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In diesem Beitrag möchte ich versuchen darzustellen, wie sich die gegensätzlichen gesellschaftlichen Positionen in Bezug auf zentrale Umweltthemen in populären Nachschlagewerken niederschlagen. Dabei konzentriere ich mich auf die Bezeichnungsvarianten in den Feldern Giftmüll/Problemabfall und Atomkraft,-energie/Kernkraft, -energie und darauf, wie sie von den Lexikonautoren behandelt werden. Den impliziten und expliziten Bewertungen von Wörtern in den Lexika wird die (tatsächliche) Wortverwendung in den öffentlichen (Massen-)Medien gegenübergestellt.
Das Besetzen von Begriffen: Kommunikative Strategien und Gegenstrategien in der Umweltdiskussion
(1991)
In der nunmehr zwanzig Jahre andauernden öffentlichen Diskussion über Umweltprobleme herrschen kommunikative Strategien vor, die sich mit dem, was Hans Maier und Kurt Biedenkopf seinerzeit “Besetzen von Begriffen” nannten, nur noch partiell identifizieren lassen. Das liegt einmal an der fachsprachlichen Herkunft der meisten Schlüsselwörter, für die keine, auf die gesamte Sprachgemeinschaft ausgedehnten, traditionell vertrauten Bedeutungskonzepte existieren, die in politischer Absicht umgepolt werden könnten. Vertraute Konzepte sind bei einigen Ausdrücken höchstens bruchstückhaft in Form assoziativer Aspekte vorhanden, wie bei Kern: ‘kernig’, ‘gesund’, bei entsorgen: ‘von Sorgen befreien’ usw. Solche Assoziationen werden allerdings — im Falle von Kern nachweislich — strategisch eingesetzt.