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The establishment of Scottish Parliament: What difference does it make for the Gaelic language?
(2004)
After the Labour government takeover in Westminster in 1997, followed by the referendum on establishing a Scottish Parliament, hopes for more support for the Gaelic language in Scotland were nourished. In the election campaign to the Scottish Parliament in 1999, all parties which were elected to Parliament had mentioned Gaelic, and all parties except the Conservatives had promised an increase in support for Gaelic (cf. Scottish parties’ election manifestoes, obtainable from the parties or via their web sites). Now that the new Scottish Executive, formed by Labour and the Liberal Democrats, has been in power for some time, it is interesting to see if these hopes have been fulfilled.
The two core questions of this paper will thus be:
1. What is the status of Scottish Gaelic after the devolution process?
2. What difference does the existence of the Scottish Parliament make for the status of Gaelic?
It is important to note that this paper refers to language status and Gaelic’s position from a mere language policy perspective. The results are mostly based on an analysis of Parliament documents, the method of investigation being strictly philological. Empirical research has not yet been undertaken. The reference time of my paper will be the first year of Scottish Parliament and the new executive. Even though this is an arbitrary time break, the first year is a symbolic point of time. As the first legislation period as a possibly more natural reference point is not over yet, this choice seems legitimate.
Dieser Artikel schlägt eine Reflexion vor über die möglichen Konvergenzen zwischen einerseits einer linguistischen Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Interaktion, welche empfänglich für die „analytische Mentalität“ der ethnomethodologisch beeinflussten Konversationsanalyse ist, und andererseits einer Betrachtungsweise der wissenschaftlichen Praktiken, wie sie von den social studies of science befürwortet wird, zu denen die ethnomethodologischen Untersuchungen der wissenschaftlichen Arbeit auf zentrale Weise beigetragen haben. Die nun folgende Überlegung wird nicht auf abstrakte Art vollzogen werden, sondern auf der Grundlage von empirischen Daten, bei denen es sich um Tonband- und Videoaufnahmen von Interaktionen zwischen Forschern bei der Ausübung ihrer alltäglichen wissenschaftlichen Arbeit handelt. Die analysierten Transkriptionsauszüge werden es uns ermöglichen, die grundsätzlichen Anfangsüberlegungen, die unserer Analysepraxis zugrunde liegen, konkret aufzuzeigen; wir werden unsere Aufmerksamkeit besonders auf diejenigen Methoden lenken, mittels derer die Interaktionspartner eines ersten Sprechers nach der Äußerung seiner Proposition mit dem Gespräch fortfahren, um diese erste Proposition anzunehmen, zu verändern oder abzulehnen. Eine solche empirische Durchmusterung wird es uns erlauben, die Art zu verdeutlichen, wie die interaktionalen Praktiken der Forscher in den Entstehungsprozess des wissenschaftlichen Wissens, in das Erscheinen von Argumenten, Thesen und Ideen eingreifen, die sich entweder durchsetzen und stabilisieren können oder aber die, im Gegenteil, instabil und kontrovers bleiben, d.h. die es schaffen oder umgekehrt es gerade nicht schaffen, sich in Wissensobjekten herauszukristallisieren.
Das Centre de Sociologie de l’Innovation (CSI) der Ecole des Mines in Paris ist eine Hochburg der Wissenschaftssoziologie, an der die Arbeiten von Bruno Latour und Michel Callon erstellt wurden. Deren Untersuchungen haben eine Reihe von Analysen der wissenschaftlichen Praktiken ausgelöst, die manchmal – vor allem in der angelsächsischen Literatur – unter dem Begriff „Actor-Network-Theory“ (ANT) zusammengefasst werden. Dieser fundamentale Beitrag zur Wissenschaftssoziologie zeichnet sich aus durch eine gesteigerte Aufmerksamkeit sowohl gegenüber den Praktiken der Wissenschaftler, der „science in action“, den Objekten, den Artefakten und den technischen Vorrichtungen als auch gegenüber den Netzwerken, in denen sich Menschen und Nicht-Menschen zusammenfügen und im Umlauf sind. Eine Gruppe von Forschern des CSI, Madeleine Akrich, Antoine Hennion und Vololona Rabeharisoa, hat freundlicherweise eingewilligt, im folgenden Text sehr frei über die Thematik des vorliegenden ZBBS-Heftes und über die Art und Weise zu diskutieren, in der sie sich in ihren Forschungsfeldern und in ihren Arbeiten gegenüber den Fragen positionieren, die durch die Berücksichtigung der sozialen Interaktionen in wissenschaftlichen Arbeitsvollzügen aufgeworfen werden.
Flexionsmorphologie
(2004)
In diesem Beitrag werden die Sprachmischungen, die junge türkischstämmige Migranten in Mannheim/Deutschland herausgebildet haben, untersucht. Der Fokus liegt auf der Semantik deutscher Elemente in türkischen Strukturen. Die Analyse, die auf den in der Mehrsprachigkeitsforschung eingeführten Kategorien "kulturelle Entlehnung" und "spontane Entlehnung" basiert, zeigt, dass nur ein kleiner Teil der Insertionen lexikalische Lücken im Türkischen füllen. Der größte Teil der Insertionen sind spontane Entlehnungen. Sie stammen aus thematischen Bereichen, die das Alltagsleben der jungen Migranten widerspiegeln, und sie werden von Sprechern mit einer hohen Kompetenz in beiden Sprachen verwendet.
Der folgende Beitrag soll kurz darstellen, wie sich im Deutschen, einer Sprache ohne Aspektsystem, Aspektualität darstellen lässt. Dazu wird zunächst skizzenhaft eine Darstellung der deutschen Tempora gegeben, aus der sich ergibt, dass Aspektualität im Deutschen nicht durch Tempusformen ausgedrückt wird.
Dem folgt eine kurze Übersicht über Ausdrucksmittel für Telizität und Atelizität, d.h. eine Skizze der Ausdrucksmittel, mit denen der unmarkierte Fall, nämlich dass Verbalphrasen aspektuell offen sind, in Richtung Telizität bzw. Atelizität markiert werden kann.
Zunächst wird dabei die Telizität erörtert. Neben der unproblematischen Möglichkeit, Telizität durch verschiedene Typen von Adverbialia zu markieren, gibt es noch den komplizierteren Fall der Bedeutungsübertragung von Nominalphrasen eines bestimmten Typs, die zusammen mit einer Klasse von Verben telische Bedeutung erzwingen. Abschließend wird noch die explizite Markierung von Atelizität erläutert.
In einem eigenen Kapitel wird dann das Phänomen der Konstitution von Telizität durch Bedeutungsübertragung von Nominalphrasen auf Verbalphrasen dargestellt, wobei ein vorangehender Exkurs zur Semantik von Pluralen und Substanzausdrücken den Boden der Darstellung vorbereitet.
In diesem Beitrag sollen zunächst die Schwierigkeiten einer semantischen Interpretation von Exklamationen dargetan werden. Da diese bei Einwort-Ausrufen wie "Hoppla" besonders ins Auge springen, beginnt die Erörterung mit ihnen. Nach einer kurzen, sehr allgemeinen Bedeutungsbeschreibung folgen einige notwendige diskursanalytische Bemerkungen.
Dann werden syntaktisch komplexe Ausrufe behandelt: ihre Typologie wird vorgestellt, danach wird die Akzentverteilung bei den verschiedenen Typen dargetan. Die Darstellung folgt weitgehend der IDS-Grammatik (1997: 153ff.).
Das Bild von der 'Sprache der DDR' in der alten Bundesrepublik oder: Haben sie so gesprochen?
(2004)
This paper focuses on the interaction of interrogativity and information structure in Slavic polarity questions where the clitic li may indicate interrogativity as well as focusation. We will see how the semantic category sentence force as well as the pragmatically induced information structuring are anchored syntactically and represented semantically. Even though we will introduce two notions of li for methodological reasons, there is only one li in each language. Within the framework of Rizzi's (1997) theory of the split C-Domain, we will see that li only occurs in Force[0] in Russian and Serbian/Croatian indicating that li is some kind of complementizer. In Bulgarian and Macedonian, on the other hand, li is generated more or less 'independently' from Force[0], but forces the constituent it is adjoined to to move up to FocP. We will further show that Rizzi's theory also accounts for the compositional derivation of meaning of yes/no-interrogatives with information or identificational focus.
Der Aufsatz nähert sich der Frage, wie Sprachwandel beobachtet und beschrieben werden kann, auf empirischen Wege: Es werden Sprachbiographien von deutschstämmigen Amerikaner(inne)n aus Wisconsin nachgezeichnet. Diese Fallstudien - von denen hier zwei etwas näher beleuchtet werden - lassen ganz unterschiedliche Entwicklungen in der Lebenszeit eines Sprechers erkennbar werden. Der Beibehaltung und behutsamen Wandlung im Sprachgebrauch einer schweizerdeutschen Sprecherin steht der beinahe komplette Verlust der deutschen Sprachkompetenz einer Niederdeutsch-Sprecherin gegenüber.
Für die Rekonstruktion dieser Wandlungsprozesse in realer Zeit wird die Methode des Re-Recordings präsentiert - der erneuten Aufnahme von Sprechern, die in früheren Tonaufnahme-Aktionen in Wisconsin bereits einmal erfasst wurden (hier: 1968 und 2001). Erste Ergebnisse der zu Grunde liegenden linguistischen Analysen werden in Tabellen dargestellt.
Um gesprochene Sprache leichter analysieren zu können, müssen zuvor die auf Audio- oder Videokassetten befindlichen Aufnahmen transkribiert werden. Dabei kommt der Darstellung von Synchronität des Gesprochenen z.B. in Partiturschreibweise und dem Annotieren von Situationen, Verhalten einzelner Diskursteilnehmer u.dgl. eine bedeutende Rolle zu. Die Vielfalt der transkribierten Details und Informationsebenen setzt ein differenziertes Kodierungsschema voraus. Des Weiteren besteht bei der Gesprächsanalyse der Wunsch, neben dem Auffinden bestimmter Stellen im Schriftmaterial (Transkript) auch deren akustisches Ereignis wiedergeben zu können, was die Synchronisation von Text und Aufnahme voraussetzt.
Im Folgenden wird nach einer Einleitung, welche die Geschichte und Motive für die in diesem Papier beschriebenen Komponenten kurz darstellt, eine Zusammenfassung linguistischer Desiderate für die Erschließung von Gesprächskorpora präsentiert und im Anschluss daran ein Modell für Diskurstranskripte vorgestellt, das die technische Grundlage für die diskursanalytische Erschließung von Gesprächskorpora am Institut für Deutsche Sprache (IDS) durch den Computer bildet. Anschließend wird der technische Prozess der Korpuserstellung skizziert, gefolgt von der Beschreibung dreier dabei zum Einsatz kommenden Werkzeuge, des DIDA-Editors, des SPRAT-Alignment- Systems und des DMM-Konverters. Schließlich wird die Volltextdatenbank COSMAS II vorgestellt, mit der die Analyse in den resultierenden SGML-Diskurstranskripten durchgeführt wird. Im Mittelpunkt steht dabei die Fähigkeit von COSMAS II, mit Hilfe der aus der Diskursstruktur abgeleiteten Diskursmetrik eine breite Palette von Suchanfragen zu ermöglichen und sie mit Hilfe der grafischen Suchanfragekomponente als SGML-Suchanfragen zu formulieren. Abschließend wird kurz auf die geplante Weiterentwicklung eingegangen.