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Terminologiearbeit im wirtschaftlichen Kontext geht von zwei Arbeitsphasen aus: einer umfassenden deskriptiven Phase, in der die Begriffsstruktur und der aktuelle Terminologiegebrauch erfasst, aber noch nicht bewertet werden, sowie einer präskriptiven Phase, in der der eigentliche Standardisierungseingriff erfolgt. In der Praxis wird die deskriptive Phase oft reduziert und der Schwerpunkt unmittelbar auf die Präskription gelegt. In unserem Beitrag diskutieren wir das Potenzial, das eine ausführliche deskriptive Terminologiearbeit zur Verbesserung der Wissenskommunikation im Rahmen des Wissensmanagements birgt. Am Beispiel eines wissenschaftlichen Projektes im Bereich Grammatik des Deutschen zeigen wir, wie diese eng an der Theorie orientierte Ausgestaltung der Deskription in der Praxis aussieht, welche Herausforderungen sie mit sich bringt und wie ihre Ergebnisse das Wissensmanagement unterstützen können.
Sprachanfragen als authentische Primärdaten bergen Erkenntnispotenziale für eine große Bandbreite linguistischer und transferwissenschaftlicher Forschungsfragen und Methoden. Der Beitrag skizziert diese Potenziale und legt dabei den Fokus auf wissenschaftskommunikative Prozesse im Austausch linguistischer Laien und Experten. Anhand erster Ergebnisse einer empirischen korpusgestützten Untersuchung von ca. 50.000 Sprachanfragen wird skizziert, welche Erkenntnisse aus diesen Daten für die Vermittlung von Sprachwissen in einer zunehmend digitalisierten und vernetzten Gesellschaft gewonnen werden können.
In our paper, we present a case study on the quality of concept relations in the manually developed terminological resource of grammis, an information system on German grammar. We assess a SKOS representation of the resource using the tool qSKOS, create a typology of the issues identified by the tool, and conduct a qualitative analysis of selected cases. We identify and discuss aspects that can motivate quality issues and uncover that ill-formed relations are frequently indicative of deeper issues in the data model. Finally, we outline how these findings can inform improvements in our resource’s data model, discussing implications for the machine readability of terminological data.
Exploration und statistisch valide Analysen annotierter Textkorpora helfen bei der induktiven Aufdeckung systematischer Schreibgebrauchsmuster. Umgekehrt lassen sich – deduktiv – Vorgaben der kodifizierten Norm (amtliches Regelwerk) quantitativ überprüfen. Wir präsentieren eine Methodik für die empirisch informierte Beschreibung orthografisch motivierter Phänomene, gehen auf prototypische Fälle ein und werfen ein Schlaglicht auf Fallstricke der Korpusnutzung für die Orthografieforschung. Abschließend skizzieren wir Funktionen und Wirkungsweisen aggregierender Visualisierungen für die Forschungskommunikation am Beispiel des amtlichen Wörterverzeichnisses.
Gegenstand dieses Beitrags ist die Entwicklung des graphentheoretischen Analysetools Laniakea, das zur Visualisierung von Phänomenen und Veränderungen in terminologischen Netzwerken entwickelt wurde. Wir führen theoretische Grundlagen, Designentscheidungen und technische Details der Implementierung des Tools aus. Darüber hinaus wird auch eine Beschreibung von Erfahrungen im Fokus des Beitrages stehen, die bei der Anwendung von Laniakea bei der Überarbeitung der terminologischen Ressourcen des Grammatischen Informationssystems grammis, gesammelt wurden.
Im Rahmen einer zur Zeit stattfindenden Umgestaltung der Inhalte und der Benutzeroberfläche des Online-Portals grammis hat sich eine Projektgruppe konstituiert, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das am IDS vorhandene Terminologiesystem zur Grammatik des Deutschen zu überarbeiten und zu erweitern: Dies betrifft zum einen die Überarbeitung und Erweiterung des Terminologieinventars, aber auch die zugrundeliegende methodische Grundlage und technische Infrastruktur. Zum Verständnis dieses Vorhabens sollen zunächst die vorhandenen Vorarbeiten und Grundlagen vorgestellt werden.
Das Vokabular von Songtexten im gesellschaftlichen Kontext – ein diachron-empirischer Beitrag
(2022)
Der Beitrag untersucht den Stellenwert gesellschaftlich relevanter Thematiken in deutschsprachigen Songtexten der zurückliegenden fünf Jahrzehnte. Dabei zeigt sich, dass neben individuellen Befindlichkeiten auch politische, sozialkritische oder umweltbezogene Themen signifikant angesprochen werden. Wir kontrastieren Songtexte mit anderen Testsorten und wenden dabei quantitative Methoden auf umfangreiche, breit stratifizierte Datensamples an, um die Phänomenbeschreibungen präzisierbar, generalisierbar und reproduzierbar zu machen. Das longitudinale Korpusdesign bietet Potenzial für diachrone Vergleiche. Im Sinne eines erweiterten „Mixed Methods“-Ansatzes exploriert die Studie zudem ausgewählte Aspekte qualitativ und bettet sie in den zeitlichen Kontext ein.