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Die Textsorte Gebet hat zwar eine klare formale Struktur und auch aus sprech- akttheoretischer Perspektive lassen sich einige Aussagen treffen. Über den Inhalt von Gebeten liegen uns jedoch noch zu wenige Erkenntnisse vor. Dabei sehen sich Linguisten vor allem methodischen Problemen gegenüber. So ist der Wortlaut privater Gebete kaum zugänglich. Im vorliegenden Aufsatz wird eine als Pretest konzipierte Fragebogenstudie vorgestellt, die verschiedene Aspekte des Betens thematisiert. Es werden Tendenzen aufgezeigt, ob und wie Menschen im Gebet Emotionen verbalisieren. Auch über die Konzeptualisierung von Gott, die der Kommunikation zugrunde liegt, lassen sich Annahmen ableiten. In diesem Zusammenhang werden die Textsortenspezifika des Gebets diskutiert.
Altern ist eine Aufgabe, die von allen Menschen - durchaus auf unterschiedliche Weise - zu bewältigen ist und an der sie aktiv teilhaben. Altern ist demnach nicht etwas, was Personen nur passiert bzw. widerfährt, sondern es erfolgt in einem sozialen Prozess, in dem sich die Beteiligten mit dem Altern auseinandersetzen und es interaktiv gestalten. Altern impliziert so als Aufgabe auch die Reflexion der lebensgeschichtlich eintretenden Veränderungen und ihre interaktive und kommunikative Be- und Verarbeitung. In der kommunikativen Bewältigung dieser Veränderungen wird zugleich Identitätsarbeit geleistet und werden Aspekte von Altersidentität ausgebildet. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Identitätsmerkmalen der mittleren Generation eine zentrale Rolle. Der Beitrag modelliert diese Wechselwirkungen zwischen Altern, Kommunikation und Identitätsarbeit.
Der nationalsozialistische Interaktions- und Kommunikationsraum war mithin bevölkert von kommunikativ konstruierten Sozialfiguren. Hierbei gab es sowohl positiv Konnotierte (z. B. Volksgenosse, Nationalsozialist, Parteigenosse, SA-Mann, Alter Kämpfer) als auch negativ Konnotierte (z. B. Asozialer, Judenfreund, Schwarzer, Roter, Freimaurer). Diese stereotypisierten Sozialfiguren, an die wiederum vielfältige positive wie negative Attribuierungen geknüpft waren, stellten gleichsam Diskurspositionen dar, die anderen zugewiesen wurden oder eingenommen werden konnten – sofern den individuellen Voraussetzungen nach möglich – und die mit unterschiedlichen Graden der In- bzw. Exklusion einhergingen. Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf zwei dieser Figuren, die spezifischer als Grenzfiguren begriffen werden können: Meckerer und Märzgefallene. Es wird untersucht, wie diese beiden Grenzfiguren sprachlich konstruiert, in welchen Kontexten und Kommunikationssituationen sie angeeignet und verwendet wurden. In beiden Fällen wird der Fokus dabei über den wörtlichen Ausdruck hinaus auf zeitgenössisch ähnliche oder eng verwandte Bezeichnungen ausgeweitet.
Augenblicks-Kommunikation: Mikrostruktur und soziale Implikativität einer kommunikativen Minimalform
(2018)
Die hier vorgelegte Studie ist das empirisch-konstitutionsanalytische Ergebnis meiner multi-modal-interaktionsanalytischen Beschäftigung mit einem bestimmten Typ kommunikativer Minimalform. Es handelt sich um den nur wenige Sekunden dauernden und oftmals nur blick-lich-mimisch-körperlich konstituierten sozialen Austausch von Passanten, die an einem Fens-ter vorbeigehen und dabei in das Zimmer blicken, an dem eine Person an einem Tisch sitzt, die ihrerseits die Hereinblickenden anschaut und somit eine Situation der Wahrnehmungs-wahrnehmung (Hausendorf 2003) etabliert. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung zu Augenblicks-Kommunikation am Fenster steht die detaillierte Analyse motiviert ausgewählter Fälle aus einem umfangreichen Korpus (siehe Abschnitt 11). Die Fallanalysen dienen dem Nachweis der konstitutiven Bausteine der kom-munikativen Minimalform und der Systematik des Beteiligtenverhaltens über eine Vielzahl unterschiedlicher Konstellationen hinweg. Basierend auf der fallanalytisch produzierten empi-rischen Evidenz und Rekurrenz interaktionsstruktureller und sozial-implikativer Konstituen-ten des dokumentierten Interaktionsereignisses wird es möglich, die Relevanz der interakti-onsanalytischen Beschäftigung mit kommunikativen Minimalformen als relevante Unter-suchungsgegenstände deutlich zu machen. Um den empirisch basierten Nachweis kommunikativer Minimalformen als relevante und bislang übersehene Untersuchungsgegenstände der multimodalen Interaktionsanalyse nicht noch durch die Beschreibung, Reflexion und Problematisierung damit zusammenhängender methodisch-methodologischer Voraussetzungen und Anforderungen zu überfrachten, habe ich letztere Überlegungen – soweit es mir vertretbar erschien – mehr oder weniger konsequent ausgeklammert. Ich habe sie jedoch nicht ausgesondert und zur Seite gelegt. Vielmehr stellt die Reflexion und Diskussion der methodisch-methodologischen Implikationen der multimo-dal-interaktionsanalytischen Untersuchung kommunikativer Minimalform(en) ein zweites Ergebnis meiner bisherigen Beschäftigung mit der Augenblicks-Kommunikation am Fenster dar. Dieses Ergebnis befindet sich augenblicklich noch in Vorbereitung und wird als eigen-ständige Publikation veröffentlicht. Es stellt eine systematische und notwendige Ergänzung der hier vorliegenden Studie mit ihrem empirisch-fallanalytischen Fokus dar. Wer sich also speziell für die (weiterführende) methodisch-methodologische und theoretische Seite der Ana-lyse kommunikativer Minimalformen interessiert, der sei auf diese zweite Publikation (Schmitt/Petrova i. Vorb.) verwiesen.
Brief
(2022)
Der folgende Beitrag untersucht Briefe aus der Zeitspanne des Nationalsozialismus, die von unterschiedlichen Akteur*innen in unterschiedlichen Beteiligungsrollen verfasst worden sind. Es handelt sich um von Soldaten und ihren Angehörigen verfasste Feldpost-, um von Gegner*innen des Nationalsozialismus geschriebene Haftbriefe sowie um Eingaben an Staats- und Parteiinstanzen, die Teil des institutionellen Briefverkehrs sind. Alle diese Formen des Briefschreibens besitzen eine längere Tradition. Ihre Nutzung während der NS-Zeit ist jedoch durch spezifische Ausprägungen gekennzeichnet, die in den jeweiligen Abschnitten beleuchtet werden.
Playing videogames is a popular social activity; people play videogames in different places, on different media, in different situations, alone or with partners, online or offline. Unsurprisingly, they thereby share space (physically or virtually) with other playing or non-playing people. The special issue investigates through different contexts and settings how non-players become participants of the gaming interaction and how players and non-players co-construct presence. The introduction provides a problem-related context for the individual contributions and then briefly presents them.
Communicative deviations of respondents in political video interviews in Ukrainian and German
(2021)
The research has the objective to establish the peculiarities of communicative deviations as a cognitive and at the same time discursive phenomenon in Ukrainian- and German-language video interviews from the viewpoint of respondents. The procedure of the research involves the integrated application of methods and techniques of pragmatics, deviatology and communicative linguistics. A new methodological basis has been developed for the reconstruction of communicative deviations using discourse analysis, namely for the reconstruction of a single event in two discursive environments, determining the communicative context and communication of interview in compared languages. The results of the research allow us to identify the features of communicative deviations in political interviews at the external, internal structural levels and at the situational level. The conclusions of the research indicate that the types of communicative deviations in political video interviews are universal in Ukrainian and German, but reflect national and cultural specifics given the peculiarities of both languages and each linguoculture, as well as existing realias, norms, conventions, maxims and rules of communication.
The article analyzes communicative deviations that occur during the communication between German native speakers and non-native speakers, particularly Ukrainians. Despite existing intercultural and sociolinguistic studies, the analysis of language specificity that causes communicative deviations, failures and misunderstandings remains relevant and understudied. The purpose of this article is to identify and explore the German language peculiarities that cause misunderstandings in communication for non-native speakers, in particular Ukrainian speakers, and offer the algorithm for the representatives of different ethnic communities to help them avoid and resolve possible conflicts given the study of German as a foreign language. The status of the concept of communicative deviation in intercultural communication under conditions of insufficient communicative competence is determined in this article. The study uses the term communicative deviation in favor of a generalized term, a broad concept of linguistic, speech and communicative deviations in dialogic speech, in particular between native German speakers and non-native speakers. The empirical research was based on the speech activity of Ukrainian students during classes at the Department of German Studies and Translation (levels B2–C1) of Ivan Franko National University of Lviv in 2019–2021 academic years and definitions from the Universal Dictionary of German Duden, in addition to the materials reflected in textbooks and teaching manuals as well as from authentic German-language sources. Communicative deviations are identified and analyzed in phonological, lexical, syntactic and pragmatic aspects.
In a previous study, Aceves and Evans present a large-scale quantitative information-theoretic analysis of parallel corpus data in ~1,000 languages to show that there are apparently strong associations between the way languages encode information into words and patterns of communication, e.g. the configuration of semantic information. During the peer review process, one reviewer raised the question of the extent to which the presented results depend on different corpus sizes (see the Peer Review File). This is a very important question given that most, if not all, of the quantities associated with word frequency distributions vary systematically with corpus size. While Aceves and Evans claim that corpus size does not affect the results presented, I challenge this view by presenting reanalyses of the data that clearly suggest that it does.
Der Artikel widmet sich den politischen Fernsehinterviews im Ukrainischen und Deutschen aus der Perspektive der Persönlichkeit des Interviewers und der Schwierigkeiten, die vor und während des Fernsehinterviews auftreten. Kommunikative Abweichungen (Deviationen) werden als Unterschiede in den Erwartungen des Interviewers im Vergleich zu den Erwartungen des Befragten und des Adressaten aufgezeigt und analysiert. Besonderes Augenmerk wird auf das Beziehungsdreieck, bestehend aus Interviewer, Befragter und Adressat, gelegt. Bei der Beziehung zwischen diesen drei Größen spielen die Elemente Alter, Geschlecht, Status, Wissen, Interessen und Erwartungen eine wichtige Rolle und tragen zum Erfolg des Interviews bei. Dementsprechend übernimmt der Journalist drei Rollen: als Vertreter des Publikums, als Promotor des Eingeladenen (des Befragten) oder als Vertreter von sich selbst. Durch kommunikative Deviationen werden die Unterschiede in den Erwartungen der Kommunikatoren in einem Interview verstanden. In diesem Artikel wird nur auf die Abweichungen in den Fernsehinterviews in beiden Sprachen eingegangen, wenn der Interviewer andere Erwartungen an das Interview hat als der Befragte oder der Adressat (der Zuschauer), was für das erste ein Misserfolg ist, d.h. für den Interviewer. Es werden kommunikative Abweichungen des Interviewers gegenüber dem Befragten und dem Adressaten skizziert und die Strategien zur Überwindung von Misserfolgen eines Fernsehinterviews vorgeschlagen. Kommunikative Abweichungen als Verstöße gegen die Erwartungen des Interviewers in all seinen Erscheinungsformen können vermieden oder zumindest reduziert werden, wenn alle Elemente der Kommunikation auf informativer und emotionaler und sehr oft auf kommunikativ-situativer Ebene samt technischen Besonderheiten berücksichtigt werden.
Der Wortschatzausschnitt der deutschen Kommunikationsverben – eine empirische Bestandsaufnahme
(2007)
Der Beitrag setzt sich mit dem Problem der Ermahnung und ihrer Realisierungsmittel auseinander. Die Analyse verortet sich im Bereich der Pragmalinguistik. Es wird der Versuch unternommen, das spektrum an Ausdrucksmitteln festzustellen, das Sprecher in der Regel zum Ausdruck von Ermahnungen verwenden. Es handelt sich dabei um spezifische Mittel, durch die der sprecher seine Einstellung zum Adressaten zeigt, seine Position und Ermächtigung unterstreicht.