Refine
Year of publication
Document Type
- Article (21)
- Part of a Book (7)
- Book (2)
Has Fulltext
- yes (30)
Is part of the Bibliography
- no (30)
Keywords
- Deutsch (28)
- Verb (8)
- Flexion (6)
- Wörterbuch (4)
- Valenzgrammatik (3)
- Adjektiv (2)
- Artikel (2)
- Genitiv (2)
- Grammatik (2)
- Infinitivkonstruktion (2)
Publicationstate
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (11)
- Peer-Review (1)
- Verlags-Lektorat (1)
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (12)
- Narr (5)
- Academia (1)
- Erich Schmidt Verlag (1)
- Filozofski Fakultet (1)
- Neuphilologischer Verein (1)
- PaoloLoffredo (1)
Alles verstehen heißt alles verzeihen ist ein Satz, der im Deutschen den Charakter eines Spruchs, eines geflügelten Wortes angenommen hat, und der wahrscheinlich auf einem Zitat aus „Corinne ou l‘Italie“ von Madame de Staël (1807) (tout) comprendre c‘est (tout) pardonner basiert. Dieser Satz wurde ins Deutsche übersetzt und als Alles verstehen heißt alles verzeihen tradiert. Die Form eines Spruchs, eines geflügelten Wortes ist im Allgemeinen sehr konstant. Die Tendenz zur grammatischen Variation ist auch dann gering, wenn sie nach gängigen grammatischen Regeln möglich wäre.
Im Fokus dieser Untersuchung stehen die Fälle, in denen ein Komplement, das in einem einfachen, nicht negierten Aussagesatz mit einem bestimmten Verb syntaktisch obligatorisch gesetzt wird, unter anderen, ganz bestimmten Umständen weggelassen werden kann. Neben den bekannten Gründen, die zur Weglassbarkeit eines sonst obligatorischen Komplements führen können, nämlich dem Gebrauch des Verbs im Imperativ, Infinitiv oder Passiv oder dem Gebrauch des Verbs in einer kommunikativen eindeutigen Situation, werden weitere weniger gut analysierte Fälle dargestellt wie z.B. die Fokussierung auf einen Teil der Verbbedeutung (wie z.B. im Werbeslogan Wohnst du noch oder lebst du schon?). Es soll auch gezeigt werden, dass die Einstufung eines Komplements als obligatorisch auch theorieabhängig ist und viel damit zu tun hat, ob das Bedeutungsspektrum eines Verbs mehr oder weniger abstrakt gefasst wird, einfacher gesagt, davon abhängt, wie viele Bedeutungen bei der Beschreibung eines Verbs angesetzt werden. Zum Schluss soll noch auf die Behandlung dieser Fälle in Verbvalenzwörterbüchern eingegangen werden.