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Die Arbeitsgruppe konstituierte sich im Rahmen des Workshops „Querbezüge des Knowledge Engineering zu Methoden des Software Engineering und der Entwicklung von Informationssystemen" auf der 2. Deutschen Tagung Expertensysteme [AnS93]. Anfangs beteiligten sich zehn verschiedene Gruppen bzw. Einzelpersonen an der Arbeitsgruppe. Zur Fokussierung der Arbeiten beschloß die Arbeitsgruppe, sich primär mit den Themen Vorgehensmodelle und Methoden zu beschäftigen. Unter einem Vorgehensmodell wurde dabei die „Festlegung der bei der Entwicklung eines Systems durchzuführenden Arbeitsschritte verstanden, ... Beziehungen zwischen den Arbeitsschritten sind ebenso festzulegen wie Anforderungen an die zu erzeugenden Ergebnisse." [AL0+93]. Als eine Methode wurde eine „systematische Handlungsvorschrift zur Lösung von Aufgaben einer bestimmten Art verstanden." [AL0+93]. Dementsprechend wurde in der Arbeitsgruppe der Begriff Methodik im Sinne von Methodensammlung verwendet. Außerdem einigte man sich in der Arbeitsgruppe darauf, die Arbeiten anhand einer vergleichenden Fallstudie durchzuführen. In Abwandlung des oft verwendeten IFIP Beispiels [0SV82] wurde als Aufgabenstellung für die Fallstudie die Entwicklung eines (wissensbasierten) Systems zur Tagungsverwaltung ausgewählt. Im Rahmen ihrer Arbeit organisierte die Arbeitsgruppe noch einen weiteren Workshop „Vorgehensmodelle und Methoden zur Entwicklung komplexer Softwaresysteme", der auf der 18. Deutschen Jahrestagung für Künstliche Intelligenz durchgeführt wurde [KuS94]. Leider zeigte es sich in der laufenden Arbeit der Arbeitsgruppe, daß es insbesondere für Mitglieder aus der Wirtschaft sehr schwierig ist, sich über eine längeren Zeitraum aktiv an einer derartigen Arbeitsgruppe zu beteiligen. So blieben für die letzte Phase der Arbeitsgruppe nur noch vier Gruppen übrig, die auch in diesem Abschlußbericht vertreten sind. Von daher sollte klar sein, daß dieser Abschlußbericht keine alle Aspekte umfassende Analyse sein kann, sondern sich vielmehr auf Schlußfolgerungen beschränken muß, die auf Grund der analysierten Methodiken möglich sind. Gleichwohl beinhalten diese Methodiken aus Sicht der Autoren typische methodische Vorgehensweisen in den beteiligten Fachgebieten. Um einen systematischen Vergleich der Methodiken zu ermöglichen, erarbeitete die Arbeitsgruppe einen Kriterienkatalog, mit dem charakteristische Eigenschaften einer Methodik erfaßt werden können [Kri97]. Dieser Kriterienkatalog wird nachfolgend verwendet, um jede der vier Methodiken detailliert zu charakterisieren.
Und sieht auch noch gut aus
(1997)
Der Analyserahmen, in dem ich mich dem Problem nähern will, ist eine Reichenbachianische Analyse der deutschen Tempora, wie sie z.B. in Ballweg (1988) entwickelt wurde. Ausgegangen wird von einem System mit den zwei einfachen Tempora Präsens und Präteritum, sowie dem peripheren Futur, das semantisch wie ein einfaches Tempus zu behandeln ist. Aus Satzradikalen mit dem Verb im Infinitiv machen Tempora Sätze mit finitem Verb. Aus der Kombination der drei einfachen Tempora mit dem Infinitiv Perfekt ergeben sich die zusammengesetzten Tempora PRÄSENSPERFEKT, PRÄTERlTUMPERFEKT und FUTURPERFEKT.
Idiome
(1997)
Klassen von Komplementen
(1997)
Die Argumente des Prädikats
(1997)
Plea for a modern corpus-based German lexicography
There is an eminent research tradition within German lexicography; Grimm’s dictionary, the most impressive achievement of this scholarly work, was soon to become the model of many similar enterprises. But not only is it largely outdated by now (most entries are based on work of the 19th century): there is generally an increasing gap in German lexicographical research between what is needed and possible, on the one hand, and what is actually achieved, on the other. Several reasons for this unsatisfactory situation are discussed; the most important among these is probably that the actual practice of all larger enterprises in this field is still dominated by methods of the 19th century. The new edition of Grimm’s dictionary, which was started in the Fifties, will probably never be completed, if continued as at present. The only way to overcome this unsatisfactory situation and to approach the standards reached in other countries would be a comprehensive corpus-based lexical enterprise with highly flexible task-specific software tools.
Der Beitrag referiert Forschungsstand, Behandlung und Bewertung von standardsprachlich regionalen Aussprachevarianten in der Duden-Grammatik, dem Duden-Aussprachewörterbuch sowie dem Aussprachewörterbuch von Siebs. Weiter werden Regionalismen der Standardsprache, an Beispielen aus dem Atlas zur Aussprache des Schriftdeutschen (mit Karten), dargestellt. Abgeschlossen werden die Ausführungen durch einen Vorschlag zur Integration der vorhandenen Forschungsergebnisse in den Unterricht Deutsch als Fremdsprache: „Ausgangssprachenorientierte Lehrnormen”, d.h. Ausrichtung der Lehrnormen an den tatsächlich vorhandenen Ausspracheformen von gebildeten deutschen Sprechern bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Fähigkeiten und der bei den Lernern vorhandenen Artikulationsweisen.
Die traditionelle „mitteldeutsche” Dialektlandschaft zwischen dem niederdeutschen Norden und dem oberdeutschen Süden ist als in Auflösung begriffen zu deuten, wenn man den 'alltäglichen' Gebrauch der Dialekte als Beurteilungskriterium einbezieht. In den verschiedenen Landschaften dieses Raums entwickeln sich - von situativen, sozialen und auch individuellen Parametern gelenkt - neue sprachliche Verwendungsmuster im Alltag, die von einem breiten Vordringen der Standardsprache im nördlichen Westmitteldeutschen und im angrenzenden westlichen Thüringen über die Herausbildung und vorherrschende Verwendung neuer substandardsprachlicher Varietäten in weiten Teilen Thüringens, Sachsens und der Ballungsgebiete entlang des Rheins bis zu einem verwendungsgesteuerten Nebeneinander von alten Dialekten und neuen Varietäten im südlichen Bereich des Westmitteldeutschen reichen. Diese aus punktuellen und kleinräumigen Untersuchungen gewonnenen Einsichten lassen einen umfassenden „Atlas der deutschen Alltagssprache” und einen „Varietätenzensus” als dringende Forschungsdesiderate erscheinen.
Da durch die gesellschaftliche Bindung der Sprache ständig Anpassung und Wandel erfolgen, wird bezüglich der Varietäten der gesprochenen deutschen Sprache gefragt, wie sich die Varietätenverhältnisse vor der Mitte dieses Jahrhunderts gestaltet haben und welche Wirkkräfte seither Veränderungen ausgelöst und zur gegenwärtigen Lage geführt haben. Dabei wird der Zweite Weltkrieg mit einer Menge von Folgen als mittelbare Ursache gesehen. Das Varietätenverhältnis von Dialekt, Umgangssprache, Standardsprache gestaltet sich heute landschaftlich und gesellschaftlich unterschiedlich, und auch die Domänenverteilungen wechseln. Dabei unterscheidet sich der Süden deutlich von der Mitte und dem Norden, indem sich im Süden die Dialekte, wenn auch bei Wandel der Basisdialekte zu regionalen Verkehrsdialekten weiter behaupten, ja in der Schweiz das einzige mündliche Kommunikationsmittel bilden. Dagegen sind sie in der Mitte und im Norden zugunsten der Umgangs- und Standardsprache rückläufig, wobei deren Verhältnis teilweise als Substandard und Standard gesehen wird. Auch die Schrift- und Standardsprache weist regionale Varianten auf, Österreich und die Schweiz treten hier besonders hervor.
Der Beitrag will zunächst einiges von dem, was über das Südtiroler Deutsch kursiert, zurechtrücken, da die Auffassung von der Überflutung durch italienische Interferenzen auf Untersuchungen zurückgeht, die einmal in einer ganz anderen Situation erfolgt sind und zum anderen mit damals noch wenig ausdifferenzierten soziolinguistischen Parametern gemacht wurden. Es wird zugegeben, daß es Interferenzen gibt, es wird aber auch nachgewiesen, daß es einen kreativen Umgang mit der Situation der Mehrsprachigkeit gibt. Es wird weiters die These vertreten, daß im mündlichen Sprachgebrauch in Südtirol eine österreichische Sprachtradition weiterlebt, während man sich im Schriftlichen seit der Nachkriegszeit immer mehr dem Binnendeutschen zugewandt hat.
Derzeit ist ein interessanter Prozeß der Verschiebungen im Dialekt-Hochsprache-Kontinuum zu beobachten, wie etwa die Bildung eines Ausgleichsdialektes und das Umsichgreifen einer neuen Zwischenstufe, die nach Mattheier als „unfeines Hochdeutsch” definiert wird.
Die sprachliche Situation in Österreich ist ähnlich beschaffen wie im angrenzenden Süddeutschland: starke „allgemeine” Dialektalität in dialektgeographisch sehr verschiedenartiger Gestalt mit wichtigen Binnengrenzen, andererseits aber auch ein äußerst differenziertes Spektrum sogenannter umgangssprachlicher Ebenen und auch eine sehr lebendige gegenwärtig vor sich gehende Hinwendung zu regionalen Verkehrssprachen. Dazu kommt eine vor allem sprachpolitisch motivierte Diskussion um das österreichische Deutsch als einer „eigenständigen” nationalen Variante der deutschen Standardsprache, in der in diesem Beitrag eine sprachraumintegrative, antinationalistische Position bezogen wird.
Der beinahe uneingeschränkte mündliche Gebrauch schweizerdeutscher Dialekte führt zur Frage, ob sich - bedingt durch die aus dieser besonderen Diglossiesituation zwangsläufig resultierenden vielfältigen Dialektkontakte - Veränderungstendenzen abzeichnen, die zu einer Koiné, einem einheitlichen Schweizerdeutschen führen. Anhand von Daten aus einem umfangreichen Korpus können verschiedenartige Wandeltendenzen festgestellt werden, die in ihrer Gesamtheit nicht die Veränderung hin zu 'einer' Koiné Schweizerdeutsch an - zeigen, sondern eher die Ausbildung großräumiger, aber binnenschweizerisch nach wie vor räumlich aufgegliederter Dialekte nahelegen, die ihrerseits einen gewissen linguistischen Abstand zur Standardsprache aufrecht erhalten.
Areale Variation und phonologische Theorie: Überlegungen am Beispiel der mitteldeutschen Epenthese
(1997)
Anhand der vor allem in den mitteldeutschen Orts- und Regionaldialekten verbreiteten sog. Vokalepenthese wird gezeigt, wie phonologische Theorienbildung und dialektologische Beschreibung sich ergänzen und inspirieren können. Um die dialektologischen Fakten im Zusammenhang der sog. Vokalepenthese nicht nur lexikographisch und dialektkartographisch zu erfassen, sondern auch zu verstehen, ist es notwendig, sich über die Art dieses Phänomens Gedanken zu machen. Im vorliegenden Beitrag wird insbesondere diskutiert, ob und wie Modelle aus der Artikulatorischen Phonetik, der Autosegmentalen Phonologie, der Optimalitätstheorie und der zweidimensionalen Variationsphonologie zur Erklärung der Vokalepenthese dienen können.
Nach dialektologischer Theorie verwischen sich die örtlichen und regionalen Unterschiede zwischen den Mundarten immer mehr, wofür eine lange Reihe plausibler Begründungen genannt wird, und heimatfromme Städter beklagen den bevorstehenden Mundarttod.
Die Sprachwirklichkeit entspricht diesem Bilde nicht. Die irrtümlichen Erwartungen der Mundartentwicklung sind zum einen darin begründet, daß immer mehr Menschen auf dem Land mehrere Sprachvarietäten beherrschen, die sie je nach Situation benützen, in der Stadt also eine städtische, und zum anderen darin, daß immer weniger Dialektologen auf die Dörfer gehen, um dort die Selbstverständlichkeit des Mundartgebrauchs zu erleben.
Vorwort
(1997)
Der Beitrag versucht zunächst, den linguistischen Beschreibungsgegenstand ‚Umgangssprache‘ auf der Grundlage der neueren Forschungen hierzu näher zu spezifizieren. Es geht dabei um die Frage, welche sprachlichen Erscheinungen als ‚umgangssprachlich‘ bewertet werden und wie ‚Umgangssprache‘ allgemein definiert wird. Daraus resultiert die Feststellung, daß hierüber in der Forschung kein Konsens besteht und der Terminus ‚Umgangssprache‘ durchaus mehrdeutig verwendet wird. Dieser Tatbestand wirkt sich unmittelbar auf die lexikographische Praxis aus. Hier fehlt es an einem klaren Konzept der zu differenzierenden Stilschichten, hier mangelt es auch an einheitlichen Markierungskriterien und an einer einheitlichen Markierungspraxis. Divergenzen werden erklärt als Folge zwangsläufig empirischer, auf dem Sprachgefühl des einzelnen Lexikographen beruhender Zuordnungen. Am Beispiel des Deutschen Universalwörterbuches und anderer allgemeiner Wörterbücher des Gegenwartsdeutschs wird gezeigt, welche umgangssprachlichen Elemente im Wörterbuch überhaupt behandelt werden und welche Schwierigkeiten es insbesondere im Hinblick auf die regionale Gebundenheit umgangssprachlicher lexikalischer Einheiten gibt.
"Dialektverfall" und "Mundartrenaissance" in Westniederdeutschland und im Osten der Niederlande
(1997)
Der „Wortatlas der deutschen Umgangssprachen” war das erste großräumig angelegte Forschungsunternehmen zur deutschen Wortgeographie, das sich von der Bindung an die polaren Varietäten Dialekt und Standardsprache freigemacht und Sprache in jenem Bereich dokumentiert hat, der die heute wichtigste Existenzform der gesprochenen Sprache darstellt: in der Umgangssprache. Im Anschluß an den Wortatlas erschienene Arbeiten werden in diesem Beitrag referiert und ergänzt, wobei Grenzbildungen in der umgangssprachlichen Lexik, aber auch in der Phonologie und Morphologie im Mittelpunkt stehen. Das Verhältnis der Umgangssprachen zu den Dialekten auf der einen und der Standardsprache auf der anderen Seite sowie die landschaftliche Synonymik bei Begriffen der modernen Welt, mit Ausblicken auf die sprachschöpferische Leistung der Umgangssprachen, bilden weitere Schwerpunkte.
Nach jahrhundertelangen Prozessen der Vereinheitlichung des Sprachgebrauchs in der wachsenden Stadt Berlin kam es infolge der Teilung Berlins nach 1945 zum Bruch und im Ost- und im Westteil zu unterschiedlichen Entwicklungen in der Struktur, Verwendung und sozialen Bewertung der Sprachvarietäten sowie bei Sprachvarianten. Seit der Grenzöffnung 1989 ergaben sich daraus oft auch kommunikative und soziale Probleme. In umfangreichen empirischen Untersuchungen wurden sprachliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ermittelt. Zahlreiche Textanalysen ermöglichten im Berlinischen Vergleiche der Sprachschichten, der Art der Sprachvariation, der Variantenhierarchie und der Variationsbreite. Ein Teil der sprachlichen Verschiedenheiten dient noch immer auch zur Identifizierung und Abgrenzung.
Vorwort des Herausgebers
(1997)
Der nicht selten als dialektfrei geltende norddeutsche Raum erweist sich in Wahrheit als ein kompliziertes Mehrsprachenland. Neben der in der Regel gut beherrschten Standardsprache finden sich die dem Standard gegenüber deutlich unterschiedenen Abstandsprachen Niederdeutsch und Friesisch sowie das Dänische. Ihre Statusproblematik, die geographische Verteilung und die Kommunikativität der die norddeutsche Sprachsituation bildenden Sprachen werden erläutert, wobei auch das kulturelle Umfeld, in dem sich das Sprachennebeneinander entfaltet, beschrieben wird. Der Schwerpunkt der Ausführungen liegt auf dem Niederdeutschen, für dessen vielfältige Verwendung Textbeispiele angeführt werden.
Der grammatiktheoretische Anteil des Linguistikstudiums und die damit verbundenen Forschungsfelder in verschiedenen Anwendungsgebieten sind heute an vielen Universitäten "ökumenisch" ausgerichtet. Das soll heißen, dass man sich - als Studierender wie als Wissenschaftler - nicht auf eine theoretische Schule einschwören muss, sondern mit verschiedenen Ansätzen experimentieren kann.
Vorwort
(1997)
Bei den Beratungen des Internationalen Arbeitskreises für Orthographie über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung lagen in Bezug auf die GZS zwei Reformvorschläge auf dem Tisch. Neben dem Vorschlag der IDS-Kommission für Rechtschreibfragen, der dann als Grundlage für die später beschlossene Reformregelung diente (vgl. dazu 3.4 Schaeder in diesem Band), lag der Vorschlag der DDR-Forschungsgruppe Orthographie, der das gemeinsame Ziel einer Vereinfachung der bisherigen Regelung mit einem zum Teil anderen Ansatz zu erreichen versuchte. Da dieser Reformvorschlag, der von mir im Rahmen der Forschungsgruppe Orthographie ausgearbeitet worden ist (vgl. Herberg 1981, 1986), in seiner endgültigen Fassung, die den Teilnehmern der Züricher Tagung vom September 1987 vorlag, noch nicht veröffentlicht worden ist, nehme ich gern die Gelegenheit wahr, im Rahmen dieser Publikation auf ihn zurückzukommen.
Nach einem kurzen Rückblick auf die Behandlung der GZS-Problematik im Internationalen Arbeitskreis (1.) gehe ich auf die Funktion der GZS in der deutschen Gegenwartssprache ein (2.), leite daraus die Grundsätze für den Neuregelungsvorschlag ab (3.), gebe den Vorschlag im Wortlaut vollständig wieder (4.) und gehe abschließend auf die wesentlichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieses Vorschlages in Bezug auf die beschlossene Neuregelung ein (5.).
The paper deals with the conversion of linear text into non-linear hypertext. It discusses the following issues from a textlinguistic viewpoint: How to segment linear text into hypertext units? What are the guidelines for interrelating these hypertext units by hyperlinks? A two-stage conversion method will be proposed and illustrated by examples from the GRAMMIS project in which a German grammar book is transformed into hypertext: Within the first methodical stage (functional-holistic text analysis) the linear text is segmented and analyzed with regard to its structural properties. Within the second stage the resulting text segments are transformed into hypertext units and interrelated by hyperlinks in accordance with the results of the functional-holistic text analyses. The method is particularly useful for non-standardized text types, which cannot be converted automatically on the basis of form-oriented features.
Materialgrundlage dieses Beitrags ist ein Gespräch mit einer jungen Polin deutsch-polnischer Herkunft über ihre biographischen Erfahrungen in Polen. Diese Erfahrungen sind geprägt durch das Leiden unter einer Mehrkulturalität, bei der die beteiligten Kulturen eine durch Krieg, Vertreibung und Vernichtung bestimmte gemeinsame Geschichte und aufgrund der Verbrechen der NS-Zeit und der Verfolgung der Deutschen im Polen der Nachkriegszeit eine von Haß und Feindseligkeit geprägte Beziehung zueinander entwickelt haben. Bei der Darstellung ihrer biographischen Entwicklung zeigt die Informantin in exemplarischer Weise die Probleme auf, die mit der Ausbildung einer ethnisch-kulturellen Identität unter solchen Bedingungen verbunden sind und die eine eindeutige kulturelle Selbstdefinition verhindern.
Über ihre problembelastete Erfahrung und die daraus entwickelte ambivalente Haltung den Deutschen gegenüber spricht die Informantin über weite Strecken nicht direkt und explizit, sondern andeutungsweise und ‘verschleiernd’. Ziel der Analyse ist es, die komplexe Selbstverortung der Informantin zu rekonstruieren und die Formulierungsverfahren zu beschreiben, die sie verwendet, um einerseits die Bedeutung der ‘versteckten’ Hintergründe für ihre biographische Entwicklung plausibel zu machen und um andererseits beide Gesprächspartnerinnen vor einer „Face“-bedrohenden Aktivierung des problematischen interkulturellen Potentials zu schützen. Der Fall ist ein gutes Beispiel dafür, wie man über belastende Erfahrungen sprechen kann unter Gesprächsbedingungen, für die ein Aspekt dieser Erfahrungen konstitutiv ist.
The present paper examines the relationship between pragmatics, semantics and grammar as subdisciplines of linguistics from three different perspectives. The first section gives a historical survey of their development during the 20th century and classifies linguistic schools according to their interest in different fields of research. The second part presents a systematic model of the field of objects to be investigated by linguistics, aiming at a more precise delimitation of its subdisciplines. Finally, in the third section, the division of labour between pragmatics, semantics and grammar is discussed in the light of the concrete example of verb valence.
An important role in the coherence of texts is played by the distribution of information in the sentence. The present paper especially examines the beginning of sentences (topics). Which syntactic elements are most adequate to initiate a sentence, and which of their characteristics can be considered responsible for this? After a short review of the pertinent literature, we shall present grammatical, semantic and pragmatic factors that organize topicalization. The point of departure are the patterns of basic serialization as defined by the grammar. Deviations of these patterns can particularly be a result of the principle of known information. In addition to this constitutive principle, we can distinguish five regulative principles that lead to non-marked topicalizations (situation, empathy, iconicity, lengthening terms, text connection). In the closing sections, the positioning of phrasal accents and some special types of topics will be discussed. All the examples given are from modem German.
Neologismen im allgemeinen Wörterbuch oder Neologismenwörterbuch? Zur Lexikographie von Neologismen
(1997)
Vorwort
(1997)
Vorwort
(1997)
Einleitung
(1997)
In the last years a common notion of a Problem-Solving Method (PSM) emerged from different knowledge engineering frameworks. As a generic description of the dynamic behaviour of knowledge based systems PSMs are favored subjects of reuse. Up to now, most investigations on the reuse of PSMs focus on static features and methods as objects of reuse. By this, they ignore a lot of information of how the PSM was developed that is, in principle, entailed in the different parts of a conceptual model of a PSM.
In this paper the information of the different parts of PSMs is reconsidered from a reuse process point of view. A framework for generalized problem-solving methods is presented that describes the structure of a category of methods based on family resemblances. These generalized methods can be used to structure libraries of PSMs and - in the process of reuse - as a means to derive an incarnation, i.e. a member of its family of PSMs.
For illustrating the ideas, the approach is applied to the task rsp. problem type of parametric design.
Acht authentische Arbeitsbesprechungen aus Unternehmen bilden die Basis für eine detaillierte linguistische Analyse. Von Mikrosignalen bis hin zu rhetorischen Verfahren werden sprachliche Mittel im Hinblick auf steuernde und manipulative Funktionen beschrieben. Aus dem Gesprächsverhalten der Teilnehmer entfaltet sich in actu ein Spektrum sozialer Strukturen in unternehmerischen Organisationen.
Reformulierungen. Sprachliche Relationen zwischen Äußerungen und Texten im öffentlichen Diskurs
(1997)
Der vorliegende Band diskutiert die Konzepte "Reformulierung" und "Redewiedergabe" aus intertextuell-diskursiver Sicht und beschreibt zugleich einen Teil jüngster deutscher Sprachgeschichte. Untersucht werden grammatisch-strukturelle, propositionale und funktionale Eigenschaften von Reformulierungen unter besonderer Berücksichtigung der argumentativen Einbettungen. Anhand einer Fallstudie aus dem deutsch-deutschen Diskurs zwischen "Wende" und "Vereinigung" im Frühjahr 1990 werden Wiederaufnahmen eines relevanten Originaltextes in Folgetexten beschrieben. Dabei geht es vor allem um sprachliche Indikatoren für sprecher-, kontext- bzw. diskursabhängige Modifikationen, Interpretationen und Bewertungen von Bezugsentitäten. Die Detailanalyse erlaubt schließlich die Rekonstruktion von komplexen Reformulierungsmustern, die das kommunikative Verhalten der Deutschen in der Folgezeit nicht unwesentlich prägen und als typisch für öffentliche Diskurse überhaupt gelten können.
Mit zunehmender Komplexität der modernen Informationsgesellschaften gewinnt Kommunikation einen immer größeren Stellenwert. Durch die Vernetzung der Gesellschaft und ihrer Institutionen vermehren sich in vielen Kontexten auch Sprach- und Kommunikationsprobleme verschiedenster Art, und zugleich erhöhen sich die Erwartungen an eine effiziente Verständigung zwischen den beteiligten Kommunikationspartnern. Entsprechend steigt der Bedarf an Kenntnissen darüber, wie Texte und mündliche Kommunikationen je nach Zielsetzung optimal gestaltet werden können.
In der Bielefelder Linguistik wurde ein umfangreiches Repertoire an Theorien und Methoden entwickelt, die man zur gezielten Text- und Kommunikationsoptimierung anwenden kann. Dabei bietet es sich an, die einzelnen Methoden systematisch miteinander zu verknüpfen und daraus einen integrierten Verfahrensansatz zu entwickeln. Theoretischer Ausgangspunkt dieses Verfahrensansatzes ist die empirisch fundierte Erkenntnis, dass sich kommunikatives Handeln im Standardfall regelhaft und in spezifischen Mustern vollzieht. Je nach Kommunikationsziel müssen von den beteiligten Personen bestimmte Aufgaben sowohl auf der kognitiven als auch auf der kommunikativen Ebene durchgeführt werden. Insofern lässt sich die Durchführung einer kommunikativen Aufgabe nur dann wissenschaftlich optimieren, wenn man die zugehörigen möglichen Lösungsverfahren auf beiden Ebenen kennt und ihre jeweilige Wirksamkeit ab-schätzen kann.
Die Kommunikation älterer Menschen (untereinander wie mit jüngeren) ist in der sprachwissenschaftlichen Forschung der Bundesrepublik ein sträflich vernachlässigtes Feld (Abschnitt 1). Zunächst werden drei verschiedene alltagsweltliche Konzepte von Alter vorgestellt (Abschnitt 2). Auf der Grundlage der Analyse authentischer Aufzeichnungen versucht der Beitrag dann, einige der Besonderheiten des Kommunikationsverhaltens älterer Menschen exemplarisch zu veranschaulichen, und er stellt die Frage, ob sich diese Besonderheiten als ein eigenständiger Kommunikationsstil auffassen lassen (Abschnitt 3). In methodologischer Hinsicht charakterisiert der Beitrag drei verschiedene Zugänge zur Erfassung altersspezifischer Phänomene: die Erfassung spezifischer Phänomene in Listenform, die Rekonstruktion der Verfahren zur interaktiven Konstitution und Akzentuierung von Alter und letztlich die Herleitung altersspezifischer Phänomene im Kommunikationsverhalten aus den Veränderungen der sozialen Lebenssituation im Alter (Abschnitt 4). Die beiden letztgenannten Zugänge werden durch empirische Analysen exemplifiziert (Abschnitt 5.2 und 5.3). Zuvor (Abschnitt 5.1) werden noch vier verschiedene typische Konstellationen unterschieden, in denen alte Menschen kommunizieren.
Der Artikel diskutiert Ziele, Methoden und Probleme einer geplanten deutsch-französischen Übersetzungsplattform. Auf der Basis paralleler und vergleichbarer Korpora sollen mit Hilfe dieses elektronischen Werkzeuges nicht nur Übersetzungsvorschläge für Einzelwörter, sondern auch für Kollokationen, Phrasen und systematisierte Verwendungskontexte gemacht werden. Dabei geht es vor allem um die Erfassung jener Einheiten, die nicht in traditionellen Wörterbüchern stehen, aber bereits Usus sind. Das Projekt integriert drei Herangehensweisen: Korpusbasiertheit, Orientierung auf Idiomatizität als relevanes Übersetzungsprinzip, Kontextbezogenheit. Der Beitrag umreißt den Projektansatz anhand der Kollokationsproblematik.
Im vorliegenden Artikel wird eine gemeinschaftliche Folgekommunikation über den Film "Angel Heart" anhand einer Diskussion einer Gruppe von Jugendlichen untersucht. Die Gruppenmitglieder (Sandra, Sonja, Andi und Michel) waren zum Zeitpunkt der Aufnahme 16 Jahre alt und verbrachten regelmäßig gemeinsam ihre Freizeit. Die Diskussion fand im Anschluss an die Rezeption des Films statt. Sie wurde vom Autor des vorliegenden Textes initiiert und geleitet, wobei versucht wurde, den Interessen der Jugendlichen und der sich zwischen ihnen entspinnenden Gesprächsdynamik zu folgen. Die Gruppendiskussion wurde konversationsanalytisch ausgewertet.