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During German colonialism in the Pacific, language contact between German and the local languages took place in different areas and in varying intensity. The numbers of native speakers of German were low, and in many cases German was not the means of communication, so that comparatively little language contact occurred naturally. Despite this situation, several native languages in the German colonial area integrated loanwords from German and preserved them up until today. Quantitative differences in borrowing between the affected languages are arguably due to extralinguistic factors influencing contact duration and intensity as well as local language attitudes. There is one area where the use of German was explicitly supported by the government: These are schools. The present paper investigates the numbers of students who came into contact with instruction of or in German. Many schools were mission-run, and in particular non-German missions had problems finding qualified teachers for their German instruction. Following an overview of population proportions regarding speakers of German and school attendance, this paper compares quantitative loanword data to contact opportunities with German in schools, drawing a tentative conclusion on whether instruction in German, as one extralinguistic factor influencing language contact, had a measurable effect on lexical borrowing from German.
In den zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg standen weite Teile des Südpazifik unter deutscher Verwaltung. Das Deutsche stand hier in einem eng umrissenen geographischen Areal über 700 anderen Sprachen gegenüber, was zu einer besonderen Situation in Bezug auf Sprachenpolitik, Sprachenverhältnisse und Sprachkontakt führte. Ein konkretes Beispiel für kontaktbedingten lexikalischen Einfluss in diesem Kontext bietet die sprachliche Situation auf der pazifischen Insel Nauru. Hier hielten sich zu Anfang des 20. Jahrhunderts etwa zeitgleich zwei deutschsprachige Missionare auf, der Protestant Philip A. Delaporte und der Katholik Alois Kayser; beide trugen aktiv zur Dokumentation und schriftlichen Verwendung des Nauruischen bei. Ein Vergleich der Wörterbücher zeigt jedoch deutliche Unterschiede, v.a. in Bezug auf die Herkunft von Lehnwörtern, Während bei Delaporte in allen auf Nauruisch verfassten schriftlichen Dokumenten eine größere Zahl an deutschen Lehnwörtern auftritt, finden sich bei Kayser an deren Stelle häufig die entsprechenden englisch-basierten Lexeme, sofern die betreffenden Lemmata überhaupt erfasst sind. In der vorliegenden Untersuchung geht es um einen Vergleich der Wörterbücher von Delaporte und Kayser, wobei ergänzend eine Wortliste von Paul Hambruch (1914—15) sowie neuere nauruische Wortlisten (Nauruan Swadesh List 1954, Petit-Skinner 1981) herangezogen werden. Eine zentrale Fragestellung ist, wie sich die Unterschiede zwischen Delaporte und Kayser erklären lassen und welche Schlussfolgerungen aus solchen Unterschieden in der Sprachdokumentation für die weitere Erforschung dieser und vergleichbarer Kontaktsitutationen zu ziehen sind (Zuverlässigkeit bzw. Bewertung linguistischer Dokumente). Dabei kommen auch methodologische Gesichtspunkte zur Sprache, u.a. die Schwierigkeit, eine aussagekräftige und quantitativ ausreichende Datenbasis zusammenzustellen, die eine möglichst zuverlässige Grundlage für die Evaluierung einer solchen historischen Sprachkontaktsituation bieten kann.