Refine
Year of publication
- 2023 (3) (remove)
Document Type
- Article (2)
- Conference Proceeding (1)
Language
- German (3)
Has Fulltext
- yes (3)
Is part of the Bibliography
- yes (3)
Keywords
- Wortbildung (2)
- Anwendungssystem (1)
- Datenerhebung (1)
- Deutsch (1)
- Expressivität <Linguistik> (1)
- Extravagant Morphology (1)
- Forschung (1)
- Grammatik (1)
- Komposita (1)
- Komposition (1)
Publicationstate
- Veröffentlichungsversion (3) (remove)
Reviewstate
- Peer-Review (3)
Publisher
The special issue opens up a construction-grammatical perspective on (German) word formation phenomena and goes back to a DFG-funded conference of the same name, which we held at the University of Düsseldorf in December 2020. The aim is to bundle up for the first time research from the field of German linguistics that is oriented towards construction grammar, and thus to lay the foundation for a 'Construction Word Formation' (cf. Booij 2010) also in the German-speaking world. Furthermore, ‘Construction Word Formation’ as a discipline shall hereby be sharpened. In this context, construction grammar should not be seen as a radical alternative to traditional word formation approaches that completely reinvents the wheel, but rather as a further development that builds on traditional concepts such as the pattern term with prominent consideration of usage-based aspects.
Im Zentrum dieses Beitrags steht die Analyse kreativer Wortbildungsprodukte in Songtexten. Der Fokus liegt somit bewusst auf solchen Wortbildungen, die nicht den Weg ins Lexikon finden, sondern gerade aufgrund ihres okkasionellen Charakters einen erhöhten Grad an Expressivität aufweisen, der dann gezielt für die spezifische kreative Qualität von Songtexten genutzt wird.
Solche okkasionellen komplexen Wörter, die sich in theoretischer Hinsicht innerhalb der Domäne der ‚Extravagant Morphology‘ verorten lassen, werden über das Kriterium der Wortlänge aus dem Songkorpus herausgefiltert und im Anschluss hinsichtlich ihrer formalen sowie semantisch-pragmatischen Besonderheiten analysiert. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wodurch die Kreativität der insgesamt 183 Bildungen des Untersuchungskorpus getriggert wird. Die Analyse zeigt, dass expressive Effekte in Songtexten offenbar sowohl durch die Verwendung markierter Wortbildungsmuster als auch durch den Rückgriff auf ‚auffällige‘ Lexik erzeugt werden. Zum einen ist der Anteil markierter Wortbildungsmuster wie der Phrasenkomposition und anderer phrasaler Wortbildungen gegenüber klassischen Textsorten wie Zeitungstexten deutlich erhöht. Zum anderen wird durch die Verwendung einer umgangssprachlichen, vulgären, brutalen oder poetischen Lexik, aber auch mit unmarkierten Wortbildungsmustern wie der prototypischen Determinativkomposition, Aufmerksamkeit erregt. Insgesamt erweist sich das Songkorpus dabei als wahre Fundgrube für kreative Wortbildungsprodukte.
KoMuX, der Kompositamuster-Explorer, (www.owid.de/plus/komux) ist eine Webanwendung, die es ermöglicht, mehr als 50.000 nominale Komposita des Deutschen gezielt nach abstrakten oder lexikalisch-teilspezifizierten Mustern zu durchsuchen. Unterschiedliche Visualisierungen helfen dabei, Strukturen und Zusammenhänge innerhalb der Ergebnismenge zu erfassen.