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Almanca tuhfe / Deutsches Geschenk (1916) oder: Wie schreibt man deutsch mit arabischen Buchstaben?
(2022)
Versified dictionaries are bilingual/multilingual glossaries written in verse form to teach essential words in any foreign language. In Islamic culture, versified dictionaries were produced to teach the Arabic language to the young generations of Muslim communities not native in Arabic. In the course of time, many bilingual/multilingual versified dictionaries were written in different languages throughout the Islamic world. The focus of this study is on the Turkish-German versified dictionary titled Almanca Tuhfe / Deutsches Geschenk [German Gift], published by Dr. Sherefeddin Pasha in Istanbul in 1916. This dictionary is the only dictionary in verse ever written combining these two languages. Moreover the dictionary is one of the few texts containing German words written in Arabic letters (applying Ottoman spelling conventions). The study concentrates on the way German words are spelled and tries to find out, whether Sherefeddin Pasha applied something like fixed rules to write the German lexemes.
Dieser Beitrag geht auf die 2010 erschienene Dissertation „Migration, Sprache und Rassismus“ des Verfassers zurück. Dort untersucht er mit ethnografischen und gesprächsanalytischen bzw. -rhetorischen Methoden den kommunikativen Stil von zwei mehrheitlich türkischstämmigen, akademischen Gruppen der zweiten Migrantengeneration in Deutschland. Im Fokus der Studie steht das Milieu der „emanzipatorischen Migranten“, die ethnische Zuschreibungen wie „Türken“, „Kurden“, Italiener“ etc. ablehnen und sich als (kultur-)politische Initiativen gegen Diskriminierung und für gleiche Bürgerrechte einsetzen. Als Fallstudie für diese soziale Welt analysiert der Autor die Mannheimer Gruppe der „Unmündigen“. Sein Erkenntnisinteresse richtet sich auf die Fragen, welche rhetorischen Verfahren die Beteiligten im Umgang mit Diskriminierungs- und Marginalisierungserfahrungen entwickelt haben und wie sie in ihrer gruppeninternen Kommunikation auf das Türkische und das Deutsche in ihrem Sprachrepertoire zurückgreifen. Im vorliegenden Artikel wird auf den letztgenannten Aspekt eingegangen und untersucht, welche Formen und Funktionen die deutsch-türkische Variationspraxis der „emanzipatorischen Migranten“ aufweist.
Our current era of globalization is characterized above all by increased mobility, namely by the increasing mobility of people and the development of new communication technologies, including the mobility of linguistic signs and resources. This process raises new theoretical and methodological questions in linguistics, which results in the development of a new sociolinguistics of globalization (Blommaert 2010) in recent years. One of the most obvious ways to trace this new and dynamic development is to analyze individual language repertoires, especially those of migrants. In this essay, I examine aspects of the communicative repertoire of a refugee who fled to Germany in 2015 to escape the civil war in Syria. I draw on two interviews I conducted with him (in the following I refer to him by the pseudonym „Baran“). The first interview with Baran was recorded in 2016, a few months after his arrival in Germany. The second interview is from 2023, seven years later. In both recordings, German was the dominant language of interaction. I will analyze and show the characteristics of his German at the beginning of his immigration, how he resorts to practices of language mixing between German, Turkish and English (which has recently also been referred to as translanguaging) and how his German has developed over the course of the past seven years.
Deutschlandtürkisch?
(2004)
Migration führt zu Zwei- und Mehrsprachigkeit. Ein Ausdruck dieser Sprachkontaktsituation sind Phänomene wie Codeswitching oder Codemixing, die weltweit, wie auch im kommunikativen Haushalt der türkischen Migranten in Europa, zu beobachten sind.1 Eine andere Folge dieses Prozesses sind Auffälligkeiten, die sich im Laufe der Zeit auf verschiedenen Ebenen der Diasporasprachen zeigen. Im vorliegenden Beitrag beschäftigen wir uns mit der Frage nach solchen Besonderheiten und ihren Ursachen im Türkischen der Migranten in Deutschland. Hierzu analysieren wir mündliche Alltagskonversationen von zwei Gruppen. Unsere Analyse von gesprochener Sprache wirft in diesem Zusammenhang einige zentrale methodologische Fragen bezüglich der untersuchten Daten und der Analyseperspektive auf, die wir zunächst in Auseinandersetzung mit der Forschungsliteratur erörtern.
Die Migration in die Türkei stellt für viele junge Menschen einen Wendepunkt in ihrem Leben dar. Sie kann verschiedene Gründe haben.
In der biografie- und interaktionsanalystischen Pilotstudie wird die Darstellung der narrativen Identitätsentwürfe von drei deutsch-türkischen Germanistikstudentinnen in Instanbul untersucht. Sie zeigt, wie die Informantinnen aus der Retrospektive ihre sprachlichen und sozialen Erfahrungen in Deutschland und nach der Migration in die Türkei konstituieren und welche Rolle ihre sprachlichen Ressourcen beim Ausdruck von sozialer Zugehörigkeit spielen.
In this paper we address the question of what is needed, in terms of morphosyntactic encoding, to relate a so-called verb-specific modifier to a nominal head. For the purposes of this paper we shall assume that the notion of a verb-specific modifier includes adverbs and their phrasal or clausal projections, adpositional phrases, and noun phrases featuring a particular semantic case such as locative or instrumental. Noun-specific modifiers, in turn, are considered to be first and foremost adjectives and adjective phrases, next participles and their phrasal projections and, finally, relative clauses.1 The basic motivation underlying this distinction relates to markedness.
Deutsch-türkische Kontaktvarietäten. Am Beispiel der Sprache von deutsch-türkischen Jugendlichen
(2004)
Deutsch-türkische Kontaktvarietäten. Am Beispiel der Sprache von deutsch-türkischen Jugendlichen
(2004)
Die "türkischen Powergirls". Lebenswelt und kommunikativer Stil einer Migrantinnengruppe in Mannheim
(2008)
Die ethnografisch-soziostilistische Fallstudie bietet einen umfassenden Einblick in die Lebenswelt, die sozialen Orientierungen und das Ausdrucksverhalten junger Migrantinnen in Mannheim, die sich "türkische Powergirls" nennen.
Die ethnografische Beschreibung des Migrantenstadtteils bildet den Rahmen für die Rekonstruktion des Entwicklungsprozesses von der ethnischen Jugendclique zu einer Gruppe sozial erfolgreicher junger Frauen. Dieser Prozess ist typisch für junge Migrantinnen in Deutschland, die in Auseinandersetzung mit relevanten Bezugswelten, der Welt der türkischen Gemeinschaft und der Welt der deutschen (Bildungs-)Institutionen, einen eigenständigen Weg zu finden versuchen. Das Selbstbild, das die Mädchen in diesem Prozess entwickeln, bildet die Bezugsgröße für ihren Kommunikationsstil.
Der zentrale Teil des Buches beschreibt diesen Stil, den derb-drastischen Umgangston, den schnellen Wechsel zwischen Deutsch und Türkisch und den virtuosen Gebrauch verschiedener Varietäten zum symbolischen Verweis auf soziale Kategorien, und zeigt, wie sich der Stil im Prozess des Erwachsenwerdens und in Reaktion auf neue Lebensumstände und (Bildungs-)Anforderungen allmählich verändert.
Nach einer kurzen Darstellung relevanter Ergebnisse aus der Mehrsprachigkeitsforschung werden einige Ergebnisse aus dem am Institut für Deutsche Sprache durchgeführten Projekt „Deutsch-türkische Sprachvariation und die Herausbildung kommunikativer Stile in jungendlichen Migrantengruppen in Mannheim" vorgestellt. Im Zentrum steht die Beschreibung eines Ausschnitts aus dem Sprach- und Kommunikationsrepertoire einer türkischen Migrantinnengruppe, der „Powergirls“. Charakteristisch für die Ingroup-Kommunikation der Gruppe sind deutsch-türkische Mischungen, in denen Elemente des Deutschen und Türkischen in z.T. engen Verknüpfungen miteinander verbunden werden. In multilingualen Gesprächssituationen dagegen verwenden die Migrantenjugendlichen eine vereinfachte Form des Deutschen als Kommunikationsmittel. Anhand von Gesprächsbeispielen werden beide Sprachgebrauchsformen dargestellt und in Form und Funktion beschrieben.
Der nachfolgende Beitrag untersucht Form-Funktionsbeziehungen in einem spezifischen Bereich adverbialer Modifikation im Deutschen und Türkischen, nämlich bei den ereignisinternen Adjunkten. Abschnitt 1 entwickelt — mit übereinzelsprachlichem Gültigkeitsanspruch — die Begrifflichkeiten, anhand derer die Untersuchung vorgenommen wird. Abschnitt 2 wendet diese auf das Deutsche und das Türkische an. Abschnitt 3 formuliert ein kontrastives Zwischenergebnis, das in Abschnitt 4 mittels des Versuchs der Identifikation typologischer Korrelate der festgestellten Unterschiede zu einer typologischen Hypothese erweitert wird.
Der Beitrag ist dem holistischen sprachtypologischen Programm verpflichtet, das die Systematiken aufzeigen will, die den identifizierten sprachlichen Strukturen unterliegen und das diese Systematiken als Instanzen allgemeinerer Prinzipien der Variation und Übereinstimmung von sprachlichen Systemen darstellen will. Es wird beschreibend vorgegangen; aus der Beschreibung soll ein Verständnis des Gegenstands erzielt werden. Als deskriptives Werkzeug dienen die Begrifflichkeiten der funktionalen Typologie und der Semantik.
Die Auseinandersetzung mit dem Untersuchungsgegenstand „ereignisinterne Adjunkte“ geschieht in dem für typologische Untersuchungen höchst engen Rahmen der Untersuchung von nur zwei Sprachen. Dies hat Vorteile, die sich insbesondere auf die angelegte Breite und den primär semantischen Ausgangspunkt der Untersuchung beziehen. Es hat gleichzeitig Nachteile, die sich vor allem auf die Verallgemeinerbarkeit oder implikative Kraft der identifizierten Zusammenhänge beziehen. Die Vorteile gilt es zu nutzen, die Nachteile zu beachten.