, Veränderung und Evaluation sie einsetzen. Wie die Befragung zeigt, ist die Distanz zwischen Trainingspraxis und Sprachwissenschaft noch immer sehr groß und haben nur wenige Theorien und Ergebnisse in den Trainingsbereich Eingang gefunden, Die diskursanalytischen Methoden zur Analyse kommunikativer Probleme werden hier bislang kaum genutzt. Eine Konsequenz daraus sollte u.E. sein, daß die Linguistik für eine Kooperation in aktiver Weise attraktive und auf die Adressaten zugeschnittene Angebote machen muß.