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Einleitung
(2023)
Neue Entwicklungen in der Korpuslandschaft der Germanistik. Beiträge zur IDS-Methodenmesse 2022
(2023)
Die in diesem Band versammelten Beiträge zur Methodenmesse der Jahrestagung 2022 des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache geben einen Überblick über die aktuelle Korpuslandschaft in der germanistischen Linguistik: von historischen Sammlungen authentischer Sprachdaten über aktuelle Zeitungs- und Social-Media-Korpora, Gesprächskorpora, Korpora aus Texten von Deutschlernenden bis hin zu einem Korpus mit Texten leichter Sprache und einem Gebärdensprachekorpus. Die Beiträge erläutern jeweils die Designkriterien sowie die Methodik der Datenerhebung und geben einen Einblick, wie die Daten sprachwissenschaftlich verwendet werden können.
Einleitung
(2023)
Dieser Beitrag beschreibt die Prozesse der Datenerhebung, -aufbereitung und geplanten Veröffentlichung eines Teilkorpus des vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanzierten Spezialforschungsbereichs (SFB) „Deutsch in Österreich. Variation – Kontakt – Perzeption“ (FWF F060). Die Daten werden v. a. aus variationslinguistischer, kontaktlinguistischer wie auch perzeptionslinguistischer Perspektive analysiert, wofür eigene Tools entwickelt wurden, die – ebenso wie das Korpus selbst – mittelfristig der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Das Austrian Media Corpus (amc) ist mit derzeit rund 11 Mrd. Token eines der größten deutschsprachigen Korpora journalistischer Prosa. Es bietet damit weitreichende Analysemöglichkeiten für eine Vielzahl sprachwissenschaftlicher Aspekte, wie z. B. die Analyse grammatischer, orthographischer und lexikalischer Variation oder die Erforschung diskurslinguistischer wie attitudinal-perzeptiver Fragestellungen. In diesem Beitrag geben wir Einblicke in Beispielanalysen zu Standard(schrift)sprache auf Basis des amc sowie deren Bedeutung für die Erforschung von Sprachvariation in Österreich, um das enorme Potenzial des Korpus für sprachwissenschaftliche Fragestellungen zu illustrieren.
In diesem Beitrag wird anhand von per Telefon gedolmetschten Gesprächen zwischen einer deutschsprechenden Asylverfahrensberaterin und arabischsprechenden KlientInnen die Notwendigkeit eines reflektierten computergestützten Transkriptionsverfahrens für interaktionsbezogene Untersuchungen diskutiert. Gesprächstranskription erfordert die Verwendung eines romanisierten, rechtsläufigen Schriftsystems für die schriftliche und grafische Darstellung der zeitlichen Dimensionen, d. h. die Synchronizität, Simultaneität und Reziprozität des sprachlichen Handelns. Durch die Entwicklung einer transparenten Systematik zur Romanisierung und Übersetzung von Gesprächsdaten wird ihre Opazität sowohl für LeserInnen ohne Arabischkenntnisse als auch für Sprachkundige ohne Kenntnisse über die rekonstruierten Varietäten reduziert und ansatzweise eine Lesbarkeit auch für Nicht-Sprachkundige geschaffen. Dies ist für die Datenkuratierung und etwaige Nachnutzungen von besonderer Bedeutung.
Seit der Forschung große Datenmengen und Rechenkapazitäten zur Verfügung stehen arbeitet auch die Sprachwissenschaft zunehmend datengeleitet. Datengeleitete Forschung geht nicht von einer Hypothese aus, sondern sucht nach statistischen Auffälligkeiten in den Daten. Sprache wird dabei oft stark vereinfacht als lineare Abfolge von Wörtern betrachtet. Diese Studie zeigt erstmals, wie der zusätzliche Einbezug syntaktischer Annotationen dabei hilft, sprachliche Strukturen des Deutschen besser zu erfassen.
Als Anwendungsbeispiel dient der Vergleich der Wissenschaftssprachen von Linguistik und Literaturwissenschaft. Die beiden Fächer werden oft als Teildisziplinen der Germanistik zusammengefasst. Ihre wissenschaftliche Praxis unterscheidet sich jedoch systematisch hinsichtlich Forschungsdaten, Methoden und Erkenntnisinteressen, was sich auch in den Wissenschaftssprachen niederschlägt.
Die Arbeiten in diesem Band zeigen anhand ausgewählter morphosyntaktischer Phänomene exemplarisch auf, wie ein korpuslinguistischer Zugang genutzt werden kann, um die Vielfalt und Variabilität des Sprachgebrauchs in einer größeren Detailschärfe zu beschreiben, als dies bisher möglich war. Ausgangspunkt ist die Überlegung, dass sprachliche Variation als integraler Bestandteil der (Standard-)Sprache anzusehen ist und somit auch deskriptiv erfasst werden muss. Dabeigeht es zunächst um eine möglichst genaue Beschreibung der Verteilung und Häufigkeit verschiedener Ausprägungen ausgewählter Variablen. Eine umfassende Beschreibung eines Variationsphänomens beinhaltet zudem die Ermittlung und Gewichtung der Faktoren, die die Distribution der Variantensteuern. In diesem Zusammenhang werden Hypothesen aus der einschlägigen Forschungsliteratur unter Verwendung moderner statistischer Verfahren überprüft. Darüber hinaus enthalten die vorliegenden Studien eine explorative Komponente, die sich mit der Aufdeckung neuer Muster, Regularitäten und linguistischer Zusammenhänge befasst. Dabei werden verschiedene korpuslinguistische und statistische Ansätze und Verfahren erprobt und evaluiert.
Variation im Sprachgebrauch - 'angenommen' und 'vorausgesetzt' als einbettende Prädikatsausdrücke
(2019)
Einleitung
(2019)
Relativpronomenselektion und grammatische Variation: 'was' vs. 'das' in attributiven Relativsätzen
(2019)
Das Wort
(2018)
Die kompetente Verwendung von Wörtern im Kontext einer Sprache stellt ein hochspezialisiertes Fähigkeitssystem dar, das wir unbewusst beherrschen. Ebenso verfügen wir über eine implizite Kenntnis der Regeln, die den inneren Aufbau von Wörtern bestimmen. Der unbewusste Charakter sprachlichen Wissens erschwert jedoch dessen Vermittlung in Schule und Universität. Der vorliegende Überblick über wesentliche morphologische Phänomene des Deutschen sowie einschlägige grammatische Begriffe und Analysemethoden berücksichtigt dieses Problem des Grammatikunterrichts und begegnet ihm mit einer Synthese von sprachwissenschaftlicher und sprachdidaktischer Perspektive.
Verstehen und Motivieren: semantische Fluchtpunkte deutscher und italienischer Lexeme mit -log-
(2017)
Schriften
(2017)