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Der nationalsozialistische Interaktions- und Kommunikationsraum war mithin bevölkert von kommunikativ konstruierten Sozialfiguren. Hierbei gab es sowohl positiv Konnotierte (z. B. Volksgenosse, Nationalsozialist, Parteigenosse, SA-Mann, Alter Kämpfer) als auch negativ Konnotierte (z. B. Asozialer, Judenfreund, Schwarzer, Roter, Freimaurer). Diese stereotypisierten Sozialfiguren, an die wiederum vielfältige positive wie negative Attribuierungen geknüpft waren, stellten gleichsam Diskurspositionen dar, die anderen zugewiesen wurden oder eingenommen werden konnten – sofern den individuellen Voraussetzungen nach möglich – und die mit unterschiedlichen Graden der In- bzw. Exklusion einhergingen. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf zwei dieser Figuren, die spezifischer als Grenzfiguren begriffen werden können: Meckerer und Märzgefallene. Es wird untersucht, wie diese beiden Grenzfiguren sprachlich konstruiert, in welchen Kontexten und Kommunikationssituationen sie angeeignet und verwendet wurden. In beiden Fällen wird der Fokus dabei über den wörtlichen Ausdruck hinaus auf zeitgenössisch ähnliche oder eng verwandte Bezeichnungen ausgeweitet.
Zur Kontextualisierung von sozialen Kategorien und Stereotypen in der sprachlichen Interaktion
(1995)
Germanisten aus dem Sprachinland sind auch an der Außenansicht ihres sprachlichen Gegenstands interessiert. Um einen Eindruck von Ansichten der deutschen Sprache aus Perspektiven des Sprachauslands zu gewinnen, wurden Mitglieder des Internationalen Wissenschaftlichen Rats des 1DS gebeten, Einstellungen und (stereotype) Meinungen mitzuteilen, die in ihren Ländern zur deutschen Sprache und zu den Deutschen verbreitet sind. Die Ergebnisse dieser kleinen Umfrage werden zusammenfassend vorgestellt und kommentiert. Insgesamt ist das Bild, das sich dabei vom Deutschen und seinen Sprechern ergibt, wenig erfreulich. Auch einige alte Vorurteile erweisen sich als beständig. Aber es gibt auch ermutigende Relativierungen einiger negativer Bewertungen und einige bemerkenswert positive Ausnahmen.
Vorwort
(1997)
Das Buch stellt einen aktuellen Beitrag zur Vorurteils- und Stereotypenforschung dar. Anhand eines pressesprachlichen Textkorpus werden die sprachlichen Mittel untersucht, mit denen Stereotype in Zeitungen beider deutscher Staaten des Jahres 1980 konstituiert, tradiert und gefestigt werden. Berücksichtigt werden sowohl ihre sprachliche Form als auch ihre prädikative Grundstruktur. Auf dieser Grundlage werden 18 Heterostereotype über Polen herausgearbeitet und mit Autostereotypen und ihren historischen Hintergründen in Zusammenhang gebracht.