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Dieser Werkstattbericht zeigt anhand verschiedener korpusbasierter Ressourcen, wie Fragen zu sprachlichen Phänomenen, die für Sprachlernende nicht oder nur unzureichend dokumentiert sind, empirisch beantwortet werden können. Besonderes Augenmerk wird dabei auf OWIDplusLIVE gelegt. Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug zur tagesaktuellen Analyse von Token (einzelne Wortformen/Lemmata) und Bi-/Trigrammen (zwei bzw. drei direkt aufeinander folgende Token). Über eine Anbindung an KorAP können zudem Belege aus dem DeReKo (Deutsches Referenzkorpus) abgerufen und analysiert werden.
Seit Mitte der 1990er Jahre wird am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim erforscht, wie der hochkomplexe Gegenstandsbereich „Grammatik“ unter Ausnutzung hypertextueller Navigationsstrukturen wissenschaftlich fundiert und anschaulich vermittelt werden kann. Eine zentrale Bedeutung kommt folglich einer konsistenten, theorieübergreifenden Vernetzung sämtlicher Textinhalte zu. Um eine automatisierbare Bezugnahme zwischen mit unterschiedlichem terminologischem Vokabular formulierten, aber das gleiche sprachliche Phänomen beschreibenden Inhalten zu befördern, bildet eine onomasiologisch konzipierte Terminologiedatenbank das Rückgrat des Online-Systems. Der Beitrag beschreibt Konzeption und Aufbau der skizzierten linguistischen Fachterminologie.
Der vorliegende Beitrag vergleicht die Verwendung der anglizistischen Nomination old school und der nativen Entsprechung Alte Schule im Hip-Hop-Subkorpus des Songkorpus (Schneider 2020). Dieser Vergleich erfolgt auf zwei Ebenen: Zum einen wird die diskurs-spezifische Verwendung anhand eines adaptierten Analyse-Frameworks für Hip-Hop-Texte von Androutsopoulos und Scholz (2002) untersucht, zum anderen wird der syntaktische und morphologische Gebrauch in den Deutschraptexten analysiert. Dabei zeigt sich, dass es jeweils spezifische Verwendungstendenzen auf diskursiver Ebene gibt, die wesentlichsten Unterschiede aber in der syntaktischen und morphologischen Verwendung auftreten, allen voran in der höheren Produktivität der anglizistischen Nomination. Es wird dafür argumentiert, dass sich dies unter anderem auf sprachstrukturelle bzw. wortformale Spezifika des Englischen zurückführen lässt, wie den nicht vorhandenen Flexionssuffixen der Adjektive. Damit werden die in der Anglizismenforschung etablierten Überlegungen zu Verwendungsgründen um eine simple, aber gegebenenfalls folgenreiche Beobachtung ergänzt, die sich vor allem bei den sprachökonomischen Ansätzen einordnen lässt. Schließlich wird darüber auf diskursiver Ebene wiederum auch ein Bezug zu terminologischen Vorteilen hergeleitet: Trotz flexibler Verwendung wird das schriftliche Abbild bei Wortbildungen geschont (Oldschoolstyle, Oldschool-Aufnahmen, Oldschooler), was für die Wiedererkennbarkeit des Diskurselements – neben der zusätzlichen Auszeichnung durch die Eigenschaft ‚fremdsprachig‘ – zuträglich sein könnte.
In this paper, we propose a controlled language for authoring technical documents and report the status of its development, while maintaining a specific focus on the Japanese automotive domain. To reduce writing variations, our controlled language not only defines approved and unapproved lexical elements but also prescribes their preferred location in a sentence. It consists of components of a) case frames, b) case elements, c) adverbial modifiers, d) sentence-ending functions, and e) connectives, which have been developed based on the thorough analyses of a large-scale text corpus of automobile repair manuals. We also present our prototype of a writing assistant tool that implements word substitution and reordering functions, incorporating the constructed controlled language.
The article aims to examine grammatical features and pragmatic concerns of communicating in the Sciences. In the research of certain languages, it became common to explaingrammatical features such as the usage of passive voice and nominal structures by communication requirements such as objectivity and precision. With the assumption that communication in Science is designed to help gain and spread new insight, the authors tried to integrateseveral approaches to pragmatic and grammatical features of communication. By discussing therelationship between the grammar of certain languages and of the corresponding commonlanguage, the article also places the subject of communication in the Sciences in the discipline oflanguage Variation.
The present paper examines the usage of 341 COVID-19 neologisms which appeared in South Korea over a span of eighteen months (from December 2019 to May 2021) and were extracted from a corpus composed of COVID-19-related news articles and comments, the COVID-19 Corpus, in order to address the following research questions: 1) How do the 341 COVID-19 neologisms extracted rank in news articles and comments respectively?, 2) What usage trends do neologisms designating the disease and other high-frequency neologisms show in news articles and comments respectively?, 3) What characteristic differences do comments as a non-expert and subjective language resource and news articles as an expert and objective language resource show and what value may each genre add to the lexicographic description of neologisms?
Das Buch präsentiert die ersten Arbeitsergebnisse des wissenschaftlichen Netzwerks >Linguistik und Medizin< Patho- und Salutodiskurse im Spannungsfeld von objektivierter Diagnose, interaktiver Vermittlung und medialer Konstitution, gegründet 2017 und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Aus unterschiedlichen linguistischen, medizinischen, historischen und soziologischen Perspektiven werden Prozesse der Wissenskonstitution, -aushandlung und des -transfers in Bezug auf Gesundheit und (psychische wie somatische) Krankheiten thematisiert. Mit Daten und Methoden der Gesprächs-, Korpus- und Diskurslinguistik, der Medizin und der Soziologie werden aktuelle und gesellschaftsrelevante Fragestellungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation, den ö̈ffentlichen massenmedialen Diskursen und in der Fachkommunikation in einem interdisziplinären Dialog bearbeitet. Im Fokus stehen einzelne Krankheitsbilder und deren semiotische Konstruktion wie Schizophrenie, HIV/AIDS, Alzheimer, Depression; mannigfaltige interaktive Praktiken z.B. der Empathiebekundung, der Aufklärung, der Emotionalisierung in Arzt-Patienten-Gesprächen; Prozesse der gemeinsamen Wissensaushandlung in Online-Foren; fachliche Konstruktionen von Vorstellungen zu Normalität und Abweichung.
Der vorliegende Band geht aus der Arbeit des DFG-Netzwerks >Linguistik und Medizin< – Patho- und Saluto-Diskurse im Spannungsfeld von objektivierter Diagnose, interaktiver Vermittlung und medialer Konstitution (vgl. Iakushevich, Ilg & Schnedermann 2017) hervor, das Forscherinnen und Forscher aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Ungarn vereint (www.linguistik-medizin.net). Das Netzwerk wurde 2017 gegründet, um die Forschungstätigkeiten der verschiedenen linguistischen Disziplinen, die an den Verbindungslinien von „Sprache – Wissen – Medizin“ arbeiten, zu bündeln und die interdisziplinäre Anschlussfähigkeit zwischen linguistischen und medizinischen, psychiatrischen und salutogenetischen Forschungsbereichen auf- und auszubauen.
Die Sprachmacht der Experten wankt. Öffentlicher Sprachgebrauch in den 60er und in der 80er Jahren
(1989)
Die Ordnung des öffentlichen Diskurses der Wirtschaftskrise und die (Un-)Ordnung des Ausgeblendeten
(2011)
Muskelversagen? Großartig! - Framing von Fachbegriffen aufgrund unterschiedlichen Weltwissens
(2019)
Im Folgenden wird versucht, die seit den 1970er Jahren primär für die Literatur- und Kulturwissenschaft entwickelte, an Foucault anschließende Diskurs- und dann Interdiskurstheorie mit dem Ziel der Anschlussfahigkeit an linguistische Diskursanalysen sowohl zu resümieren wie zu spezifizieren. Das geschieht teils in Form definitorischer Abschnitte zu Grundbegriffen (wie „Diskurs“, „Spezialdiskurs“, „Interdiskursivität“, „Interdiskurs“, „(inter)diskursives Ereignis“, „Elementardiskurs“, „Kollektivsymbolik“), teils in expliziter Bezugnahme auf benachbarte linguistische Forschungsrichtungen wie die Fachsprachenforschung bzw. die Linguistik der Vertikalität. Als wesentliches Charakteristikum des foucaultschen Diskursbegriffs wird ein historisch spezifischer Raum von Sag- und Wissbarkeit bestimmt. Als konkretes Beispiel dient das Kollektivsymbol des „Netzes“. In aktuellen Verwendungen des „Netz“-Symbols wird ein Widerspruch aufgewiesen, der als Symptom einer diskursiven Sagbarkeitsgrenze gewertet wird. Abschließend erfolgt eine kondensierte Lektüre des Netz-Komplexes in Kafkas Schloß-Roman mit der These, dass Kafka dort eine Grenze der Sagbarkeit problematisiere und überschreite.
Zur Vorbereitung eines zweisprachigen Fachworterbuchs zur Tourismusfachsprache werden korpuslinguistische Verfahren eingesetzt, um Auffalligkeiten in der jeweiligen Fachsprache im Vergleich zum allgemeinsprachlichen Gebrauch aufzuspüren. Neben den hervorstechenden Elementen des Vokabulars, den Schlüsselwortern als potentiellen Stichwortern, geht es vor allem um sprach- und fachsprachspezifische typische Formulierungen und deren Ubersetzungsaquivalente. Fur die gemeinsame, interlinguale Betrachtung des Sprachenpaars Deutsch-Italienisch wurde ein kleines Fachsprachenkorpus aufgebaut und innerhalb der Sketch Engine-Umgebung unter Zuhilfenahme der darin integrierten Referenzkorpora ausgewertet. Fur eine weitere intralinguale Untersuchung der deutschsprachigen Komponente wurde auf das Deutsche Referenzkorpus DeReKo und weitere, intern zu Verfügung stehende Instrumente des Instituts für Deutsche Sprache zuruckgegriffen. Neben üblichen Verfahren der quantitativen Ein- oder Mehrwortbewertung wird ein Ansatz ergänzend getestet, der der dunnen Datengrundlage im fachsprachlichen Bereich Rechnung trägt: Diese ergibt sich nicht nur aus der Korpusgrobe, sondern auch daraus, dass bestimmte feste Floskeln (wie ,eine Reiserücktrittsversicherung abschlieben‘) selten rekurrent, vielmehr eher nur einmal pro Text verwendet werden. Auch wenn dieser Ansatz aufgrund infrastruktureller Artefakte in Einzelfallen an seine Grenzen stößt, die hier selbstkritisch nicht verschwiegen werden sollen, so zeigt sich doch an vielen Stellen auch das grobe Potential. Abschließend wird beispielhaft illustriert, wie Evidenzen dieser und der anderen korpuslinguistischen Auswertungen lexikographisch umgesetzt wurden.
Ödem - Diuretikum - Natrium
(1984)
Die Verfasserin beschreibt einen Bereich der sogenannten fachexternen Kommunikation im Zusammenhang historischer Entwicklungen bei der Rezeption des römischen Rechts in Deutschland. Es werden vier bzw. fünf Klassen (schriftlicher) Textsorten nach funktionalen Kriterien unterschieden und ihre kommunikativ bedingten Verflechtungen untereinander dargestellt. Diese bilden ein System, das insgesamt als Antwort auf spezielle Popularisierungsbedürfnisse aufgefaßt werden kann.
Abertura/Opening
(2010)