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Das Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch (OWID) ist ein digitales Wörterbuchportal des Instituts für Deutsche Sprache. Alle darin zusammengeführten lexikografischen Daten sind auf XML-Basis feingranular strukturiert. Speicherung, Verwaltung und Retrieval dieser Daten übernimmt das Orade-basierte Electronic Dictionary Administration System (EDAS). Der vorliegende Beitrag erläutert die XML-basierte Modellierung der Daten, XML-spezifische Fragen der Speicherung, sowie das Retrieval mit XPath und SQL/XML.
Cybermobbing ist der gezielte Versuch, online das Face einer anderen Person zu dekonstruieren. Etwa ein Drittel aller Jugendlichen ist schon mindestens einmal mit diesem Problem konfrontiert worden. Seinen temporären Höhepunkt erreichte es mit dem Erscheinen der Internetseite Isharegossip.com (ISG). Diese entwickelte sich sehr schnell zu einer regelrechten Mobbing-Plattform. Täter fanden hier ganz besonders drastische verbale Mittel, um ihre Opfer zu kompromittieren. Bislang wurde noch nicht qualitativ analysiert, inwieweit Opfer und sogenannte virtuelle Zaungäste auf diese Verbalattacken reagieren. Ziel des Aufsatzes ist es, anhand eines typischen Diskurses sechs Verteidigungsstrategien aufzuzeigen, die von Opfern aber auch von sogenannten virtuellen Zaungästen angewandt werden, um das Face des Opfers zu rekonstruieren und zu stabilisieren.
Rezension von: Hanspeter Ortner, Lorelies Ortner - Zur Theorie und Praxis der Kompositionsforschung
(1984)
Dieser Aufsatz präsentiert Ergebnisse, die im Rahmen des binationalen Forschungsprojekts SDiv erarbeitet wurden 1. Im vorliegenden Text mit seinem Schwerpunkt auf den Textsorten innerhalb des Korpus Öffentliche Bekanntmachungen geht es im ersten Schritt um die Bestimmung der kommunikativen Merkmale, den historischen Rahmen, die quantitative Verteilung der Textsorten sowie ihre Klassifikation innerhalb des betreffenden Korpus 2. Im zweiten Schritt wird eine Analyse der sprachlichen Strukturen und Routinen durchgeführt. Das Ziel der textlinguistischen Analyse ist die Rekonstruktion der „Kommunikationsbedürfnisse und Kommunikationsbedingungen“ (Mattheier, 1998: 4), so wie sie im Zusammenhang mit den Öffentlichen Bekanntmachungen im 19. Jh. wirksam gewesen sind. Textsorten und Textsortengeschichte(n) haben den Vorzug, dass sie als „Schaltstellen zwischen Geschichte der Sprache und der Geschichte der Sprachgemeinschaft“ (Mattheier, 1998: 4) fungieren können, insofern leistet die hier realisierte Studie zu den Textsorten innerhalb der Öffentlichen Bekanntmachungen auch einen Beitrag zur Geschichte des Deutschen sowie zur Sozialgeschichte der mehrsprachigen Sprecher des Deutschen in Luxemburg. Der nachfolgende Aufsatz gliedert sich in sechs Abschnitte: 1. Einleitung, 2. Historischer Rahmen, 3. Korpus, 4. Theoretische Einbettung, 5. Sprachexterne Faktoren, 6. Sprachinterne Faktoren (z. B. grammatische Merkmale) sowie 7. Bilanz
On the basis of a law text corpus which consists of judicial decisions and jurisprudential papers on so-called assisted suicide from 1977 to 2011, agonal centres are determined within the paradigm of corpus-based pragma-semiotic text analysis. Agonal centres are defined as action-guiding concepts that are in conflict with each other concerning the general acceptance of event interpretations, options for actions, claims of validity, contextual knowledge and values. These action-guiding concepts are derived with the help of quantitative and qualitative methods. Discourse linguistic interpretations are thus rendered more objective with the help of semi-automatic methods; furthermore, specific discourse features of the discourse and approaches to interpretation can be derived from (un)expected linguistic significances of occurrence, distribution, frequency etc. at the linguistic surface. Finally, these agonal centres specific to the language of law are compared to agonal centres which are determined on the basis of a media corpus on the same issue. This provides a comparative insight into the constitution of a seemingly identical fact in everyday and special language, which demonstrates the sociopolitical relevance of analysing the constitution of reality as instructed by language.
Scripted reality shows oscillate between fiction and nonfiction because based on a script they use amateur actors but also adopt the aesthetics of documentary-style reality television. Perception studies have proven that many viewers mistake the contents of such programs as everyday reality. An adequate framework to reveal these ambiguous relations needs to combine the product analysis with the additional analysis of the production aspects. That includes developing a categorization for (scripted) reality television, a combined analysis of the product and its production, and an analysis of the perception of scripted reality on television and through corresponding social media sites.
In diesem Beitrag liegt der Fokus auf der Vorfeldbesetzung des deutschen Satzes, insofern das Vorfeld einerseits aus einem Satzglied oder mehreren Satzgliedern und einem infiniten Teil des Verbalkomplexes oder andererseits nur aus dem infiniten Teil des Verbalkomplexes besteht. Bei diesen Formen der Vorfeldbesetzung werden Varianten und deren informationsstrukturelle Besonderheiten betrachtet. Des Weiteren soll der Frage nachgegangen werden, ob – entgegen einer haufig vorgebrachten Regel, dass das Vorfeld des deutschen Satzes nur einfach besetzt werden kann – eindeutige und auch akzeptable Belege in den Wikipedia-Korpora auffindbar sind, die darauf hinweisen, dass im Deutschen durchaus eine Vorfeldbesetzung mit mehr als einem Satzglied auftreten kann.
Der Beitrag behandelt konzeptionelle und methodische Fragen aus einem Projekt, in dem eine neue Referenzausgabe des Thomas Mannschen Gesamtwerks für die Publikation in zwei Medien aufbereitet wird: als Buch und als elektronische Ausgabe. Die Basis dafür bildet ein Informationspool, in dem die Texte SGML/XML-basiert vorgehalten und durch eine Topic Map verknüpft werden. Der Beitrag skizziert die Architektur des Systems sowie die dahinter stehenden technischen und konzeptionellen Überlegungen. Es wird gezeigt, wie gerade die elektronische Version neue Wege beschreitet, damit ein Arbeitswerkzeug für Literaturwissenschaftler entsteht, das völlig neuartige Zugriffsmöglichkeiten auf das Werk Thomas Manns bietet.
Der Aufsatz befasst sich mit den Besonderheiten der Struktur, der Funktion, der Selektion und des Gebrauchs von Subjektsätzen im Deutschen und Rumänischen. Am Beispiel der Argumentrealisierung bei Psych-Verben wird erkundet, inwiefern sprachübergreifende semantische Bedingungen diese Besonderheiten erklären und in welchem Maße sie von einzelsprachlichen und lexikalischen Besonderheiten gesteuert sind. Im Fokus der Studie stehen dabei (i) die Einordnung des Deutschen und des Rumänischen hinsichtlich der zu beobachtenden typologischen Varianz bei Subjektsätzen, (ii) die Besonderheiten der Aufteilung von Argumenten von Psych-Verben auf zwei Satzglieder durch Argumentdoppelung und Argumentspaltung und (iii) die Ermittlung verbidiosynkratischer, sprachspezifischer und sprachübergreifender Präferenzen bei der Realisierung der Argumente von Psych-Verben über eine quantitative Korpusstudie.
Der vorliegende Beitrag besteht aus zwei größeren Teilen: Zum einen (vgl. Abschnitt 2) werden strukturelle Eigenschaften des Infinitivs, oder vielmehr der Infinitive, im Deutschen und Rumänischen erörtert und miteinander verglichen. Leitthema ist dabei die Frage nach dem Verhältnis von Verbalität und Nominalität der Formen. Berücksichtigt werden die Beschreibungsbereiche Morphologie, externe und interne Syntax. Dieser empirischen Erörterung vorausgeschickt (vgl. Abschnitt 1) wird der Versuch einer Begriffsbestimmung: Wie kann, wenn überhaupt, ‘Infinitiv’ übereinzelsprachlich definiert werden? Auf dieser Basis wird zum anderen (vgl. Abschnitt 3) eine prototypische syntaktische Funktion von Infinitiven, die Subjektfunktion, einer vergleichenden Analyse unterzogen. Strukturelle und semantische Beschränkungen für Infinitive in Subjektfunktion in den beiden Vergleichssprachen werden untersucht. Speziell im Falle kausativer Verben als Prädikatsverben lassen sich relevante Unterschiede zwischen dem Deutschen und Rumänischen feststellen. Die Verwendungsrestriktionen für die Subjektfunktion der deutschen und rumänischen Infinitive werden in Beziehung gesetzt zu Eigenschaften der „Orientierung“ bzw. „Kontrolle“ der Infinitivformen. Ausgehend davon lassen sich tendenziell auch feine Gebrauchsunterschiede für den verbalen und nominalen Infinitiv im Deutschen ausmachen.
Gegenstand des Aufsatzes sind Sätze mit so genannten inneren Objekten, das sind Akkusativobjekte, die im Wesentlichen intransitive Verben gelegentlich zu sich nehmen. Sie weisen die Besonderheit auf, dass das Objektsnomen und das Verb morphologisch, etymologisch und/oder semantisch miteinander verwandt sind. Aufgrund von Form- und vor allem Bedeutungsunterschieden lassen sich in beiden Sprachen verschiedene Gruppen von inneren Objekten ausmachen, die genauer beschrieben und unter sprachvergleichenden Gesichtspunkten betrachtet werden. Dazu werden u.a. die syntaktischen Eigenschaften von Sätzen mit inneren Objekten herangezogen. Einige auffallende sprachbezogene Unterschiede werden beschrieben, beispielsweise ist im Rumänischen bei einigen Verben ein präpositionaler Anschluss möglich, wo im Deutschen das innere Objekt ausschließlich im Akkusativ stehen kann. Sätze mit inneren Objekten können als ein Typ von Argumentstrukturmustern betrachtet werden. In diesem Sinne sind sie Form-Bedeutungs-Paare, deren Beziehungen untereinander innerhalb eines Konzepts von Familienähnlichkeiten dargestellt werden, wie man sie auch innerhalb anderer Cluster von Argumentstrukturmustern beobachten kann.