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Wiegand’s opus magnum „Wörterbuchforschung“ ends with a chapter on the state and the relevant taslcs for research into dictionary use in the middle of the 1990s. This article aims at reflecting the taste and the relevance of dictionary usage research 20 years later. I will argue that the fundamentally changed lexicographic landscape makes it necessary to shift the focus of research. In my view, the most important aim of research into dictionary use can no longer be limited to improving dictionaries. Research into dictionary use should also raise more awareness for user- orientation in general and should provide methodological reflection to enlighten the increasingly important usage statistics for online dictionaries. Another goal should be to look behind the scenes of collaborative dictionaries in order to provide background data to classify their relevance in relation to dictionaries elaborated by lexicographic experts. The crisis of lexicography makes it also necessary to broaden our view and concentrate on situations in which linguistic questions arise. In this context, we could examine in which of these situations the consultation of lexicographic data helps. In summary, the aim of research into dictionary use is to identify the fields where sound lexicographic work is really helpful for potential users.
Wie nun bereits seit einigen Jahren üblich, wurde die IDS-Jahrestagung auch dieses Jahr wieder von einer Methodenmesse begleitet, auf der sich passend zum Tagungsthema anwendungsorientierte Projekte mit Bezug zur Lexikonforschung präsentierten. Die Bandbreite der dargebotenen Themen war sehr groß: innovative methodische Ansätze im Bereich der Translationswissenschaft, Tools zur Analyse und Beschreibung lexikalischer Muster oder zur Detektion von Neologismen, neue lexikografische Ressourcen bis hin zu Infrastrukturaktivitäten und einem Kooperationsprojekt zwischen Schüler/innen und Wissenschaftler/innen zur Wortschatzanalyse. Im Folgenden sollen die einzelnen Projekte, die sich auf der Messe präsentiert haben, auf der Basis der eingereichten Abstracts der Messeteilnehmer/innen kurz vorgestellt werden.
cOWIDplus Analyse ist eine kontinuierlich aktualisierte Ressource zu der Frage, ob und wie stark sich der Wortschatz ausgewählter deutscher Online-Pressemeldungen während der Corona-Pandemie systematisch einschränkt und ob bzw. wann sich das Vokabular nach der Krise wieder ausweitet. In diesem Artikel erläutern die Autor*innen die hinter der Ressource stehende Forschungsfrage, die zugrunde gelegten Daten, die Methode sowie die bisherigen Ergebnisse.
Das elexiko-Portal: Ein neuer Zugang zu lexikografischen Arbeiten am Institut für Deutsche Sprache
(2007)
Das elexiko-Portal soll verschiedene lexikografische Projekte des IDS in einem Verbund zusammenführen und - soweit das die Inhalte zulassen - gemeinsame Recherchemöglichkeiten über verschiedene lexikografische Produkte hinweg bieten. In diesem Aufsatz geht es v. a. darum zu zeigen, wie die XML-basierte Modellierung für das Portal aufgebaut ist, um zum einen die Basis für diese flexiblen Zugriffsstrukturen zu legen und zum anderen der Verschiedenheit der beteiligten Projekte Rechnung zu tragen. Gleichzeitig werden Perspektiven für eine flexiblere Darstellung der Daten und für die zukünftige Weiterentwicklung von Recherchemöglichkeiten aufgezeigt.
Der Beitrag behandelt konzeptionelle und methodische Fragen aus einem Projekt, in dem eine neue Referenzausgabe des Thomas Mannschen Gesamtwerks für die Publikation in zwei Medien aufbereitet wird: als Buch und als elektronische Ausgabe. Die Basis dafür bildet ein Informationspool, in dem die Texte SGML/XML-basiert vorgehalten und durch eine Topic Map verknüpft werden. Der Beitrag skizziert die Architektur des Systems sowie die dahinter stehenden technischen und konzeptionellen Überlegungen. Es wird gezeigt, wie gerade die elektronische Version neue Wege beschreitet, damit ein Arbeitswerkzeug für Literaturwissenschaftler entsteht, das völlig neuartige Zugriffsmöglichkeiten auf das Werk Thomas Manns bietet.
Datenmodellierung
(2016)
Im vorliegenden Beitrag soll der Aufbau einer maßgeschneiderten XML-Modellierung für ein Wörterbuchnetz erläutert werden. Diese Schriftfassung beruht auf einem gleichlautenden Vortrag, der auf dem ersten Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks "Internetlexikografie" in Mannheim im Mai 2011 gehalten wurde. Der Beitrag ist als Werkstattbericht zu verstehen, d. h. als praktisch orientierter Blick sowohl darauf, wie wir unsere Modellierung für OWID konzipiert haben, welche Konsequenzen dies für die lexikographische Arbeit sowie für die Recherchemöglichkeiten der Nutzer hat, als auch darauf, welche Vor- und Nachteile wir bei diesem Modellierungsansatz sehen. Der vorliegende Beitrag bietet damit keine umfassende theoretische Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten der Modellierung. Lediglich im folgenden Kapitel werden die Grundzüge des Modellierungsansatzes kurz erläutert und es wird auf entsprechende weiterführende projektbezogene Literatur verwiesen.
Der Einsatz einer maßgeschneiderten, feingranularen XML-Modellierung im lexikografischen Prozess
(2011)
Im vorliegenden Beitrag soll der Aufbau einer maßgeschneiderten XML-Modellierung für ein Wörterbuchnetz erläutert werden. Diese Schriftfassung beruht auf einem gleichlautenden
Vortrag, der auf dem ersten Arbeitstreffen des DFG-Netzwerks „Internetlexikografie“ in
Mannheim im Mai 2011 gehalten wurde. Der Beitrag ist als Werkstattbericht zu verstehen,
d. h. als praktisch orientierter Blick sowohl darauf, wie wir unsere Modellierung für OWID
konzipiert haben, welche Konsequenzen dies für die lexikographische Arbeit sowie für die
Recherchemöglichkeiten der Nutzer hat, als auch darauf, welche Vor- und Nachteile wir bei
diesem Modellierungsansatz sehen. Der vorliegende Beitrag bietet damit keine umfassende
theoretische Auseinandersetzung mit verschiedenen Möglichkeiten der Modellierung. Lediglich
im folgenden Kapitel werden die Grundzüge des Modellierungsansatzes kurz erläutert
und es wird auf entsprechende weiterführende projektbezogene Literatur verwiesen.
In this paper, the authors use the 2012 log files of two German online dictionaries (Digital Dictionary of the German Language and the German Version of Wiktionary) and the 100,000 most frequent words in the Mannheim German Reference Corpus from 2009 to answer the question of whether dictionary users really do look up frequent words, first asked by de Schryver et al. (2006). By using an approach to the comparison of log files and corpus data which is completely different from that of the aforementioned authors, we provide empirical evidence that indicates - contrary to the results of de Schryver et al. and Verlinde/Binon (2010) - that the corpus frequency of a word can indeed be an important factor in determining what online dictionary users look up. Finally, we incorporate word class Information readily available in Wiktionary into our analysis to improve our results considerably.
Einführung
(2022)
Einleitung
(2011)
Der Artikel stellt die Projekte vor, die sich im Rahmen der Projektmesse zur „Elektronischen Lexikografie“ präsentiert haben. Diese Messe wurde begleitend zur 46. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache veranstaltet. Es wird in diesem Beitrag auf der Basis der Messepräsentationen dargelegt, inwiefern Entwicklungen der Korpuslexikografie und der Internetlexikografie die lexikografische Erfassung syntagmatischer Aspekte des deutschen Wortschatzes befördern und welche lexikografischen Internetressourcen dazu verfügbar sind.
In diesem Beitrag werden wichtige Neukonzeptionen und umfangreiche Nachbearbeitungen einzelner
Angabebereiche in elexiko erläutert. Die linguistische Konzeption dieser Angaben stellt eine Weiterentwicklung gegenüber der Konzeption dar, wie sie im Band „Grundfragen der elektronischen Lexikographie. elexiko – das Online-Informationssystem zum deutschen Wortschatz“ (2005) vorgelegt wurde. Betroffen sind z.B. die Angabebereiche der typischen Verwendungen, der sinn- und sachverwandten Wörter und der Besonderheiten des Gebrauchs.
To design effective electronic dictionaries, reliable empirical information on how dictionaries are actually being used is of great value for lexicographers. To my knowledge, no existing empirical research addresses the context of dictionary use, or, in other words, the extra-lexicographic situations in which a dictionary consultation is embedded. This is mainly due to the fact that data about these contexts are difficult to obtain. To take a first step in closing this research gap, we incorporated an open-ended question (“In which contexts or situations would you use a dictionary?”) into our first online survey (N = 684). Instead of presenting well-known facts about standardized types of usage situation, this chapter will focus on the more offbeat circumstances of dictionary use and aims of users, as they are reflected in the responses. Overall, my results indicate that there is a community whose work is closely linked with dictionaries. Dictionaries are also seen as a linguistic treasure trove for games or crossword puzzles, and as a standard which can be referred to as an authority. While it is important to emphasize that my results are only preliminary, they do indicate the potential of empirical research in this area.
Electronic corpora play an ever growing role in lexicography. On the one hand, new access to linguistic usage is made possible through the use of text corpora and intelligent corpus-based query tools; however, the final results are still interpreted and described by lexicographers. In this case corpora are used for data acquisition. On the other hand, there are also projects that provide purely automatically acquired data in the form of "dictionaries". Lexicographers play only a minor role here. This latter type of corpus use creates a completely new kind of electronic dictionary. This article addresses the questions as to what extent these dictionaries differ from lexicographic tradition and whether they must be considered in metalexicography. Starting from previously compiled electronic dictionary typologies, we try to supplement the formulation of lexicographic data as a distinguishing feature. Finally, based on the findings of the project elexiko (Institute for the German Language - IDS), we demonstrate that the distinction between electronic versus man-made lexicographic data is also relevant to lexicographical practice.
The main aim of the study presented in this chapter was to try out eyetracking as form to collect data about dictionary use as it is – for research into dictionary use – a new and not widely used technology. As the topic of research, we decided to evaluate the new web design of the IDS dictionary portal OWID. In the mid of 2011 where the study was conducted, the relaunch of the web design was internally finished but externally not released yet. In this regard, it was a good time to see whether users get along well with the new design decisions. 38 persons participated in our study, all of them students aged 20-30 years. Besides the results the chapter also includes critical comments on methodological aspects of our study.
Filtern, Explorieren, Vergleichen: neue Zugriffsstrukturen und instruktive Potenziale von OWIDplus
(2023)
OWIDplus, das Zusatzangebot zur Wörterbuchplattform OWID, vereint verschiedenste lexikalische Datenbanken, Korpustools und visuell aufbereitete Analysen, die mithilfe von Textsuche und Kategorienfiltern so sortiert werden können, dass Benutzer*innen leicht die für sie interessanten Projekte entdecken können. Eine tiefergehende Beschäftigung mit den Einzelprojekten zeigt, wie bei aller oberflächlicher Ähnlichkeit oder gemeinsamen Themenbereichen ganz unterschiedliche methodische Zugänge zu sprachlichen Daten gewählt worden sind und wie Methodik und Forschungsfrage stets aufeinander abgestimmt werden müssen. Die Vielzahl potenzieller Forschungsfragen führt so unweigerlich zu einer Diversität von Projekten und somit einer Heterogenität, die, so hoffen die Autor*innen, in OWIDplus greifbar wird.
The first international study (N=684) we conducted within our research project on online dictionary use included very general questions on that topic. In this chapter, we present the corresponding results on questions like the use of both printed and online dictionaries as well as on the types of dictionaries used, devices used to access online dictionaries and some information regarding the willingness to pay for premium content. The data collected by us, show that our respondents both use printed and online dictionaries and, according to their self-report, many different kinds of dictionaries. In this context, our results revealed some clear cultural differences: in German-speaking areas spelling dictionaries are more common than in other linguistic areas, where thesauruses are widespread. Only a minority of our respondents is willing to pay for premium content, but most of the respondents are prepared to accept advertising. Our results also demonstrate that our respondents mainly tend to use dictionaries on big-screen devices, e.g. desktop computers or laptops.
The project elexiko compiles an extensive, monolingual dictionary of Contemporary German. This contribution deals with the grammatical data in this dictionary; it is not only described how these are arranged content-wise depending on corpus data, but also how they were modelled.
Das Projekt elexiko erarbeitet ein umfangreiches, einsprachiges Wörterbuch des Gegenwartsdeutschen. In diesem Beitrag geht es um die grammatischen Angaben in diesem Wörterbuch; es wird nicht nur erläutert, wie diese inhaltlich in Abhängigkeit vom Prinzip der Korpusbasiertheit gestaltet sind, sondern auch, wie sie modelliert wurden.
Wissenschaftlich basierte allgemeine Wörterbücher des Deutschen werden heute meist korpusbasiert erarbeitet, d. h. die in ihnen beschriebene Sprache wird vor der lexikografischen Beschreibung empirisch erforscht. Diese Korpora sind allerdings, wie die großen linguistischen Textsammlungen zum Deutschen allgemein, durch Zeitungstexte dominiert. Daher beruhen die in Wörterbüchern beschriebenen Kollokationen und typischen Verwendungskontexte zumindest teilweise auf dieser Textsorte. Wir untersuchen in unserem Beitrag anhand einer Fallstudie zu Mann und Frau, wie stark sich die Beschreibung solcher Kollokationssets ändern würde, wenn als Korpusgrundlage nicht Zeitungen, sondern Publikumszeitschriften oder belletristische Texte herangezogen würden und wie unterschiedlich demnach Geschlechterstereotype dargestellt würden. Damit diskutieren wir auch die Frage, ob Zeitungstexte in diesem Fall ein adäquates und vielseitiges Abbild des Gebrauchsstandards zeigen. Auf einer allgemeineren Ebene wird dadurch ein grundlegendes Problem korpuslinguistischer Forschungsarbeiten tangiert, nämlich die Frage, inwieweit durch Korpora überhaupt ein ‚objektives‘ Bild der sprachlichen Wirklichkeit gezeichnet werden kann.
Der folgende Leitfaden bietet eine grundlegende Übersicht darüber, welche Schritte bei der Konzeption und Durchführung einer empirischen Untersuchung in der germanistischen Linguistik zu beachten sind. Wir werden den grundlegenden Ablauf und die zugrunde liegenden Konzepte allgemein bzw. modellhaft beschreiben und sie anhand von einfachen Beispielen illustrieren. Eine stärkere Ausgestaltung anhand von Beispielen zu verschiedenen linguistischen Forschungsfragen und -feldern und damit auch mehr Illustrationen, wie die einzelnen Schritte für bestimmte Forschungsfragen umzusetzen sind, finden Sie in den Fallstudien im —> Teil III dieses Bandes. Detailliertere Ausführungen zu den zentralen Konzepten des empirischen Arbeitens in der Linguistik finden Sie in —> Teil VI dieses Bandes. Weiterführende Literatur findet sich am Ende des Beitrags.
This chapter presents empirical findings on the question which criteria are making a good online dictionary using data on expectations and demands collected in the first study (N=684), completed with additional results from the second study (N=390) which examined more closely whether the respondents had differentiated views on individual aspects of the criteria rated in the first study. Our results show that the classical criteria of reference books (e.g. reliability, clarity) were rated highest by our participants, whereas the unique characteristics of online dictionaries (e.g. multimedia, adaptability) were rated and ranked as (partly) unimportant. To verify whether or not the poor rating of these innovative features was a result of the fact that the subjects are not used to online dictionaries incorporating those features, we integrated an experiment into the second study. Our results revealed a learning effect: Participants in the learning-effect condition, i. e. respondents who were first presented with examples of possible innovative features of online dictionaries,judged adaptability and multimedia to be more useful than participants who did not have this information. Thus, our data point to the conclusion that developing innovative features is worthwhile but that it is necessary to be aware of the fact that users can only be convinced of its benefits gradually.
Quantitativ ausgerichtete empirische Linguistik hat in der Regel das Ziel, grose Mengen sprachlichen Materials auf einmal in den Blick zu nehmen und durch geeignete Analysemethoden sowohl neue Phanomene zu entdecken als auch bekannte Phanomene systematischer zu erforschen. Das Ziel unseres Beitrags ist es, anhand zweier exemplarischer Forschungsfragen methodisch zu reflektieren, wo der quantitativ-empirische Ansatz fur die Analyse lexikalischer Daten wirklich so funktioniert wie erhofft und wo vielleicht sogar systembedingte Grenzen liegen. Wir greifen zu diesem Zweck zwei sehr unterschiedliche Forschungsfragen heraus: zum einen die zeitnahe Analyse von produktiven Wortschatzwandelprozessen und zum anderen die Ausgleichsbeziehung von Wortstellungsvs. Wortstrukturregularitat in den Sprachen der Welt. Diese beiden Forschungsfragen liegen auf sehr unterschiedlichen Abstraktionsebenen. Wir hoffen aber, dass wir mit ihnen in groser Bandbreite zeigen konnen, auf welchen Ebenen die quantitative Analyse lexikalischer Daten stattfinden kann. Daruber hinaus mochten wir anhand dieser sehr unterschiedlichen Analysen die Moglichkeiten und Grenzen des quantitativen Ansatzes reflektieren und damit die Interpretationskraft der Verfahren verdeutlichen.
Questions of design
(2014)
All lexicographers working on online dictionary projects that do not wish to use an established form of design for their online dictionary, or simply have new kinds of lexicographic data to present, face the problem of what kind of arrangement is best suited for the intended users of the dictionary. In this chapter, we present data about questions relating to the design of online dictionaries. This will provide projects that use these or similar ways of presenting their lexicographic data with valuable information about how potential dictionary users assess and evaluate them. In addition, the answers to corresponding open-ended questions show, detached from concrete design models, which criteria potential users value in a good online representation. Clarity and an uncluttered look seem to dominate in many answers, as well as the possibility of customization, if the latter is not connected with a too complex usability model.
Wir stellen eine empirische Studie vor, die der Frage nachgeht, ob und in welchem Ausmaß Wörterbücher und andere lexikographische Ressourcen die Ergebnisse von Textüberarbeitungen verbessern. Studierende wurden in unserer Studie gebeten, zwei Texte zu optimieren und waren dabei zufällig in drei unterschiedliche Versuchsbedingungen eingeteilt: 1. ein Ausgangstext ohne Hinweise auf potenzielle Fehler im Text, 2. ein Ausgangstext, bei dem problematische Stellen im Text hervorgehoben waren und 3. ein Ausgangstext mit hervorgehobenen Problemstellen zusammen mit lexikographischen Ressourcen, die zur Lösung der spezifischen Probleme verwendet werden konnten. Wir fanden heraus, dass die Teilnehmer*innen der dritten Gruppe die meisten Probleme korrigierten und die wenigsten semantischen Verzerrungen während der Überarbeitung einführten. Außerdem waren sie am effizientesten (gemessen in verbesserten Textabschnitten pro Zeit). Wir berichten in dieser Fallstudie ausführlich vom Versuchsaufbau, der methodischen Durchführung der Studie und eventuellen Limitationen unserer Ergebnisse.
In diesem Papier wird kurz der Stand der lexikografischen Theorie und Praxis bezüglich des Themas „Illustrationen in der Lexikografie“ zusammengefasst, um daraus Vorschläge für den Umgang mit Illustrationen in elexiko abzuleiten. Dazu wird zunächst Grundsätzliches zum Thema referiert, um dann Arten von Illustrationen vorzustellen, wie sie in der lexikografischen Theorie unterschie-den werden. Anhand von Beispielen wird dabei die lexikografische Praxis aus dem Bereich der Printlexikografie illustriert. Die letzten beiden Abschnitte beschäftigen sich mit den Möglichkeiten der Illustrierung für elexiko, wobei unterschieden wird in die Illustrierung des Demonstrationswortschatzes und in weitere Perspektiven für elexiko.
Aus diesem Grunde haben wir uns empirisch der Frage genähert, wie oder ob bestimmte Gruppen heute überhaupt noch Wörterbücher nutzen und ob sie sie bewusst von anderen sprachbezogenen Daten im Web unterscheiden. Es sollten empirische Daten gesammelt werden, um zu erfahren, wie DaF-Lernende tatsächlich arbeiten (und nicht was sie dazu retrospektiv sagen), vor allem um eine bessere empirische Basis für den Unterricht zur Verfügung zu haben. Zentrale Fragen dabei waren:
• Wie nutzen DaF-Lernende heutzutage lexikografische Ressourcen?
• Welche Suchstrategien wenden sie an?
• Differenzieren sie zwischen den unterschiedlichen Ressourcen?
• Welche Strategien erweisen sich als besonders erfolgreich?
Diachrone Wortschatzveränderungen werden in der Regel exemplarisch anhand bestimmter Phänomene oder Phänomenbereiche untersucht. Wir widmen uns der Frage, ob und wie Wandelprozesse auch auf globaler Ebene, also ohne sich auf bestimmte Wortschatzausschnitte festzulegen, messbar sind. Zur Untersuchung dieser Frage nutzen wir das Spiegel-Korpus, in dem alle Ausgaben der Wochenzeitschrift seit 1947 enthalten sind. Dabei gehen wir auf grundlegende Herausforderungen ein, die es dabei zu lösen gilt, wie die Verteilung sprachlicher Daten und die Folgen unterschiedlicher Subkorpusgrößen, d.h. im konkreten Fall die variierende Größe des Spiegelkorpus über die Zeit hinweg. Wir stellen ein Verfahren vor, mit dem wir in der Lage sind, flankiert von einem „Lackmustest“ zur Überprüfung der Ergebnisse, Wortschatzwandelprozesse bis auf die Mikroebene, d.h. zwischen zwei Monaten oder gar Wochen, quantitativ nachzuvollziehen.
Zumutung, Herausforderung, Notwendigkeit? Zum Stand der Forschung zu geschlechtergerechter Sprache
(2022)
In dem Beitrag präsentieren und diskutieren die Autoren zunächst einige Untersuchungen aus der Benutzungsforschung zu elektronischen Wörterbüchern, die sich mit der nutzerseitigen Beurteilung des Mehrwerts multimedialer und benutzeradaptiver Elemente befassen (Kap. 1. In einem zweiten Teil versuchen sie, ausgehend von den Stärken und Schwächen vorhandener Ansätze in diesem Bereich, Antworten auf die Frage zu finden, welche Anforderungen an Visualisierungstechniken und ‑strategien in elektronischen Wörterbüchern gestellt werden müssen, um einen solchen Mehrwert zu erhalten (Kap. 2). Abschließend stellen sie als praktisches Beispiel für eine mögliche Umsetzung solcher Anforderungen den Prototyp einer Software zur interaktiven Erkundung von Wortbildungsangaben im Wörterbuch vor.