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Wort und Wortschatz
(2015)
Das Verständnis darüber, was ein Wort ist, zeigt sich je nach linguistischer Teildisziplin, je nach Untersuchungsinstrument und je nach betrachtetem Medium (Schriftlichkeit, Mündlichkeit) als äußerst wandelbar und kontrovers. Zunächst wird eine Übersicht über die wichtigsten Wortbegriffe in Geschichte und Gegenwart gegeben, um zu zeigen, wie sehr sich ein formaler, am Schriftbild orientierter Wortbegriff von semantisch-kognitiven Wortbegriffen unterscheidet. Anschließend wird dargelegt, wie sich welche sprachwissenschaftlichen Methoden auf die Konstituierung des Phänomens "Wort" auswirken und dass die isolierende Sicht auf das Einzelwort durch die Betrachtung von Relationen zwischen Wörtern abgelöst wurde. Dabei kommt den neueren, computerlinguistisch fundierten Verfahren besondere Relevanz zu. Auf dieser Basis wird gezeigt, welche Aspekte und Ebenen der Wortforschung es aktuell gibt; dabei wird der Interaktion von theoretischen wie anwendungsbezogenen Forschungsperspektiven und dem gesellschaftlichen bzw. Laieninteresse an Wörtern besondere Beachtung geschenkt.
Voll Energie stecken und voller Geigen hängen - seltsame Phrasentypen und ungewöhnliche Valenzmuster
(2015)
Valenz und Kookkurrenz
(2015)
Valenz im Fokus: Vorwort
(2015)
Die Festschrift Valenz im Fokus: Grammatische und lexikografische Studien enthält zum einen die Beiträge des internationalen Kolloquiums „Valenz im Fokus“, das am 12. Juli 2013 im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim zu Ehren von Jacqueline Kubczak veranstaltet wurde, zum anderen weitere Beiträge von Kollegen aus der ganzen Welt, die zum einen als elektronische Publikation während des Kolloquiums präsentiert wurden, zum anderen speziell für diese Festschrift hinzukamen.
Valenz im Fokus. Grammatische und lexikografische Studien. Festschrift für Jacqueline Kubczak
(2015)
Die Festschrift Valenz im Fokus: Grammatische und lexikografische Studien enthält zum einen die Beiträge des internationalen Kolloquiums „Valenz im Fokus“, das am 12. Juli 2013 im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim zu Ehren von Jacqueline Kubczak veranstaltet wurde, zum anderen weitere Beiträge von Kollegen aus der ganzen Welt, die zum einen als elektronische Publikation während des Kolloquiums präsentiert wurden, zum anderen speziell für die Festschrift hinzukamen.
Sprachwissenschaft im Fokus
(2015)
Im Jahr 2014 feierte das Institut für Deutsche Sprache (IDS) sein 50-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum nahm das IDS zum Anlass, seine Jahrestagung thematisch etwas breiter anzulegen und diejenigen Themenfelder, die in der sprachwissenschaftlichen Diskussion der letzten fünf Jahrzehnte eine besondere Rolle gespielt haben und zu denen das IDS in besonderer Weise hat beitragen können, einer Revision zu unterziehen. Die Beiträge dieses Bandes bieten daher einerseits eine Zusammenschau der aktuellen Fragen der Grammatikforschung und Grammatikografie, der Lexikologie und Lexikografie, des gesprochenen Sprachgebrauchs sowie der Korpustechnologie und der Computerlinguistik. Andererseits geben sie auch Auskunft darüber, wo die Sprachwissenschaft im Moment steht und wo sich zukünftig vielleicht neue Forschungsräume öffnen.
Sprache in der Medizin
(2015)
Medizinisches Wissen und Handeln ist ohne Sprache nicht denkbar: weder in der Arzt-Patienten-Kommunikation noch in fachinternen und fachexternen Medizintexten oder in den Medien. Dieser Beitrag liefert einen nähernden Überblick über verschiedene Formen medizinischer Kommunikation. Im Zentrum stehen dabei (1) der Konnex von Sprache und Wissen in der Medizin, (2) Arzt-Patient-Gespräche als Primärkommunikation und (3) der Zusammenhang zwischen Medialisierung und Medikalisierung.
Die Programmbereiche „Korpuslinguistik“ und „Mündliche Korpora“ haben am IDS die Aufgabe, Grundlagen für die empirische Erforschung der deutschen Sprache zu legen. Unter anderem sammeln und erstellen sie schriftliche und mündliche Korpora, bereiten sie für eine wissenschaftliche Nutzung auf und stellen sie über Web-Oberflächen (COSMAS, DGD2 demnächst KorAP) zur Verfügung. Unser Beitrag gibt zunächst einen Überblick über Entstehungsgeschichte und aktuellen Stand dieser Arbeiten. Mit einem Blick in die Zukunft widmen wir uns auch der Frage, ob und in welcher Weise das Schlagwort ,Big Data‘ für diese Arten linguistischer Ressourcen relevant ist. In Bezug auf die schriftlichen Korpora wird dabei insbesondere über die diesjährige DEREKo-Erweiterung um über 17 Milliarden Wörter und die damit verbundenen Arbeiten berichtet. In diesem Zusammenhang werden u.a. DeReKos Design, die zugrundeliegende Akquisitionsstrategie und Überlegungen zu Dispersion und Stratifizierbarkeit diskutiert. Die spezifischen Herausforderungen, die sich beim Aufbau eines großen Gesprächskorpus stellen, werden am Beispiel des Forschungs- und Lehrkorpus Gesprochenes Deutsch (FOLK) diskutiert. Dabei steht außer Frage, dass angesichts des Aufwandes, den Feldzugang sowie Erschließung der im Feld gewonnenen Audio- und Videodaten bedeuten, vergleichbare Datenmengen und Wachstumsraten wie bei Textkorpora nicht zu erreichen sind. Für den Aufbau umfangreicher mündlicher Korpora ist daher die Entwicklung eines eigenen Methodeninstrumentariums notwendig.
Rückblick in Dankbarkeit
(2015)
This paper shows how understanding in interaction is informed by temporality, and in particular, by the workings of retrospection. Understanding is a temporally extended, sequentially organized process. Temporality, namely, the sequential relationship of turn positions, equips participants with default mechanisms to display understandings and to expect such displays. These mechanisms require local management of turn-taking to be in order, i.e., the possibility and the expectation to respond locally and reciprocally to prior turns at talk. Sequential positions of turns in interaction provide an infrastructure for displaying understanding and accomplishing intersubjectivity. Linguistic practices specialized in displaying particular kinds of (not) understanding are adapted to the individual sequential positions with respect to an action-to-be-understood.
Das Lexikon menschlicher Sprachen basiert auf quantitativen Verteilungen, die sich am Zipfschen Gesetz orientieren: Wenige Lexeme werden extrem häufig verwendet und sehr, sehr viele Lexeme sind extrem selten. Auch funktional zusammenhängende Teilwortschätze wie Wörter einer bestimmten Wortart, Verben, die in einem bestimmten Argumentstrukturmuster auftreten, oder Komposita zu einem bestimmten Grundwort zeigen ähnliche Frequenzverteilungen, weisen aber auch jeweils typische Abweichungen von einer Zipfschen Verteilung auf. Zipfnahe Verteilungen sind charakteristisch für dynamische, selbstorganisierende Systeme, und Veränderungen im Wortschatz oder in Teilwortschätzen sind insofern auf der Basis solcher Verteilungen zu interpretieren. Der Artikel plädiert dafür, lexikologischen Sprachdokumentationen ein dynamisches Lexikonkonzept zugrunde zu legen, in dem die Verteilungscharakteristika als Grundlage der Wortschatzstruktur eine zentrale Rolle spielen.
Pragmatik revisited
(2015)
Die Pragmatik hat sich im Lauf der letzten 40 Jahre fest als linguistische Teildisziplin etabliert. Schon relativ früh hat sich ein Kanon von Fragestellungen und Konzepten herausgebildet, der den Gegenstandsbereich der Pragmatik z.B. in Lehrbüchern und Enzyklopädien ausmacht. Die kanonischen Gegenstände (v.a. Sprechakte, Implikaturen, Präsuppositionen und Deixis) sind über die Zeit erstaunlich stabil geblieben. Der Beitrag regt an, dieses Gegenstandsverständnis von ,Pragmatik‘ angesichts der Entwicklungen der Forschung in den letzten Dekaden zu überdenken. Folgende Fragen sind dabei leitend:
- Welche Konzepte und Eigenschaften des Gegenstandsbereichs haben sich in der empirischen Erforschung des sprachlichen Handelns im Kontext als grundlegend erwiesen, ohne bisher entsprechend als Grundkategorien des „Kanons“ der Pragmatik begriffen worden zu sein?
- Welche Konsequenzen haben die empirischen Forschungen der letzten Zeit für die Relevanz und das Verständnis der klassischen pragmatischen Themen und Konzepte?
Es wird dafür plädiert, vier Bestimmungsstücke des sprachlichen Handelns ins Zentrum der Auffassung von ,Pragmatik‘ zu stellen: Zeitlichkeit, Leiblichkeit, Sozialität und Epistemizität.
The authors establish a phenomenological perspective on the temporal constitution of experience and action. Retrospection and projection (i.e. backward as well as forward orientation of everyday action), sequentiality and the sequential organization of activities as well as simultaneity (i.e. participants’ simultaneous coordination) are introduced as key concepts of a temporalized approach to interaction. These concepts are used to capture that every action is produced as an inter-linked step in the succession of adjacent actions, being sensitive to the precise moment where it is produced. The adoption of a holistic, multimodal and praxeological perspective additionally shows that action in interaction is organized according to several temporal orders simultaneously in operation. Each multimodal resource used in interaction has its own temporal properties.
Introduction
(2015)