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Thema der 59. Jahrestagung des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache war vom 14. bis zum 16. März 2023 erstmals nach mehreren Jahrzehnten wieder die Orthografie des Deutschen, und zwar „in Wissenschaft und Gesellschaft“. Einen unmittelbaren Anlass dafür bildete der bevorstehende Abschluss der siebenjährigen Arbeitsphase des Rats für deutsche Rechtschreibung Ende 2023, dessen Tätigkeit das IDS seit seiner Gründung wissenschaftlich begleitet. Aber auch die Orthografieforschung selbst hat sich seit der Rechtschreibreform im Jahr 1996 in einer Weise entwickelt, dass die Wahl dieses schriftlinguistischen Querschnittsthemas angezeigt erschien.
Die nationalsozialistische Gesellschaft war geprägt von vielgestaltigen kommunikativen Praktiken des sozialen und auch gewaltvollen Ein- und Ausschlusses. Gleichzeitig bildeten sich durch Widerstandshandlungen vielfältige Gegendiskurse heraus. Der Sammelband nimmt konkrete Beispiele kommunikativer Praktiken während des Nationalsozialismus in den Blick und fragt speziell danach, inwiefern diese themen-, textsorten- und akteursspezifisch gebunden waren.
Zu seinem 60. Geburtstag widmen seine Schülerinnen und Schüler Peter Auer eine Festschrift. Die Beiträge des Sammelbandes bilden deren Forschungsschwerpunkte ab. Diese knüpfen naturgemäß an die Arbeiten des Lehrers an und spiegeln die Vielfältigkeit Peter Auers eigener Forschungsinteressen: Die Themen der Beiträge reichen von Variationslinguistik und Mehrsprachigkeit über Interaktionsforschung, Multimodalität, Mündlichkeit und Schriftlichkeit bis hin zu Fragen der Syntax gesprochener Sprache.
Der Tagungsband setzt an zwei Desiderata an: Zum einen mangelt es interaktionsanalytischen Studien an einer systematischen Betrachtung medialer Realisierungsbedingungen. Dies gilt insbesondere für die Erforschung von Alltagsinteraktionen, deren spezifische Medialität kaum berücksichtigt wird. Zum anderen trägt das Gros der Forschung zu Massenmedien selten der interaktiven Konstitution massenmedialer Kommunikation Rechnung. Häufig wird das mediale Produkt fokussiert, ohne dessen Einbettung in Interaktionsstrukturen (z.B. in der Produktion) zu berücksichtigen.
Folge ist eine Medienforschung, die sich auf übermittelte Inhalte beschränkt, darüber aber das soziale Zustandekommen in der Produktion sowie die soziale Verarbeitung in der Rezeption vernachlässigt. Beides geschieht wesentlich über Prozesse sozialer Interaktion. Im Buch finden sich daher Beiträge, die der systematischen Veränderung von Interaktion durch Mediengebrauch nachgehen und auf der Basis bestehender Konzepte der Interaktionsforschung nach angemessenen und gegebenenfalls reformulierungsbedürftigen Beschreibungs- und Analysekonzepten fragen.
Deutsch in Sprachkontakten
(2021)
Das vorliegende Heft vereint Beiträge zu Kontakten des Deutschen mit verschiedenen Sprachen nördlich, östlich und südlich des deutschsprachigen Kerngebietes. Sprachkontakt wird dabei aus unterschiedlichsten Perspektiven erfasst; die Aufsätze behandeln einzelne strukturelle Sprachebenen ebenso wie pragmalinguistische, historische, soziolinguistische und translatologische Themen. Die Ausgabe vereint damit Untersuchungen zu Sprachkontakten in der Vergangenheit (Saagpakk/Saar, Plaušinaitytė), zum Gebrauch in spezifischen Textsorten (Mencigar, Földes), bis hin zu Sprachgebrauchsphänomenen im Kontext von Covid-19 (Geyer). Andere Beiträge fokussieren auf die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen in Abhängigkeit von Kontakteinflüssen (Tibaut, Ščukanec/Durbek) oder dem Einfluss der Medien (Mack/Vollstädt/Vujović) oder diskutieren das Zusammenwirken von Sprachpolitik und Sprachgebrauch (Marten). Das Heft schließt mit mehreren Rezensionen und Projektberichten ab; insgesamt wird damit ein wesentlicher Ausschnitt aus der Bandbreite der germanistischen Sprachkontaktforschung in der Region von Estland bis Montenegro aufgezeigt.
This special issue of the Journal on Ethnopolitics and Minority Issues in Europe (JEMIE) brings together some of the participants of the symposium Political and Economic Resources and Obstacles of Minority Language Maintenance organized by the Language Survival Network ‘POGA’ at Tallinn University, Estonia, in December 2010. More than 20 scholars representing linguistics, anthropology, social sciences and law participated in the symposium, to present papers and discuss questions related to minority language loss, maintenance and revitalization. The six case studies contained in this special issue look at different minorities and regions in the European Union, Russia and the US. The linguistic communities discussed are the Russian-, Võru/Seto- and Latgalian-speaking minorities of Estonia and Latvia; the Welsh- and Breton-speaking communities of the Celtic language; the Russian Finno-Ugrian people with regional autonomies; and the native American groups of the Delaware/Cherokee and the Oneida. The reader will find articles relating to interdisciplinary research approaches in and on minority languages and minority language communities.
Journal for language technology and computational linguistics. Special Issue on offensive language
(2020)
Recent years have seen a sharp increase in studies of offensive language (and related notions such as abusive language, hate speech, verbal aggression etc.) as well as of patterns of online behavior such as cyberbullying and trolling. Multiple efforts have been launched for the exploration of computational approaches and the establishment of benchmark datasets for various languages (Basile et al. (2019), Wiegand et al. (2018), Zampieri et al. (2019)).
Die ISO hat jetzt mit der ISO 24495-1 die erste Norm für Einfache Sprache veröffentlicht, die die schriftliche Kommunikation verbessern soll. Sie enthält Grundsätze für Einfache Sprache, Techniken und eine Checkliste für die konkrete Anwendung. Auf diese Weise vermittelt die ISO 24495-1 ein klares Verständnis davon, was Einfache Sprache ist und wie man sie erreichen kann. Ziel ist, Autor*innen dabei zu helfen, verständliche Texte für eine breite Leserschaft zu erstellen.
IDS aktuell. Neues aus dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Jg. 2024, Heft 1
(2024)
IDS aktuell. Neues aus dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Jg. 2023, Heft 4
(2023)
IDS aktuell. Neues aus dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Jg. 2023, Heft 2
(2023)
IDS aktuell. Neues aus dem Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Jg. 2023, Heft 3
(2023)
Seit einigen Jahren beschäftigt sich der sprachwissenschaftliche Ansatz der „Linguistic Landscapes“ mit der systematischen Erforschung von sprachlichen und anderen Zeichen in der Öffentlichkeit. Welche Sprachen sehen wir wo? Welche Zeichen drücken politische Meinungen aus? Wie schafft Werbung Realitäten? Wo gibt es Gegenreaktionen zu offiziell sanktionierten sprachlichen Ausdrucksweisen?
Following the successes of the ninth conference in 2022 held in the wonderful Santiago de Compostela, Spain, we are pleased to present the proceedings of the 10th edition of International Conference on CMC and Social Media Corpora for the Humanities (CMC-2023). The focal point of
the conference is to investigate the collection, annotation, processing, and analysis of corpora of computer-mediated communication (CMC) and social media.
Our goal is to serve as the meeting place for a wide variety of language-oriented investigations into CMC and social media from the fields of linguistics, philology, communication sciences, media
studies, and social sciences, as well as corpus and computational linguistics, language technology, textual technology, and machine learning.
This year’s event is the largest so far with 45 accepted submissions: 32 papers and 13 poster presentations, each of which were reviewed by members of our ever-growing scientific committee. The contributions were presented in five sessions of two or three streams, and a single poster session. The talks in these proceedings cover a wide range of topics, including the corpora construction, digital identities, digital knowledge-building, digitally-mediated interaction, features
of digitally-mediated communication, and multimodality in digital spaces.
As part of the conference, we were delighted to include two invited talks: an international keynote speech by Unn Røyneland from the University of Oslo, Norway, on the practices and perceptions of
researching dialect writing in social media, and a national keynote speech by Tatjana Scheffler from the Ruhr-University of Bochum on analysing individual linguistic variability in social media and
constructing corpora from this data. Additionally, participants could take part in a workshop on processing audio data for corpus linguistic analysis. This volume contains abstracts of the invited talks, short papers of oral presentations, and abstracts of posters presented at the conference.