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Sogenannte „Pragmatikalisierte Mehrworteinheiten“ sind im Deutschen hochfrequent und unterliegen bisweilen tiefgreifenden phonetischen Reduktionsprozessen. Diese können Realisierungsvarianten hervorbringen, die in der Rückschau auf mehr als eine lexematische Ursprungsform zurückführbar sind. Die vorliegende Studie untersucht mit [ˈzɐmɐ] einen besonders prägnanten Fall dieser Art anhand eines Perzeptionsexperimentes.
Die durch die Covid-19-Pandemie bedingte Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Lehr- und Lernformate stellte Lehrende und Studierende gleichermaßen vor eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit musste die Nutzung von Plattformen und digitalen Tools erlernt und getestet werden. Der Beitrag stellt exemplarisch Dienste und Werkzeuge von CLARIAH-DE vor und erläutert, wie die digitale Forschungsinfrastruktur Lehrende und Studierende auch im Rahmen der digitalen Lehre unterstützen kann.
In diesem Beitrag wird das Redewiedergabe-Korpus (RW-Korpus) vorgestellt, ein historisches Korpus fiktionaler und nicht-fiktionaler Texte, das eine detaillierte manuelle Annotation mit Redewiedergabeformen enthält. Das Korpus entsteht im Rahmen eines laufenden DFG-Projekts und ist noch nicht endgültig abgeschlossen, jedoch ist für Frühjahr 2019 ein Beta-Release geplant, welches der Forschungsgemeinschaft zur Verfügung gestellt wird. Das endgültige Release soll im Frühjahr 2020 erfolgen. Das RW-Korpus stellt eine neuartige Ressource für die Redewiedergabe-Forschung dar, die in dieser Detailliertheit für das Deutsche bisher nicht verfügbar ist, und kann sowohl für quantitative linguistische und literaturwissenschaftliche Untersuchungen als auch als Trainingsmaterial für maschinelles Lernen dienen.
Um eine bessere Erreichbarkeit und Zugänglichkeit zu bestehenden sowie neuen Angeboten von Lehr- und Schulungsmaterialien im Bereich der Digital Humanities zu ermöglichen, sollten diese in einem zentralen Verzeichnis zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des CLARIAH-DE Projekts wurde – zunächst für die Umsetzung eines Projektmeilensteins – eine Lösung gesucht, die eine übergreifende Suche in frei zugänglichen und nachnutzbaren Lehr- und Schulungsmaterialien zu Forschungsmethoden, Verfahren sowie Werkzeugen im Bereich der Digital Humanities in unterschiedlichen Plattformen und Repositorien bietet.
Deutsche Geschichte-Digital: Ergebnisse der TEI-Konvertierung und Integration in Pilotprojekten
(2018)
DIL ist ein deutsch-italienisches Online-Fachwörterbuch der Linguistik. Es ist ein offenes Wörterbuch und mit diesem Beitrag wird für eine mögliche Zusammenarbeit, Kollaboration plädiert. DIL ist noch im Aufbau begriffen; zur Zeit ist nur die Sektion DaF komplett veröffentlicht, auch wenn andere Sektionen in Bearbeitung sind. Die Sektion LEX (Lexikographie), die zur Veröffentlichung ansteht, wird zusammen mit den wichtigsten Eigenschaften des Wörterbuches präsentiert.
Seit Mitte der 1990er Jahre wird am Institut für deutsche Sprache (IDS) in Mannheim erforscht, wie der hochkomplexe Gegenstandsbereich „Grammatik“ unter Ausnutzung hypertextueller Navigationsstrukturen wissenschaftlich fundiert und anschaulich vermittelt werden kann. Eine zentrale Bedeutung kommt folglich einer konsistenten, theorieübergreifenden Vernetzung sämtlicher Textinhalte zu. Um eine automatisierbare Bezugnahme zwischen mit unterschiedlichem terminologischem Vokabular formulierten, aber das gleiche sprachliche Phänomen beschreibenden Inhalten zu befördern, bildet eine onomasiologisch konzipierte Terminologiedatenbank das Rückgrat des Online-Systems. Der Beitrag beschreibt Konzeption und Aufbau der skizzierten linguistischen Fachterminologie.
In unserem Beitrag diskutieren wir Aspekte einer Forschungsdateninfrastruktur für den wissenschaftlichen Alltag auf Projektebene und argumentieren für eine Unterstützung von Projekten während der Erfassung und Bearbeitung von Daten, d. h. vor deren endgültiger Veröffentlichung. Dabei differenzieren wir zwischen Projekten, deren primäres Ziel es ist, eine Ressource aufzubauen (ressourcenschaffende Projekte, kurz RP) und solchen, die zur Beantwortung einer konkreten Forschungsfrage Daten sammeln und auswerten (Forschungsprojekte, kurz FP). Wir argumentieren dafür, dass bei den offenkundigen Unterschieden zwischen beiden Projektarten die grundsätzlichen Ansprüche an das alltägliche Forschungsdatenmanagement im Kern sehr ähnlich (wenn auch unterschiedlich akzentuiert und skaliert) sind. Diese Ähnlichkeit rührt nicht zuletzt daher, dass im Rahmen von FP gesammelte Daten in Bezug auf das Projektziel primär Mittel zum Zweck sein mögen, sie jedoch bereits im Arbeitsprozess in unterschiedlichem Maß von unterschiedlichen Beteiligten genutzt werden. Wir gehen konkret auf die Aspekte Datenorganisation und -verwaltung, Metadaten, Dokumentation und Dateiformate und deren Anforderungen in den verschiedenen Projekttypen ein. Schließlich diskutieren wir Lösungsansätze dafür, Aspekte des Forschungsdatenmanagements auch in (kleineren) Forschungsprojekten nicht post-hoc, sondern bereits in der Projektplanung als Teil der alltäglichen Arbeit zu berücksichtigen und entsprechende Unterstützung in der Forschungsinfrastruktur vorzusehen.
Generierung von Linkangeboten zur Rekonstruktion terminologiebedingter Wissensvoraussetzungen
(2002)
Dieser Beitrag skizziert Strategien zur (semi-)automatischen Annotation von definitorischen Textsegmenten und Termverwendungsinstanzen auf der Grundlage grammatisch annotierter Korpora. Ziel unserer Überlegungen ist es, bei der selektiven Rezeption von Fachtexten in einer Hypertextumgebung die je spezifischen Wissensvoraussetzungen, die der Verwendung von Fachtermini unterliegen und die für das Textverständnis eine entscheidende Rolle spielen, über automatisch generierte Linkangebote rekonstruierbar zu machen.
Dieser Artikel gibt einen Einblick in das GeoBib-Projekt und die Problematik der Verwendung von historischen Karten und der daraus abgeleiteten Geodaten in einem WebGIS. Das GeoBib-Projekt hat zum Ziel, eine annotierte und georeferenzierte Online-Bibliographie der frühen deutsch- bzw. polnischsprachigen Holocaust- und Lagerliteratur von 1933 bis 1949 bereitzustellen. Zu diesem Zeitraum werden historische Karten und Geodaten gesammelt, aufbereitet und im zugehörigen WebGIS des GeoBib-Portals visualisiert. Eine Besonderheit ist die aufwendige Recherche von Geodaten und Kartenmaterial für den Zeitraum zwischen 1933 und 1949. Die Problematiken bezüglich der Recherche und späteren Visualisierung historischer Geodaten und des Kartenmaterials sind ein Hauptaugenmerk in diesem Artikel. Weiterhin werden Konzepte für die Visualisierung von historischem, unvollständigem Kartenmaterial präsentiert und ein möglicher Lösungsweg für die bestehenden Herausforderungen aufgezeigt.
In diesem Panel geht es um die Förderung der geisteswissenschaftlichen Forschung durch eine planvolle Erhebung, Archivierung, Veröffentlichung und die dadurch ermöglichte Nachnutzung von Forschungsdaten, die sowohl zur Qualitätssicherung in der Forschung beitragen als auch nicht zuletzt neue Fragestellungen erlauben. Aus unterschiedlichen Perspektiven soll in dem Panel beleuchtet werden, welchen Mehrwert das Datenmanagement für die Forschung in den digitalen Geisteswissenschaften hat, wie man diesen Mehrwert erreicht und auch die Veröffentlichung der Forschungsdaten als ein selbstverständliches Element der Dissemination der Forschungsergebnisse etabliert und wie man gleichzeitig den Aufwand für die Forschung abschätzen kann.
Der Kurzbeitrag berichtet über ein Projekt ”Hypertextualisierung auf textgrammatischer Grundlage“ (HyTex), in dem erforscht wird, wie sich linear organisierte Dokumente mit semiautomatischen Methoden auf der Grundlage von textgrammatischem Markup und der linguistisch motivierten Modellierung terminologischen Wissens in delinearisierte Hyperdokumente überführen lassen. Ziel ist es, eine Sammlung von Fachtexten so in einen Hypertext zu überführen, dass terminologiebedingte Verständnisschwierigkeiten beim Lesen durch entsprechende Linkangebote aufgelöst werden, so dass die Fachtexte auch von Semi-Experten der Domäne selektiv gelesen werden können. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt auf der Modellierung terminologischen Wissens mit XML Topic Maps und dessen Stellenwert für die automatische Erzeugung von Hyperlinks.
Das Ziel des Beitrags ist es, die Merkmale von Kommunikationsstörungen in Sport-Interviews aus Sicht der Interviewten festzustellen und zu analysieren. Die empirische Forschungsbasis besteht aus ukrainisch- und deutschsprachigen Videointerviews aus den Jahren 2010 bis 2019, die entweder im Fernsehen gesendet oder für YouTube produziert wurden. Die Ergebnisse der Studie ermöglichten es, die charakteristischen Merkmale von Abweichungen als Kommunikationsstörungen in Sport-Interviews auf drei Ebenen der kommunikativen Gattung zu identifizieren: auf der außenstrukturellen, binnenstrukturellen und situativen Ebene. Sowohl gemeinsame Merkmale von Kommunikationsstörungen als auch Unterschiede in den ukrainisch- und deutschsprachigen Sport-Interviews wurden bestimmt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Arten von Kommunikationsstörungen in Sport-Interviews im Ukrainischen und Deutschen universell sind, sie spiegeln jedoch die nationalen und kulturellen Besonderheiten angesichts der Merkmale beider Sprachen und jeder Sprachkultur wider.
Wenn man verschiedenartige Forschungsdaten über Metadaten inhaltlich beschreiben möchte, sind bibliografische Angaben allein nicht ausreichend. Vielmehr benötigt man zusätzliche Beschreibungsmittel, die der Natur und Komplexität gegebener Forschungsressourcen Rechnung tragen. Verschiedene Arten von Forschungsdaten bedürfen verschiedener Metadatenprofile, die über gemeinsame Komponenten definiert werden. Solche Forschungsdaten können gesammelt (z.B. über OAI-PMH-Harvesting) und mittels Facetten-basierter Suche über eine einheitliche Schnittstelle exploriert werden. Der beschriebene Anwendungskontext kann über sprachwissenschaftliche Daten hinaus verallgemeinert werden.
KoMuX, der Kompositamuster-Explorer, (www.owid.de/plus/komux) ist eine Webanwendung, die es ermöglicht, mehr als 50.000 nominale Komposita des Deutschen gezielt nach abstrakten oder lexikalisch-teilspezifizierten Mustern zu durchsuchen. Unterschiedliche Visualisierungen helfen dabei, Strukturen und Zusammenhänge innerhalb der Ergebnismenge zu erfassen.