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The present paper examines the relationship between pragmatics, semantics and grammar as subdisciplines of linguistics from three different perspectives. The first section gives a historical survey of their development during the 20th century and classifies linguistic schools according to their interest in different fields of research. The second part presents a systematic model of the field of objects to be investigated by linguistics, aiming at a more precise delimitation of its subdisciplines. Finally, in the third section, the division of labour between pragmatics, semantics and grammar is discussed in the light of the concrete example of verb valence.
Thema dieses Aufsatzes sind adverbiale Satzverknüpfungen, insbesondere Konjunktionen und Präpositionen als lexikalische Satzverknüpfer sowie Tempus und Modus als grammatische Diskursverknüpfungsmittel. Ferner wird mit der Fokussierung bzw. Fokussierbarkeit von Subjekten ein Aspekt der Informationsstruktur berührt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Portugiesische, das im Bereich der Satzverknüpfungen verglichen mit anderen (romanischen und nicht-romanischen) Sprachen über eine besonders große Ausdrucksvielfalt verfügt (cf. Rudolph 1997; Gärtner 2003; Blühdorn 2012b). Zum Vergleich ziehen wir das Deutsche heran, dessen Satzverknüpfungsmittel deutlich weniger differenziert sind. Adverbialia sind semantisch modifizierende Ausdrücke, die sich mit anderen (vor allem verbalen) Ausdrücken verbinden, ohne deren syntaktische Eigenschaften zu verändern und insbesondere ohne syntaktische Valenzen zu sättigen (cf. Corver/Delfitto 2000; Delfitto 2000; Bierwisch 2003; Rocha/Lopes 2009). Sie können durch Adverbien realisiert werden, aber auch durch komplexere Ausdrücke wie Präpositionalphrasen, oder durch Ausdrücke, die ein eigenes Verb enthalten, etwa Infinitivgruppen oder vollständige finite Nebensätze. In diesem Aufsatz geht es vor allem um Adverbialia der beiden letztgenannten Typen, die Verbgruppen oder Sätze erweitern. Adverbiale Infinitivgruppen werden typischerweise durch eine Präposition eingeleitet, finite adverbiale Nebensätze durch einen Subjunktor. Zwei Beispiele für Kausalverknüpfungen:
This paper investigates the use of linking adverbs in adversative constructions in German and Italian. In Italian those constructions are very frequently formulated with adverbs such as invece, while wordings without a lexical connective are more typical of German. Corpus data show that the syntactic und semantic conditions favouring the use of adversative adverbs are by and large the same in both languages. Lexical connectives can increase explicitness when the intended adversative interpretation is not obvious on other grounds. The higher frequency of adversative adverbs in Italian is shown to be a consequence of the more restrictive rules of the placement of prosodic accent.
Der vorliegende Beitrag untersucht Autoaufkleber als Kommunikationsmittel im Straßenverkehr unter wirtschaftlicher, technologischer und semiotischer Perspektive. Am Straßenverkehr wirken Teilnehmer erster Ordnung (Personen) mit, die Teilnehmer zweiter Ordnung (z.B. Autos) im Rahmen von Teilnehmern dritter Ordnung (z.B. Autokolonnen) über die Straße dirigieren. Diese Struktur erzeugt typische Kommunikationsbeschränkungen, die durch den Einsatz ebenenspezifischer mimischer, gestischer und posturaler Zeichen überwunden werden. Autoaufkleber werden als mimische Zeichen zweiter Ordnung behandelt, die zur Diversifizierung der Verkehrskommunikation dienen. Analysiert werden ihre zentralen Themen, ihre Darstellungsweisen und ihre Kommunikationsfunktionen.
Bild und Wirklichkeit
(1998)
Der vorliegende Beitrag stellt geläufigen semiotischen Alltagstheorien eine komplexere Auffassung von der Rolle der Zeichen in menschlichen Gesellschaften gegenüber. Er unterscheidet zwischen der Welt und der Wirklichkeit der Menschen, indem er die Wahrnehmung der Welt als Produktion von Bildern bestimmt, die, nach außen projiziert, Wirklichkeit entstehen lassen. Während die Welt der Wahrnehmung als Objekt gegenübertritt, nimmt sie dem Verhalten gegenüber den Charakter eines Projektes an. Ein besonderer Teil des Verhaltens der Organismen besteht im Hervorbringen von Zeichen, die entweder Wahrnehmungen abbilden (wie ein Foto) oder Verhalten (wie ein Film) oder Zeichen (so wie die Schrift die gesprochene Sprache imitiert). Einerseits haben Zeichen die Funktion, vorgegebene Wahrnehmungen, Verhaltensweisen und Zeichen selbst kommunizierbar zu machen; auf der anderen Seite dienen sie dazu, noch nicht verwirklichte Wahrnehmungen, Verhaltensweisen und Zeichen zu antizipieren. Durch Zeichen dieser zweiten Art (Schemata) wird nicht nur, wie im gewöhnlichen Verhalten, die Welt, sondern auch die Wirklichkeit zum Projekt. Der Beitrag schließt mit der Erörterung der verschiedenen Typen schematischer Zeichen, die von den Menschen zur Kontrolle ihres Wahrnehmungs-, Verhaltens- und Zeichenraums eingesetzt werden, und fordert den systematischen Ausbau unserer semiotischen Alltagstheorien, damit wir uns in der von uns selbst geschaffenen Wirklichkeit zurechtfinden.
Este artigo desenvolve sete teses acerca do conceito de coerência e de outros conceitos básicos da análise do discurso e da lingüística textual. Na primeira parte, inicia-se com algumas observações históricas acerca das noções de texto, discurso e comunicação. Na segunda parte, discute as relações entre coerência e coesão, intertextualidade e polifonia, bem como entre coerência e intertextualidade; define coesão como um tipo especial de coerência e polifonia como um tipo especial de intertextualidade e argumenta que as noções clássicas de coerência e intertextualidade representam perspectivas opostas dentro da lingüística textual. Na Terceira parte, busca uma redefinição de coerência que possa explicar esse conceito simultaneamente para o discurso, a cognição e o texto. Descarta as definições de coerência como resultado da constituição de sentido e como estado-alvo estável de um sistema e propõe sua definição como relativa uniformidade local de um sistema, segundo parâmetros considerados relevantes pelo observador. No último item, postula que coerência e incoerência são igualmente necessários dentro de qualquer sistema natural para garantir sua evolução histórica.
Following the tradition of English grammar, some authors have distinguished between count and non-count nouns in Portuguese. The present paper resumes this discussion and develops the hypothesis that contemporary Brazilian Portuguese does not have count nouns, but only non-count nouns and nouns that are neutral in relation to countability.
Der vorliegende Aufsatz untersucht die Syntax und Semantik sogenannter Postponierer, d.h. konjunktionaler Konnektoren, die den von ihnen eingeleiteten Nebensatz dem Hauptsatz stets nachstellen. Anhand von sodass und zumal werden die Kerneigenschaften solcher Konnektoren im Deutschen vorgestellt. Am Beispiel der italienischen Konjunktionen cosicché, tanto più che und perché wird diskutiert, ob der Begriff des Postponierers für den Sprachvergleich genutzt werden kann. In einem nächsten Schritt werden die Postponierer des Deutschen unter Beiziehung sprachgeschichtlicher Argumente präziser beschrieben und im Übergangsfeld zwischen Adverbkonnektoren und Subjunktoren verortet. Es zeigt sich, dass die untersuchten Konnektoren sich letztlich sehr unterschiedlich verhalten, sodass es fraglich erscheint, ob ihre Zusammenfassung zu einer gemeinsamen Klasse gerechtfertigt ist.
Deutsch als Fremdsprache und die Grammatik des Deutschen. Über die Fruchtbarkeit des fremden Blicks
(2000)
This article deals with three interrelated phenoma in the information structure of German sentences: the focusing of negative markers, of finite verb forms and of the particles ja, doch, wohl and schon. Focusing of the finite verb is the most important marker of verum focus, as described by Höhle (1988). Focusing of particles can be an alternative means for similar purposes, while focusing of negation seems to be the contradictory opposite of verum focus. It is shown that negation- independently of its information structural status - can be interpreted on three distinct levels of sentence meaning: as an indicator of the non-facticity of a state of affairs, the non-truth of a proposition, or the non-desirability of a speech act. Focusing of the negative marker puts contrastive emphasis on the negative value assigned to sentence meaning on one of these levels. Ve rum focus can be interpreted on the same three levels: as a marker of contrastive emphasis on a positive value of facticity, truth or desirability. The particles ja, doch, wohl and schon refer to sufficient epistemic or interactional conditions for the assignment of a positive or negative value. By focusing such a particle, the speaker indicates that (s)he believes the assigned value to be well justified and insists on establishing it as common ground for further interaction.
Der vorliegende Aufsatz behandelt die Frage, ob generische Referenz ein semantisches oder ein pragmatisches Phänomen ist. Die Opposition von partikulärer vs. generischer Referenz wird vor dem Hintergrund von vier anderen Oppositionen diskutiert: definite vs. indefinite DP, Zähl-DP vs. Masse-DP, quantifizierte vs. nicht-quantifizierte DP sowie referentieller vs. attributiver Gebrauch. Es wird gezeigt, dass keine dieser Oppositionen entscheidenden Einfluss auf die Auswahl einer partikulären oder generischen Deutung einer DP durch den Interpreten hat. Die einzige formale Beschränkung scheint darin zu bestehen, dass quantifizierte Masse-DPs keine generische Interpretation erlauben. Die Analyse deutet darauf hin, dass generische Referenz keine semantische Eigenschaft von DPs ist. Als Alternative zu einem formal-semantischen Ansatz, wird hier eine kontextsensitive kognitive Suchroutine vorgeschlagen, die aus einer feststehenden Menge vorgefertigter Interpretationsmuster geeignete Lesarten für Determinansphrasen auswählt. Eine solche Suchroutine kann der Schnittstelle zwischen Semantik und Pragmatik zugeordnet werden. Darüber hinaus können wir annehmen, dass die Interpretation pseudo- generischer DPs durch rein pragmatische Inferenzprozeduren nach den zwei Haupttypen der Metonymie (pars pro toto und totum pro parte) geregelt wird.
Der Beitrag untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der grammatischen Gestaltung adversativer Satzverknüpfungen in der deutschen und der italienischen Schriftsprache. Die Analyse der verfügbaren Sprachmittel und ihrer Nutzung in Korpusdaten kann dazu beitragen, Auffälligkeiten in Texten italienischer Deutschschreiber zu erklären.
Рассматривается проблема выбора вида подчинительной связи в именных группах, которые состоят из ауксилиара eine Art и распространенного прилагательным или причастием главного существительного (Attr. + Subst.) (eine Art wissenschaftliche Rezension). Исследуется развитие именных групп в немецкоязычных художественных текстах с XVII по XX в. Главная цель показать, что выбор синтаксической организации групп обусловлен падежной формой ауксилиара, родом и числом главного существительного
Der vorliegende Aufsatz widmet sich zwei Kategorien der traditionellen (deutschen) Grammatik: dem Aufforderungssatz, einer der fünf klassischen Satzarten, und dem Imperativ, einer Verbform, die als typisch für Aufforderungssätze gilt. Er greift Beobachtungen aus der jüngeren Fachliteratur auf, die ein zunehmendes Unbehagen mit beiden Kategorien erkennen lassen. In morphologischer Hinsicht zeigt sich, dass nur wenige deutsche Verben eine eindeutige Imperativform besitzen. Manche Verben besitzen keine Imperativform. Bei der Mehrzahl der Verben besteht Homonymie zwischen Imperativformen und Konjunktivformen der 3. Person Singular. Imperativformen werden durch Konjunktivformen verdrängt. In syntaktischer Hinsicht wird argumentiert, dass Imperativsyntagmen keine Satzform haben. Satzförmige Ausdrücke mit Konjunktivformen, die für auffordernde Handlungen stehen, können als Wunschsätze kategorisiert werden. Als Aufforderungssätze bleiben zwei Klassen von Syntagmen im Grenzbereich zwischen nicht-satzförmigen und satzförmigen Ausdrücken übrig, die besondere Eigenschaften hinsichtlich Subjektbesetzung und Subjekt-Verb-Kongruenz zeigen.
Dieser Aufsatz führt in Grundbegriffe der deutschen Intonation ein und diskutiert ihre Relevanz für den Unterricht des Deutschen als Fremdsprache, vor allem in Brasilien. Für Muttersprachler des Portugiesischen, die Deutsch lernen, ist die Intonation wahrscheinlich eine größere Herausforderung als die Phonetik der Einzellaute. Das System der Töne, Tonbewegungen und Äußerungsakzente sowie ihre Beiträge zur Äußerungsbedeutung werden am Beispiel von Aussage- und Fragesätzen dargestellt. Den Abschluss bilden konkrete Übungsvorschläge zur Intonation im DaF- Unterricht.