Refine
Year of publication
- 2019 (110) (remove)
Document Type
- Part of a Book (110) (remove)
Keywords
- Deutsch (45)
- Korpus <Linguistik> (20)
- Grammatik (11)
- Sprachvariante (8)
- Argumentstruktur (7)
- Sprachpolitik (6)
- Sprachwandel (6)
- Konversationsanalyse (5)
- Sprachgebrauch (5)
- Syntax (5)
Publicationstate
- Zweitveröffentlichung (76)
- Veröffentlichungsversion (23)
- Postprint (10)
- Erstveröffentlichung (2)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (89)
- Peer-Review (8)
- (Verlags-)Lektorat (2)
- Peer-review (1)
Publisher
In diesem Beitrag soll ein Nachschlagewerk zur arealen Variation in der Grammatik des Deutschen kurz vorgestellt werden: die in Form eines Online-Wikis erschienene „Variantengrammatik des Standarddeutschen“. Sie ist das Hauptergebnis einer langjährigen Zusammenarbeit der Projektgruppe „Variantengrammatik“ unter der Leitung der Autorin und der Autoren dieses Beitrags. Für das Projekt wurde ein areal gewichtetes und annotiertes Korpus erstellt, das aus Lokal- und Regionalteilen der Online-Ausgaben von 68 regional verbreiteten Zeitungen besteht. Die ausgewählten Zeitungen sind nach fünfzehn Arealen des zusammenhängenden deutschsprachigen Raums unterteilt. Das tokenisierte, lemmatisierte und nach Wortarten annotierte Gesamtkorpus, auf das sich die Variantengrammatik stützt, umfasst ca. 600 Millionen Wörter.
Im Streit um Migration soll der Gebrauch von Disclaimern in erster Linie ein positives Bild des Produzenten liefern oder wenigstens Ansprüche auf die Berechtigung seiner kritischen Stellungnahme erheben, ohne dass der Produzent als Rassist abgestempelt wird. Im vorliegenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Fallstudie über den Gebrauch eines solchen Disclaimers in Deutschland und in Italien zusammengefasst, nämlich von „Ich bin kein Rassist, aber“ und seiner italienischen Entsprechung „Non sono razzista, ma“. Es wird gezeigt, (i) wie diese Disclaimer zum Ausdruck ausländerkritischer Stellungnahmen verwendet werden und (ii) wie ihre Verwendung in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Der Sprachwissenschaft und der Soziologie eröffnen sich angesichts der Digitalisierung vielversprechende Räume zur produktiven Zusammenarbeit. In unserem Beitrag zeigen wir, dass eine sozialstrukturelle Perspektive auf die Online-Kommunikation neue Erkenntnisse uber das Verhältnis von sprachlichem Kapital und sozialer Ungleichheit generieren kann. In Teilen der Sozialtheorie dominiert die Auffassung, dass die sprachliche Praxis ein überwiegend eigendynamisches, von sozialstrukturellen Determinanten weitestgehend unabhängiges System sei. Fur ein umfassendes Verständnis der neuen digitalen Interaktionssphären erscheint jedoch eine systematische Berücksichtigung lagebedingter sprachlicher Fähigkeiten notwendig. Der Beitrag wird dies am Beispiel sozialer Medien veranschaulichen.
Zwischen Perspektiven
(2019)
This article investigates the transitive-oblique alternation in German that involves the preposition an ‘at, on’, e.g. ein Buch schreiben ‘write a book’ vs. an einem Buch schreiben ‘work on / write a book’ (lit. write at a book). The crucial semantic difference between the two structures is the obligatory atelic interpretation of the prepositional an-variant. Based on a corpus study for twenty verbs that were discussed in the previous work, I revisit the assumptions that were made by Filip (1999). First, the incremental theme verbs like bauen ‘build’ or essen ‘eat’ appear only seldom with an. This questions the central role of incrementality as the semantic explanation for the acceptability of the an-variant. Second, selectional preferences of verbs differ in the two argument structures. This observation challenges the assumption that the an-phrase and the direct object are alternative syntactic realizations of the same verbal argument. Overall, this first corpus-based study of the an-construction reveals complex interactions between the semantics of individual verbs, verb classes and the meaning of the preposition an.
In German linguistics, a traditional distinction is made between (i) prepositional objects (POs) and prepositional adverbials, and (ii), among the latter, between adverbial complements and adjuncts. As a contribution to the debate on points of contact and possible syntheses between valency-based and construction-based approaches to verb argument structure, a corpus-based constructionist account of German PO and PP adverbial verb argument structures involving the preposition vor ‘in front of’ is developed. It is argued that ‘desemanticised’ PO-uses of vor are markers of inherently meaningful verb argument structure constructions that form a transparently motivated network comprising both PO and PP adverbial patterns. Analyses are presented for five interrelated families of vor constructions within the overall network thus defined. Their meanings are shown to reflect an interplay of more concrete spatial meanings of the preposition and the lexical semantics of verbal fillers of these constructions. Once conventionalised, they are subject to regular processes of metaphorical and metonymic semantic extension that are tentatively unravelled to create an integrated semantic map of verbal vor-constructions in present day German.
This paper investigates two verbal constructions containing the German verb verdienen (‘to earn / deserve’), e.g. er verdient sich sein Brot ‘he earns his living’ (lit. he earns himself his bread) und er verdient gewürdigt zu werden ‘he deserves to be appreciated". It is shown that the notion of analogy allows for motivating some important features of particular constructions with verdienen. Two interpretations of analogy are employed: analogy in the sense of non-hierarchical family resemblance on the one hand, and analogy leading to changes by mapping a structure from one domain to another on the other hand. It is suggested that both verdienen in combination with sich and verdienen in combination with a verbal complement can be accounted for by focusing on their formal and semantic similarities connecting them to other constructions coming from the same construction family. Moreover, it is shown that versprechen and vermögen could be regarded as analogical models for verdienen.
Diachrone Wortschatzveränderungen werden in der Regel exemplarisch anhand bestimmter Phänomene oder Phänomenbereiche untersucht. Wir widmen uns der Frage, ob und wie Wandelprozesse auch auf globaler Ebene, also ohne sich auf bestimmte Wortschatzausschnitte festzulegen, messbar sind. Zur Untersuchung dieser Frage nutzen wir das Spiegel-Korpus, in dem alle Ausgaben der Wochenzeitschrift seit 1947 enthalten sind. Dabei gehen wir auf grundlegende Herausforderungen ein, die es dabei zu lösen gilt, wie die Verteilung sprachlicher Daten und die Folgen unterschiedlicher Subkorpusgrößen, d.h. im konkreten Fall die variierende Größe des Spiegelkorpus über die Zeit hinweg. Wir stellen ein Verfahren vor, mit dem wir in der Lage sind, flankiert von einem „Lackmustest“ zur Überprüfung der Ergebnisse, Wortschatzwandelprozesse bis auf die Mikroebene, d.h. zwischen zwei Monaten oder gar Wochen, quantitativ nachzuvollziehen.
Wissenschaftspropädeutik und Lexikografie. Schüler machen Wörterbücher – Wörterbücher machen Schule
(2019)
Forms of verbal violence, such as Hate Speech and Cyberbullying, currently are issues with high societal relevance. In the social discourse they are associated with brutalization of social interaction. Against this background it is necessary to integrate the topic into school lessons. This chapter outlines a teaching unit on verbal violence in the digital age. It has been developed together with students and can therefore be used in German classes but it is also relevant for use in academic teaching.
Vorwort
(2019)
Vorwort
(2019)
Die Kategorie „Shitstorm“ ist eine Zuschreibung, die aus dem Diskurs unter den Interagierenden einerseits und den boulevardjournalistischen Berichten andererseits heraus entsteht. Die nachweislich heterogene Konstitution des diskursiven Phänomens scheint bei den Shitstorm-Etikettierungen vernachlässigt zu werden, vielmehr rücken die gezeigten negativen Emotionen in den Fokus. Im vorhegenden Aufsatz wird zunächst anhand einiger exemplarischer Shitstorms gezeigt, dass diese aus verschiedenen sprachlichen Handlungen und unterschiedlichen Werturteilen bestehen. Im Anschluss wird auf die mediale Berichterstattung eingegangen, die Äußerungen mit hohem Beleidigungspotenzial pars pro toto für den Diskurs behandelt und es werden mögliche Auswirkungen dieser Vorgehensweise skizziert, etwa im Hinblick auf die Wahrnehmung berechtigter Kritik.
Im vorliegenden Beitrag werden Sagbarkeitsphänomene aus dem Social Web vorgestellt, die als brisante Daten eingestuft werden. Dabei werden intraterritoriale Selbstoffenbarungsphänomene von extraterritorialen Phänomenen unterschieden, die dazu beitragen, andere Personen zu diskreditieren und zu verleumden. Angesicht der spezifischen Kommunikationsbedingungen im World Wide Web wird der Sagbarkeitsraum kontinuierlich erweitert. Dabei spielt die Diffusion der beiden Aktionsräume Handlungsraum und Zeigeraum eine prominente Rolle. Als Aufgabe für die Linguistik wird herausgearbeitet, die Konturen dieser Räume für die Wahrnehmung der Sprachbenutzer*innen zu schärfen.
Variation im Sprachgebrauch - 'angenommen' und 'vorausgesetzt' als einbettende Prädikatsausdrücke
(2019)
We propose a Cross-lingual Encoder-Decoder model that simultaneously translates and generates sentences with Semantic Role Labeling annotations in a resource-poor target language. Unlike annotation projection techniques, our model does not need parallel data during inference time. Our approach can be applied in monolingual, multilingual and cross-lingual settings and is able to produce dependencybased and span-based SRL annotations. We benchmark the labeling performance of our model in different monolingual and multilingual settings using well-known SRL datasets. We then train our model in a cross-lingual setting to generate new SRL labeled data. Finally, we measure the effectiveness of our method by using the generated data to augment the training basis for resource-poor languages and perform manual evaluation to show that it produces high-quality sentences and assigns accurate semantic role annotations. Our proposed architecture offers a flexible method for leveraging SRL data in multiple languages.
Looking at gestures as a means for communication, they can serve conversational participants at several levels. As co-speech gestures, they can add information to the verbally expressed content and they can serve to manage turn-taking. In order to look closer at the interplay between these resources in face-to face conversation, we annotated hand gestures, syntactic completion points and the related turn-organisation, and measured the timing of gesture strokes and their lexical/phrasal referent. In a case study on German, we observe the trend that speakers vary less in gesturelexis on- and offsets when keeping the turn after syntactic completions than at speaker changes, backchannel or other locations of a conversation. This indicates that timing properties of non-verbal cues interact with verbal cues to manage turn-taking.