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Geschlossene Klassen?
(2002)
Die Kausalkonjunktionen denn, weil, da im Deutschen und perché, poiché, siccome im Italienischen
(2011)
Gegenstand des vorliegenden Aufsatzes sind die deutschen Kausalkonjunktionen denn, weil und da und ihre (partiellen) italienischen Äquivalente perché, poiché und siccome. Sie werden vergleichend in syntaktischer und semantischer Hinsicht untersucht, mit dem Ziel, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ihnen aufzuweisen.
Der Beitrag ist ein Versuch, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede kausaler, konzessiver und adversativer Konnektive im Rahmen der Unterscheidung ihrer Bedeutung und ihrer Fähigkeit zu erfassen, Diskurspräsuppositionen zu induzieren. Er soll zeigen, daß es sinnvoll ist, als Bedeutung der Elemente aller drei genannten Konnektivklassen die logische Konjunktion anzunehmen und die Differenzierung der drei Klassen in den Diskurspräsuppositionen zu suchen, die von den Elementen dieser Klassen induziert werden, und die Inhalte der Diskurspräsuppositionen wie die Bedeutungen der Konnektive als Wahrheitsfunktionen zu fassen. Dabei wird im Bereich der Diskurspräsuppositionen insbesondere die Gemeinsamkeit kontrastiv-adversativer und korrektivadversativer Konnektive und die Gemeinsamkeit konvers-konzessiver und kontrastiv-adversativer Verwendungen von ’aber' herausgearbeitet.
Gegenstand des Berichts sind Verwendungen der deutschen Konjunktion wenn in als "konzessiv" bezeichneten Satzverknüpfungen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Kombination von wenn mit voraufgehendem oder nachfolgendem auch. Die Arbeit setzt sich das Ziel, den Nachweis zu führen, daß - entgegen der Darstellung in manchen Wörterbüchern und Grammatiken - die Konzessivität dieser wenn-Konstruktionen nicht aus einer Mehrdeutigkeit oder Zweigliedrigkeit der Konjunktion resultiert, sondern sich aus dem Zusammenspiel der Bedeutungen der verknüpften Sätze, der Gebrauchsbedingungen von wenn als Konditionalkonjunktion, der Gebrauchsbedingungen der Partikel auch und allgemeinen Prinzipien ableiten läßt. Nach einer Illustration konzessiver Interpretationen wird in einem theoretisch ausgerichteten Abschnitt der Begriff der Konzessivität auf der Grundlage aussagenlogischer Wahrheitsfunktionen bestimmt. Dabei wird das für ihn konstitutive Begriffspaar der (Diskurs-) Präsuppositionen und der Wahrheitsbedingungen - Bedeutung - erläutert. Anschließend wird auf den Begriff der Konditionalität als der angenommenen Invariante aller wenn-Konstruktionen eingegangen. Danach werden auch wenn- und wenn auch-Konstruktionen in ihren syntaktischen Varianten und Interpretationsmöglichkeiten beschrieben. Ein spezieller Abschnitt ist der Frage der Konzessivität von wenn schon-Konstruktionen gewidmet. Den Abschluß bilden Hypothesen über die Legitimierung einer konzessiven Interpretation von wenn-Konstruktionen.
Es wird der in der Literatur geäußerten Annahme widersprochen, weil mit einem folgenden Verbzweitsatz fülle generell eine Ausdruckslücke in der gesprochenen deutschen Alltagssprache. Zumindest in den norddeutschen Sprachgebieten handelt es sich bei dem in den letzten Jahren zu beobachtenden Vordringen der weil-Verbzweitsatz-Konstruktion auch in der gesprochenen Sprache um eine Verdrängung: die Verdrängung der kausalen denn-Konstruktion. Der Aufsatz führt mögliche Gründe für diese Verdrängung an: Tendenzen zur lexikalischen Generalisierung und zur Spezialisierung topologischer Satztypen.
This contribution investigates the use of the Czech particle jako (“like”/“as”) in naturally occurring conversations. Inspired by interactional research on unfinished or suspended utterances and on turn-final conjunctions and particles, the analysis aims to trace the possible development of jako from conjunction to a tag-like particle that can be exploited for mobilizing affiliative responses. Traditionally, jako has been described as conjunction used for comparing two elements or for providing a specification of a first element [“X (is) like Y”]. In spoken Czech, however, jako can be flexibly positioned within a speaking turn and does not seem to operate as a coordinating or hypotactic conjunction. As a result, prior studies have described jako as a polyfunctional particle. This article will try to shed light on the meaning of jako in spoken discourse by focusing on its apparent fuzzy or “filler” uses, i.e., when it is found in a mid-turn position in multi-unit turns and in the immediate vicinity of hesitations, pauses, and turn suspensions. Based on examples from mundane, video-recorded conversations and on a sequential and multimodal approach to social interaction, the analyses will first show that jako frequently frames discursive objects that co-participants should respond to. By using jako before a pause and concurrently adopting specific embodied displays, participants can more explicitly seek to mobilize responsive action. Moreover, as jako tends to cluster in multi-unit turns involving the formulation of subjective experience or stance, it can be shown to be specifically designed for mobilizing affiliative responses. Finally, it will be argued that the potential of jako to open up interactive turn spaces can be linked to the fundamental comparative semantics of the original conjunction.
Lors de la négociation située de l'alternance des tours de parole en interaction (Sacks, Schegloff et Jefferson, 1974), les participants s'orientent vers la complétude possible des unités de construction de tour. Grâce à une complétion différée d'un tour de parole précédent, un locuteur peut revendiquer son droit à la parole au-delà d'un tour intercalaire d'un autre locuteur. Cet article exploite différentes formes de cette "delayed completion" (Lerner, 1989) en français parlé. À l'aide du cadre théorique de l'Analyse conversationnelle (ten Have, 1999), nous démontrerons que ce procédé ne relève pas uniquement d'une alternance de tour de parole problématique, mais aussi de séquences collaboratives, qui sont en lien étroit avec le phénomène des constructions syntaxiques collaboratives. En s'intéressant à ces structures syntaxiques émergentes, il est possible de démontrer la négociation située et locale - tour par tour – du droit à la parole et de la dynamique de l'alternance des tours en conversation ordinaire. A base d'une collection d'extraits issus d'interactions naturelles enregistrées en audio ou en vidéo, différentes manières de revendiquer ou de partager son tour seront illustrées. Lors des analyses, une attention particulière sera dédiée à quelques phénomènes récurrents dans les séquences de complétion différée. Ainsi, l'exploitation de certaines conjonctions en tant que marqueurs discursifs ou la présence d'allongements vocaliques en fin du premier segment semblent indiquer des co-occurrences de ressources audibles spécifiques à différents types de complétion différée en conversation française.
Among the German negative-conditional connectors in the range of consequens markers there are the prototypical cases sonst and ansonsten. Morphological alternatives (sonsten and ansonst) are rarely mentioned in contemporary grammars and dictionaries but they actually occur with considerable frequency. The four connectors are used in two functions: as a conjunctional adverb which can occupy various positions within the sentence or as a specific kind of subordinating conjunction (Postponierer). The large IDS corpora allow us to reveal specific distributions of the lexemes and of their different ways of use. Comparing the frequencies and the distributions can indicate to which extent the phenomena are part of the standard language. The paper will report on the results and demonstrate how the findings can be deduced from the corpora. It will draw conclusions for assessing the acceptability of the variants and the extent to which they can be considered standard language additionally testing statistical instruments to visualise and calculate the variance of phenomena as association plots and DPnorm.
Die vorliegende Arbeit behandelt zwei Konzessivkonnektoren des Deutschen: "obwohl" und "trotzdem". Einleitend wird kurz auf ihre Etymologie eingegangen. Den Hauptteil der Arbeit bildet die Untersuchung ihrer syntaktischen und semantischen Eigenschaften auf der Basis einer Sammlung von Originalbelegen. Untersucht wird, in welche Wortklassen "obwohl" und "trotzdem" einzuordnen sind. Dabei wird neben ihrem syntaktischen Verhalten auch ihre Semantik, insbesondere die Verteilung thematischer Rollen, berücksichtigt. Es wird die These vertreten, dass "obwohl" in erster Linie ein Subjunktor ist, der aber auch als Adverb gebraucht werden kann, während "trotzdem" in erster Linie ein Adverb ist, das auch als Subjunktor verwendet werden kann.