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Welche Sprachen sehen wir auf Schildern, Plakaten, Graffiti in der Öffentlichkeit? Wovon hängt es ab, an welchen Orten und in welchen Funktionen bestimmte sprachliche Varietäten zu finden sind? Wie spiegeln sich Mehrsprachigkeit in der Gesellschaft, Prestige von Sprachen und Machtverhältnisse von Sprechergruppen in den Texten im öffentlichen Raum?
Dieser Band widmet sich derartigen Fragen, die in der Sprachwissenschaft heute unter dem Schlagwort der Linguistic Landscapes untersucht werden, aus einer Perspektive der deutschen Sprache außerhalb des deutschsprachigen Kerngebietes. Welches – z. T. unerwartete – Auftreten des Deutschen lässt sich in Ländern wie Malta, Estland, Dänemark oder Tschechien beobachten? Was für Geschichten stehen dahinter und wie spiegeln sich in deutschen Texten und Symbolen historische Ereignisse und heutige Verbindungen zu den deutschsprachigen Ländern?
Gleichzeitig berichten die Beiträge des Bandes über Erfahrungen, die Präsenz der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit zu Unterrichtszwecken und zum Sprachmarketing einzusetzen. Ob in Schule, Universität oder in der Werbung für Deutsch in der allgemeinen Öffentlichkeit – dieser in Anlehnung an ein Projekt auf Malta Spot German genannte Ansatz veranschaulicht nicht nur die Vielfalt der Rollen des Deutschen, er zeigt vor allem, dass Projekte zur deutschen Sprache Spaß machen und auf einfache Weise zur Nachahmung einladen können.
Dieser Beitrag fasst die wesentlichen Aussagen und Ergebnisse eines Workshops zusammen, der sieben Perspektiven auf die Untersuchung der Rolle des Deutschen im öffentlichen Raum zusammengebracht hat. Einige der vorgestellten Studien folgten dem seit Beginn der 2000er Jahre rasant an Popularität gewonnenen Ansatz der ‚Linguistic Landscapes‘. In anderen Beiträgen standen praktische Überlegungen zum Suchen von Beispielen der deutschen Sprache im Mittelpunkt, um diese im Kontext von DaF und Auslandsgermanistik sowie der Werbung für die deutsche Sprache einzusetzen. Ziel des Workshops war es, Gemeinsamkeiten und Perspektiven von diesen unter dem Schlagwort ‚Spot German‘ verorteten Studien mit der Linguistic Landscape-Tradition zu eruieren. Länder, aus denen Studien vorgestellt wurden, waren Estland, Lettland, Dänemark, Tschechien, Deutschland, Zypern und Malta.
Die Erforschung von Sprache im öffentlichen Raum (Linguistic Landscapes, LL) hat sich in den vergangen 20 Jahren als Teilgebiet der Soziolinguistik, der Semiotik und anderer Disziplinen fest etabliert. Der vorliegende Band gibt einen Überblick zu zentralen Ansätzen der LL-Forschung mit einem Bezug zur deutschen Sprache. Die Beiträge stellen aktuelle Studien aus dem deutschsprachigen Raum, zu Deutsch als Minderheitensprache sowie aus Ländern mit einer ausgeprägten DaF-Tradition vor. Sie thematisieren sprachstrukturelle und soziolinguistische ebenso wie didaktische, methodische und technologische Aspekte. Damit trägt der Band zu einer Systematisierung der deutschsprachigen LL-Forschung bei, gibt Impulse für internationale Diskussionen und benennt wichtige Desiderata.
This chapter starts out by giving a brief overview of the main priorities of international and German studies in the area of linguistic landscape research. The contributions to this volume are then embedded in current debates and developments in the field. Finally, we outline important desiderata of linguistic landscape research that focus on German and address challenges of knowledge transfer and application as well as possible contributions to international lines of research.
Vorwort
(2021)
In foreign language teaching the use of dictionaries, especially bilingual, has always been related to the hypotheses concerning the relationship between the native language (L1) and second language acquisition method. If the bilingual dictionary was an obvious tool in the grammar-translation method, it was banned from the classroom in the direct, audiolingual and audiovisual methods. Also in the communicative method, foreign language learners are discouraged from using a dictionary. Its use should not obstruct the goals of communicatively oriented foreign language learning – a view still held by many foreign language teachers. Nevertheless, the reality has been different: Foreign language learners have always used dictionaries, even if they no longer possess a print dictionary and mainly use online resources and applications. Dictionaries and online resources will continue to play an important role in the future. In the Council of Europe’s language policy, with its emphasis on multilingualism and lifelong learning, the adequate use of reference tools as a strategic skill is highlighted. In several European countries, educational guidelines refer to the use of dictionaries in the context of media literacy, both in mother tongue and foreign language teaching. Not only is their adequate use important, but so too is the comparison, assessment and evaluation of the information presented, in order to develop Language Awareness and Language Learning Awareness. This is good news. However, does this mean that dictionaries are actually used in class? What role do dictionaries play in foreign language teaching in schools and universities? Are foreign language learners in the digital era really competent users? And how competent are their teachers? Are they familiar with the current (online) dictionary landscape? Can they support their students? After a more in-depth study of the status quo of dictionary use by foreign language learners and teachers and the gap between their needs and the reality, this contribution discusses the challenges facing lexicographers and meta-lexicographers and what educational policy measures are necessary to make their efforts worthwhile in turning foreign language learners – and their teachers – into competent users in a multilingual and digital world.
Schreibdidaktik
(2022)
Eine gut entwickelte Schreibkompetenz bildet eine wesentliche Schlüsselqualifikation für die gesellschaftliche Teilhabe in literalisierten Gesellschaften. Aus diesem Grund kommt auch der Schreibdidaktik als Teildisziplin der Sprachdidaktik, die sich mit der Konzeption, Diagnostik und Förderung von Schreibkompetenz auseinandersetzt, eine wichtige Bedeutung zu. Ihr Erkenntnisinteresse besteht vorrangig in der Frage, wie die Aneignung von Schreibkompetenz in Abhängigkeit von den individuellen Lernvoraussetzungen durch unterrichtliche Förderung gelingen kann.
Die Bibliografie verfolgt das Ziel, einen Überblick über zentrale Themengebiete und Konzepte der Schreibdidaktik, wie z. B. Schreibkompetenz, Schreibentwicklung, Schreibaufgaben und Schreibunterricht, zu geben. Dafür systematisiert sie einschlägige, aktuelle Literatur und führt neben Internetressourcen zentrale (Beiträge in) Zeitschriften, Sammelbände und Handbücher sowie Einführungen auf.