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Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage nach Ursprung und Genese der im geltenden amtlichen Regelwerk niedergelegten Regel, die eine Zusammenschreibung von Adjektiv-Verb-Verbindungen bei Vorliegen einer nicht literalen Bedeutung vorsieht. Ausgangspunkt bilden dabei Sprachtheoretiker und Akteure wie Johann Christoph Adelung, Wilhelm Wilmanns und Konrad Duden, die die Diskussion beherrscht und (dadurch) maßgeblich die erste gesamtdeutsche Rechtschreibregelung im Jahre 1902 mitgestaltet haben. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der Rechtschreibregelung in den orthographischen Wörterbüchern. Erst in dieser zeigt sich, inwiefern der gefundene Kompromiss trägt und inwieweit sich die Beteiligten daran gebunden fühlen, in Sonderheit Duden, der mit seinen Wörterbüchern alsbald eine marktführende Position einnahm und über dessen Duden-Rechtschreibung die Regel einer bedeutungsunterscheidenden Zusammenschreibung bei Adjektiv-Verb-Verbindungen letztlich für alle verbindlich wurde.
Zu den Hauptarbeitsfeldern von Dieter Herberg, den ich als einen meiner wissenschaftlichen Lehrer bezeichnen darf, gehört bekanntlich die Orthografie. Wie viel Kärrnerarbeit die wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Gegenstand abverlangt, möchte ich an einem Bereich vorführen, zu dem in wissenschaftlicher Hinsicht Leo Weisgerber als einer der Ersten und einer der Wenigen „Klei-nig-kei-ten“ vorgebracht hat.Meine „Klei-nig-keit“ besteht darin, ein Wörterbuch aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vorzustellen, in dem partiell die Worttrennung am Zeilenende angezeigt wird. Es stammt von Gottfried Schmotther und ist Teil eines umfangreichen Lehrwerkes (s.u.), dessen Titel im Folgenden verkürzt mit „Schreiber und Rechner“ wiedergegeben wird.