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Die Analyse prosodisch-phonetischer Ressourcen stand neben morpho-syntaktischen, lexiko-semantischen und diskurspragmatischen von Anfang an im Mittelpunkt interaktional-linguistischer Forschung. In den letzten Jahren sind darüber hinaus visuell wahrnehmbare Phänomene zunehmend Gegenstand interaktional-linguistischer Beschreibungen von Kommunikationssituationen geworden.
Der vorliegende Sammelband enthält neun Untersuchungen, die auf Korpora von Alltagsgesprächen oder institutionellen Interaktionssituationen (Unterricht und Parlamentsdebatten) in unterschiedlichen Sprachen (Deutsch, Englisch, Mandarin) beruhen. Die Beiträge zeigen, welchen Anteil unterschiedliche semiotische Ressourcen – interpretiert in ihrer holistischen Gestalt – an der Organisation sozialer Interaktionen haben. Der Band trägt somit dazu bei, die Rolle multimodaler Ressourcenbündel in ihrer Situiertheit, Prozesshaftigkeit und Kontextsensitivität für die Durchführung kommunikativer Aufgaben besser zu verstehen.
Deutsch in Sprachkontakten
(2021)
Das vorliegende Heft vereint Beiträge zu Kontakten des Deutschen mit verschiedenen Sprachen nördlich, östlich und südlich des deutschsprachigen Kerngebietes. Sprachkontakt wird dabei aus unterschiedlichsten Perspektiven erfasst; die Aufsätze behandeln einzelne strukturelle Sprachebenen ebenso wie pragmalinguistische, historische, soziolinguistische und translatologische Themen. Die Ausgabe vereint damit Untersuchungen zu Sprachkontakten in der Vergangenheit (Saagpakk/Saar, Plaušinaitytė), zum Gebrauch in spezifischen Textsorten (Mencigar, Földes), bis hin zu Sprachgebrauchsphänomenen im Kontext von Covid-19 (Geyer). Andere Beiträge fokussieren auf die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen in Abhängigkeit von Kontakteinflüssen (Tibaut, Ščukanec/Durbek) oder dem Einfluss der Medien (Mack/Vollstädt/Vujović) oder diskutieren das Zusammenwirken von Sprachpolitik und Sprachgebrauch (Marten). Das Heft schließt mit mehreren Rezensionen und Projektberichten ab; insgesamt wird damit ein wesentlicher Ausschnitt aus der Bandbreite der germanistischen Sprachkontaktforschung in der Region von Estland bis Montenegro aufgezeigt.
Tilo Weber betont in seinem Beitrag die semantische Relevanz von Ereignissen bzw. Ereigniswissen, die er als eine besondere Form von sog. Frames betrachtet. Letztere lassen sich als heterogene und komplexe Wissensrahmen begreifen, die für lexikalische Einheiten und insbesondere für Verben eine besondere Bedeutung haben. Das kognitiv-funktionalistische Frame-Konzept erlaubt zudem, durchaus im Sinne der Tagung, einen interdisziplinären Zugang, insofern es, wie Weber meint, „ein Bindeglied zwischen Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften sein kann.“
Our paper discusses family language policies among multilingual families in Latvia with Russian as home language. The presentation is based on three case studies, i.e. interviews conducted with Russophones who have chosen to send their children to Latvian-medium pre-schools and schools. The main aim is to understand practices and regards among such families “from below,” i.e. which family-internal and family-external factors influenced the choice of Latvian-medium education and what impact this choice has on linguistic practices.
The paper shows that there have been critical events which both encouraged and discouraged the choice of Latvian-medium education. The wish to integrate into mainstream society has been met by obstacles both from ethnic Russians and Latvians. Yet, the three families consider their choices to be the right ones for the future development of their children in a multiethnic Latvia in which Latvian serves as the unifying language of society.
Die Entstehung und Geschichte der einzigen deutschlexifizierten Kreolsprache Unserdeutsch (Rabaul Creole German) war bis heute weitgehend unbeschrieben, obwohl die Zeit drängt: Die koloniale High-contact-Varietät, entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts an einer katholischen Missionsstation im damaligen Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea im melanesischen Pazifik, ist inzwischen kritisch gefährdet mit weniger als 100 noch lebenden SprecherInnen fortgeschrittenen Alters. Mit dieser Arbeit wird nun eine detaillierte Rekonstruktion zu den Anfängen und der weiteren Entwicklung von Unserdeutsch bis in die Gegenwart vorgelegt, basierend auf Archivdaten, Interviews und Strukturanalysen. Dabei wird unter anderem die Rolle von im Sprachsystem nachweisbarem Transfer aus den zentralen Kontaktsprachen von Unserdeutsch sowie von L2-Effekten und autochthonen Innovationen untersucht, außerdem die deutsche Superstratvarietät von Unserdeutsch genau bestimmt und der Spracherwerb der ersten Sprechergeneration nachgezeichnet. Die Arbeit verortet die aus kreolistischer Perspektive in mehrfacher Hinsicht besonderen Entstehungsumstände von Unserdeutsch – darunter etwa ihre Genese unter Kindern – in einschlägigen Fachdiskursen.
Oralität ist gegenüber Literalität historisch primär, und der Übergang hin zur Literalität ist sprach- wie kulturwissenschaftlich einschneidend. Unserdeutsch (Rabaul Creole German), eine erst knapp über 100 Jahre junge, originär ausschließlich mündlich verwendete Kreolsprache, befindet sich gegenwärtig an der Schwelle hin zur Verschriftung. Eine Sammlung von rund 180 spontan schriftlich produzierten Äußerungen dieser noch auf allen Ebenen unnormierten Sprache zeigt von den Unserdeutsch-SchreiberInnen intuitiv zugrunde gelegte Graphem-Phonem-Korrespondenzen. Die Schriftbelege lassen dabei Rückschlüsse zu auf graphematische Kontakteinflüsse sowie auf die mentale Repräsentation von Wörtern bei den SprecherInnen. Diese Erkenntnisse sind, neben ihrer sprachtheoretischen Relevanz, vor allem auch für die noch ausstehende Erarbeitung einer Orthographie von Unserdeutsch von Bedeutung.
Korpus
(2021)
In den Sprach- als auch Literaturwissenschaften versteht man unter Korpora (Plur. Korpora, die / Sing. Korpus, das) ganz allgemein Textsammlungen. Nach Lemnitzer und Zinsmeister (2010, S. 40) ist ein Korpus: „[…] eine Sammlung [authentischer] schriftlicher oder gesprochener Äußerungen in einer oder mehreren Sprachen“. Die Zusammenstellung erfolgt nach verschiedenen wissenschaftlichen Kriterien, die sich am zu untersuchenden Gegenstand orientieren (Bsp. 1: Soll strategische Kommunikation in politischen Reden analysiert werden, so wird ein Korpus aus ‚Politischen Reden‘ zusammengestellt, die strategisch/kommunikative Praktiken enthalten – Bsp. 2: Für die Analyse von Modalpartikeln im Fremdsprachenerwerb wird ein Korpus aus transkribierten Redebeiträgen verschiedener Erwerbsstufen benötigt). Prinzipiell kann ein Korpus auch analog (gedruckt) vorliegen und manuell ausgewertet werden – In der empirischen Linguistik ist ein Korpus aber i. d. R. immer ein digitales (maschinenlesbares) Korpus, das automatisiert (mittels Software) ausgewertet wird.
Communicative deviations of respondents in political video interviews in Ukrainian and German
(2021)
The research has the objective to establish the peculiarities of communicative deviations as a cognitive and at the same time discursive phenomenon in Ukrainian- and German-language video interviews from the viewpoint of respondents. The procedure of the research involves the integrated application of methods and techniques of pragmatics, deviatology and communicative linguistics. A new methodological basis has been developed for the reconstruction of communicative deviations using discourse analysis, namely for the reconstruction of a single event in two discursive environments, determining the communicative context and communication of interview in compared languages. The results of the research allow us to identify the features of communicative deviations in political interviews at the external, internal structural levels and at the situational level. The conclusions of the research indicate that the types of communicative deviations in political video interviews are universal in Ukrainian and German, but reflect national and cultural specifics given the peculiarities of both languages and each linguoculture, as well as existing realias, norms, conventions, maxims and rules of communication.
Das Ziel des Beitrags ist es, die Merkmale von Kommunikationsstörungen in Star-Interviews aus Sicht der Befragten, also der Interviewten festzustellen und zu analysieren. Die empirische Forschungsbasis besteht aus ukrainisch- und deutschsprachigen Videointerviews aus den Jahren 2010 bis 2019, die entweder im Fernsehen gesendet oder für YouTube produziert wurden. Das Forschungsverfahren beinhaltet die integrierte Anwendung von Methoden und Techniken der kommunikativen Linguistik, insbesondere der Diskurs-Analyse. Für die Untersuchung dieser Kommunikationsstörungen wurde eine neue methodische Grundlage entwickelt, und zwar für die Rekonstruktion eines einzelnen Ereignisses in zwei diskursiven Umgebungen, das Feststellen des kommunikativen Kontextes und der Kommunikationssituation in Interviews in vergleichbaren Sprachen. Die Ergebnisse der Studie ermöglichten es, die charakteristischen Merkmale von Kommunikationsstörungen in Star-Interviews auf drei Ebenen der kommunikativen Gattung zu identifizieren: auf der außenstrukturellen, binnenstrukturellen und situativen Ebene. Sowohl gemeinsame Merkmale von Kommunikationsstörungen als auch Unterschiede in den ukrainischen und deutschsprachigen Interviews wurden bestimmt. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Arten von Kommunikationsstörungen in Interviews mit Prominenten im Ukrainischen und Deutschen universell sind, sie spiegeln jedoch die nationalen und kulturellen Besonderheiten angesichts der Merkmale beider Sprachen und jeder Sprachkultur und ihrer Realitäten, Normen, Konventionen und Maximen der Kommunikation wider. In beiden Sprachen sind kommunikative Störungen ein typischer und oft unvermeidbarer Bestandteil von Interviews.
The representative full-text digitalized HetWiK corpus is composed of 140 manually annotated texts of the German Resistance between 1933 and 1945. This includes both well-known and relatively unknown documents, public writings, like pamphlets or memoranda, as well as private texts, e.g. letters, journal or prison entries and biographies. Thus the corpus represents the diverse groups as well as the heterogeneity of verbal resistance and allows the study of resistance in relation to the language usage. The HetWiK corpus can be used free of charge. A detailed register of the individual texts and further information about the tagset can be found on the project-homepage (german). In addition to the CATMA5 XML-format we provide a standoff-JSON format and CEC6-Files (CorpusExplorer) - so you can export the HetWiK corpus in different formats.
Polish żeby under negation
(2021)
The paper addresses two patterns in the distribution of complement clauses headed by the complementizer żeby in Polish related to the presence of sentential negation. It is argued that żeby-clauses with an obligatory negation in the matrix clause, licensed by epistemic verbs, can be treated in terms of negative polarity, with żeby defined as an n-word. Structures with żeby-clauses and an obligatory negation in the embedded clause, licensed by verbs of fear, are argued to be an instance of negative complementation, with żeby specified as a negative complementizer. A uniform lexicalist analysis within the framework of HPSG is provided, employing tools developed to account for Negative Concord in Polish.
Konvergenz und Divergenz
(2021)
This article sketches the development of paronym dictionaries in German. These dictionaries document and describe commonly confused words which cause uncertainties because they are similar in sound, spelling and/or meaning (e.g. effektiv/effizient, sportlich/sportiv). First, an overview of existing reference guides is provided, covering different traditions. Numerous lemma lists have been collected for pedagogical purposes and there has always been an interest in the lexicological treatment of paronyms. However, only a handful of dictionaries covering commonly confused pairs and a small number of genuine paronym dictionaries have ever been compiled. I will focus on lexicographic endeavours, including Wustmann (1891), Müller (1973) and Pollmann and Wolk (2001). Secondly, I will shed light on the differences in descriptions in these dictionaries. This includes how prescriptive approaches have been replaced over time by empirical descriptive accounts and how dictionaries have moved away from restricted, static hardback editions towards dynamic e-dictionaries. Finally, an e-dictionary, “Paronyme — Dynamisch im Kontrast”, is presented with contrastive and flexible two-level consultation views. Its three key elements are its corpus-based foundation, the implementation of meta-lexicographic requirements and a consideration of users’ interests. This dictionary has implemented a user-friendly and dynamic interface and it records conventionalized patterns and preferences in authentic communication.
This paper deals with a specific type of lexeme, namely binary preposition-noun combinations containing temporal references like am Ende [at (the) end] or für Sekunden [for seconds]. The main characteristic of these combinations is the recurrent internal zero gap. Despite the fact that the omission of the determiner can often be explained by grammatical rules, the zero gaps indicate a higher degree of lexicalization. Therefore, we interpret these expressions as minimal phraseological units with holistic meanings and functions. The corpusdriven exploration of typical context patterns (e.g. using collocation profiles and the lexpan slot filler analysis) shows that a) even such minimal expressions are based on semi-abstract schemes and b) temporal expressions can also fulfill modal or discursive functions, usually with fuzzy borders and overlapping structures. In the case of modalization or pragmatization one can regard such PNs as distinct lexicon entries.
This paper reports on an ongoing international project of compiling a freely accessible online Dictionary of German Loans in Polish Dialects. The dictionary will be the first comprehensive lexicographic compendium of its kind, serving as a complement to existing resources on German lexical loans in the literary or standard language. The empirical results obtained in the project will shed new light on the distribution of German loanwords among different dialects, also in comparison to the well-documented situation in written Polish. The dictionary will have a strong focus on the dialectal distribution of Polish dialectal variants for a given German etymon, accessible through interactive cartographic representations and corresponding search options. The editorial process is realized with dedicated collaborative web tools. The new resource will be published as an integrated part of an online information system for German lexical borrowings in other languages, the Lehnwortportal Deutsch, and is therefore highly cross-linked with other loanword dictionaries on Polish as well as Slavic and further European languages.
Vom ZISW zum ZAS
(2021)
Das Leibniz-Zentrum Allgemeine Sprachwissenschaft (ZAS) ist jetzt 25 Jahre alt, im besten Alter sozusagen. Es hat Erfahrungen gesammelt, sich mit theoretischen Forschungen zur Phonetik und Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik weltweit einen Namen gemacht. Anlässlich seines Jubiläums fragt man sich, wo es seine Ursprünge hat und unter welchen Umständen es ›groß‹ geworden ist. Diesen beiden Fragen versuche ich in diesem Beitrag nachzugehen. Ich tue das, weil ich die Zeitzeugin bin, die das ZAS am längsten begleitet hat.
This poster summarizes the results of the CLARIAH-DE Work Package 5 - Community Engagement: Outreach/Dissemination and Liaison.
Work package 5 engages with the community through dissemination activities, outreach and liaison. The work package set itself the following sub goals:
- Combining the existing dissemination and outreach activities of CLARIN-D and DARIAH-DE in a meaningful way and elaborating on them. In some cases this meant continuity, in other cases a new appearance for resources.
- Providing a web portal as a gateway to the CLARIAH-DE project.
- Creating a common identity and corporate identity and maintaining the established level of trust users already put into CLARIN-D and DARIAH-DE.
- Providing a social media presence as well as a physical presence at workshops, conferences and other meetings in the Digital Humanities.
Die durch die Covid-19-Pandemie bedingte Umstellung der Präsenzlehre auf digitale Lehr- und Lernformate stellte Lehrende und Studierende gleichermaßen vor eine Herausforderung. Innerhalb kürzester Zeit musste die Nutzung von Plattformen und digitalen Tools erlernt und getestet werden. Der Beitrag stellt exemplarisch Dienste und Werkzeuge von CLARIAH-DE vor und erläutert, wie die digitale Forschungsinfrastruktur Lehrende und Studierende auch im Rahmen der digitalen Lehre unterstützen kann.
CLARIAH-DE cross-service search - prospects and benefits of merging subject-specific services
(2021)
CLARIAH-DE combines services and offerings of CLARIN-D and DARIAH-DE. This includes various search applications which are made directly available to researchers. These search applications are presented in this working paper based on their main characteristics and compared with a focus on possible harmonizations. Opportunities and risks of different forms of technical integration are highlighted. Identified challenges can be explained in particular considering the background of different organizational and technical frameworks as well as highly specific and discipline-dependent requirements. The integration work that has already been carried out and the experiences gained with regard to future work and possible integration of further applications are also discussed. The experiences made in CLARIAH-DE can especially be of interest for other projects in the field of digital research infrastructures.
In order to differentiate between figurative and literal usage of verb-noun combinations for the shared task on the disambiguation of German Verbal Idioms issued for KONVENS 2021, we apply and extend an approach originally developed for detecting idioms in a dataset consisting of random ngram samples. The classification is done by implementing a rather shallow, statistics-based pipeline without intensive preprocessing and examinations on the morphosyntactic and semantic level. We describe the overall approach, the differences between the original dataset and the dataset of the KONVENS task, provide experimental classification results, and analyse the individual contributions of our feature sets.
This poster summarizes the results of the CLARIAH-DE Work Package 3: Skills Training and Promotion of Junior Researchers.
For a research field that is characterised by rapid technical development, CLARIAH-DE has to include the promotion of data literacy necessary for the efficient use of this digital research infrastructure as part of its objective. To develop, consolidate and refine a common programme in this area, work package 3 set itself the following sub goals:
- Consolidation of the activities from the previous projects into a joint service
- Cataloguing and reflecting on the methods and tools used in the research field, with the aim of identifying remaining gaps
- Skills training of, individual support for and the promotion of junior researchers
We discuss the modal uses of the Hausa exclusive particle sai (≈ only). We argue that the distribution of sai in modal environments provides evidence for the following claims on the composition of modal meaning that have been independently made in the literature: i) Future-oriented modality involves a prospective aspect operator that can be realized covertly in some languages (e.g. English, Kratzer 2012b) and overtly in others (e.g. Gitksan, Matthewson 2012, 2013). ii) Necessity interpretations arise from exhaustifying possibilities, i.e. an exhaustivity operator applying to existential modality (e.g. Kaufmann 2012 for the case of imperatives and Leffel 2012 for a relevant analysis of necessity meaning in Masalit). We show that future-oriented necessity in Hausa decomposes into EXH((PROSP)), with sai contributing exhaustivity.
Dieser Aufsatz befasst sich mit pragmatischen Aspekten von Negationsanhebung (NA), die vor allem in Horn (1978) erörtert wurden, und mit performativischen Eigenschaften von NA-Konstruktionen, die ursprünglich in Prince (1976), vor allem mit Bezug auf französische Daten diskutiert wurden. Das Ziel ist, die Kernaussagen von Horn (1978) und Prince (1976) mit Korpusdaten im übereinzelsprachlichen Kontext zu validieren. Als Gegenstand der Untersuchung werden deutsche und polnische NA-Konstruktionen herangezogen und entsprechend zwei verschiedene monolinguale Korpora als Datenquelle benutzt.
Bislang gibt es keine akkuraten, repräsentativen Statistiken dazu, welche Sprachen in Deutschland gesprochen werden. Zwar wird in verschiedenen Erhebungen nach Muttersprachen oder nach zuhause gesprochenen Sprachen gefragt; aufgrund einiger Mängel im Erhebungsdesign bilden die Ergebnisse der vorliegenden Erhebungen jedoch die sprachliche Realität der in Deutschland lebenden Bevölkerung nicht angemessen ab. Im Beitrag wird anhand von drei Erhebungen gezeigt, dass bereits die Instrumente zur Erhebung von Sprache von Spracheinstellungen geprägt sind und dass dadurch die Gültigkeit der Ergebnisse stark eingeschränkt wird. Diese Mängel gelten für Sprachstatistiken im Hinblick auf die gesamte Bevölkerung Deutschlands – Kinder und Jugendliche eingeschlossen.
The prohibitive is typically defined as the negative imperative, i.e. it “implies making someone not do something, having the effect of forbidding, preventing, or restricting” (Aikhenvald, 2017: 3). This chapter focuses on the formation of the prohibitive in the languages of Daghestan and neighboring regions, analyzing two different aspects of the morphological coding: first, the verb form (especially whether it is an imperative form or not), and second, the type of negation marker/affix used. Based on this, the general encoding types are deduced. Additionally, the phonological form of the markers is shortly analyzed.
Verbs may be attributed to higher agency than other grammatical categories. In Study 1, we confirmed this hypothesis with archival datasets comprising verbs (N = 950) and adjectives (N = 2115). We then investigated whether verbs (vs. adjectives) increase message effectiveness. In three experiments presenting potential NGOs (Studies 2 and 3) or corporate campaigns (Study 4) in verb or adjective form, we demonstrate the hypothesized relationship. Across studies, (overall N = 721) grammatical agency consistently increased message effectiveness. Semantic agency varied across contexts by either increasing (Study 2), not affecting (Study 3), or decreasing (Study 4) the effectiveness of the message. Overall, experiments provide insights in to the meta-semantic effects of verbs – demonstrating how grammar may influence communication outcomes.
Die Vernetzung von Computern bewirkt die Entstehung eines Netzes aus Texten und, als Folge davon, sozialen Netzen von Nutzern dieser Texte als Schreibern und Lesern. Netzwerke sprachlicher Objekte gab und gibt es zwar auch ohne Digitalisierung und Vernetzung, jedoch weniger umfangreich und wesentlich schwerer, möglicherweise gar nicht in großer Menge analysierbar. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit den verschiedenen Typen sprachlicher Netzwerke: Textgeweben, Interaktionsnetzwerken und sozialen Netzwerken. Es werden zentrale Begrifflichkeiten der Netzwerkanalyse erläutert und anhand von Beispielen gezeigt, wie sprachliche Kommunikation auf der Grundlage der Methoden der Netzwerkanalyse aus einer anderen, neuen Perspektive betrachtet werden kann.
Repeating the movements associated with activities such as drawing or sports typically leads to improvements in kinematic behavior: these movements become faster, smoother, and exhibit less variation. Likewise, practice has also been shown to lead to faster and smoother movement trajectories in speech articulation. However, little is known about its effect on articulatory variability. To address this, we investigate the extent to which repetition and predictability influence the articulation of the frequent German word “sie” [zi] (they). We find that articulatory variability is proportional to speaking rate and the duration of [zi], and that overall variability decreases as [zi] is repeated during the experiment. Lower variability is also observed as the conditional probability of [zi] increases, and the greatest reduction in variability occurs during the execution of the vocalic target of [i]. These results indicate that practice can produce observable differences in the articulation of even the most common gestures used in speech.
Ist die Germanistik – oder besser: befinden sich die Deutschstudien insgesamt in den nordischen und baltischen Ländern ‚auf dem absteigenden Ast‘? Was die an vielen Orten der Region seit längerem rückläufige Zahl der Studierenden und die Anzahl der Deutschinstitute und -abteilungen an den Hochschulenbetrifft, kann dem in weiten Teilen kaum widersprochen werden. Aber gilt dies auch für die Qualität der Ausbildung und das sprachliche Niveau der Studienanfänger/innen? Und sägen die Deutschstudien in der Region durch zu wenig ansprechende Studienangebote nicht vielleicht selbst an dem Ast, auf dem sie sitzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt UniStart Deutsch@NBL, das in diesem Beitrag vorgestellt wird.
Der Beitrag stellt zunächst einige allgemeine Überlegungen zu Kategorisierungen von Sprachen an. Dann werden die Sprachenvielfalt im Baltikum und Statistiken von Deutschsprechern vorgestellt, bevor verschiedene Studien zum Deutschen im Baltikum erläutert werden. Auf dieser Grundlage erfolgt eine Einordnung des Baltikums in Modelle der internationalen Stellung des Deutschen, mit deren Hilfe das Konzept Ergänzungssprache begründet wird. Schließlich werden einige Überlegungen dazu angestellt, welcher Nutzwert durch diese Konzeptualisierung entsteht.
Zum Geleit
(2021)
Neben den wissenschaftlichen Aufsätzen, die nach den Qualitätskriterien
der heute üblichen doppelt anonymen Begutachtung ausgewählt wurden, enthält das Heft drei Berichte – zu einer Tagung zur Mehrsprachigkeit in Tartu, zu einem interdisziplinären DaF-Projekt in Tallinn sowie zu einer Forschungsgruppe zu Sprachkompetenzen und Deutschlernmotivationen von Student/innen in den baltischen und nordischen Ländern. Das Heft wird schließlich durch zwei Rezensionen abgerundet.
Die Erforschung von Sprache im öffentlichen Raum (Linguistic Landscapes, LL) hat sich in den vergangen 20 Jahren als Teilgebiet der Soziolinguistik, der Semiotik und anderer Disziplinen fest etabliert. Der vorliegende Band gibt einen Überblick zu zentralen Ansätzen der LL-Forschung mit einem Bezug zur deutschen Sprache. Die Beiträge stellen aktuelle Studien aus dem deutschsprachigen Raum, zu Deutsch als Minderheitensprache sowie aus Ländern mit einer ausgeprägten DaF-Tradition vor. Sie thematisieren sprachstrukturelle und soziolinguistische ebenso wie didaktische, methodische und technologische Aspekte. Damit trägt der Band zu einer Systematisierung der deutschsprachigen LL-Forschung bei, gibt Impulse für internationale Diskussionen und benennt wichtige Desiderata.
This chapter starts out by giving a brief overview of the main priorities of international and German studies in the area of linguistic landscape research. The contributions to this volume are then embedded in current debates and developments in the field. Finally, we outline important desiderata of linguistic landscape research that focus on German and address challenges of knowledge transfer and application as well as possible contributions to international lines of research.
Vorwort
(2021)
This chapter discusses functions of the German language in the Linguistic Landscape (LL) of the Baltic states, with a focus on the Latvian capital Riga. For this end, it applies the "Spot German" approach (cf. Heimrath 2017) in the context of debates on the international role of German (cf. Ammon 2015). It argues that German is an "additional language of society" (cf. Marten 2017b), i.e. it is not a dominant language in the Baltics but can regularly be found in a variety of functions. These relate both to the historical role of German in the region (including its contemporary commodification) and to current relations between the Baltics and the German-speaking countries. These include tourism, business, or educational and political institutions, but also point to, e.g., discourses on the quality assigned to products from the German-speaking region. In this sense, the Baltic states are part of what may, in accordance with Kachru's (1985) 3-circle-model for English, be labelled as "extended circle" of German. At the same time, the chapter discusses how conclusions from Linguistic Landscape research can be used for understanding marketing both in and for the German language: On the one hand, German carries the potential of persuading customers to opt for a certain product. On the other hand, the abundance of situations where German can be "spotted" suggests that the LL may successfully be used for language-marketing purposes, as exemplified by a brochure and a poster created by the DAAD Information Centre for the Baltic states in Riga.
Im Fokus dieses Beitrags steht ein Format, das die Eigenschaften der im Titel dieses Buches so genannten hypermedialen multimodalen Kommunikation in sich vereint: Let's Plays. Den Titel des Beitrags aufnehmend, könnte man hier auch von „vielen Fliegen“ und „einer Klappe“ sprechen, denn Let's Plays bieten eine ganze Reihe von Anknüpfungspunkten, die für den Deutschunterricht relevant sind, aber eben auch - und das ist so charakteristisch für den Einsatz digitaler Formate im Unterricht - anschlussfähig sind für andere Fächer und damit auch den Weg aufzeigen, in eine Schule 3.0, die sich aus starren Fächerkorsetten zu befreien sucht und die Gegebenheiten einer digitalisierten Lebens- und Arbeitswelt etwa in inter- und transdisziplinären Modulen und Projekten abbildet und berücksichtigt.
Insofern reichen auch die Möglichkeiten, Let's Plays in den Deutschunterricht einzubinden, die wir in diesem Beitrag aufzeigen werden, über das Fach Deutsch hinaus und sind dennoch mit Blick auf die Bildungsstandards in der Grundschule und in weiterführenden Schulen passfähig. Sie berühren die Haupt-Kompetenzbereiche: Sprechen und Zuhören, Schreiben, Lesen - Mit Texten und Medien umgehen und Sprache und Sprachgebrauch untersuchen. Diese in den Rahmenlehrplänen vorhandene analytische Trennung spiegelt sich im konkreten Material „Let's Play“ nicht wider. Wir werden deshalb auf einzelne Aspekte eingehen, die als Anregung für die Integration des Gegenstandes in den Deutschunterricht verstanden werden können.
This paper investigates synchronic variation in the lexical and grammatical environments of the German lexical verb verdienen ‘earn’, ‘deserve’. In its lexical uses, verdienen co-occurs with an object noun phrase whose head is either concrete (e.g. Geld ‘money’) or, more commonly, abstract (e.g. Beachtung ‘attention’). When it is used more grammatically with deontic modal meaning, verdienen is followed by a passive or active infinitive. This paper uses collostructional analyses to contrast lexical and grammatical uses in terms of the most strongly attracted lexical items, which are grouped into semantic classes. The results reflect different degrees of host-class expansion (cf. Himmelmann 2004), whereby the collexemes of verdienen expand from concrete to abstract and their morpho-syntactic contexts from nominal to infinitival complement and subsequently from passive to active. Synchronic distribution can thus serve as a window on diachronic development (Kuteva 2001), in this case the rise of a deontic modality marker.
Audio-based interpreting (by telephone or comparable devices) has lately become a widespread communicative practice in multilingual encounters, especially as a consequence of the refugee crisis. Despite the growing need for location-independent assistance, its linguistic-communicative requiremehts have hardly been explored. The central question posed by this paper is therefore: How do the participants in interpreter-mediated counselling sessions conducted via the telephone compensate for the lack of the co-presence and which strategies are (preferably) employed when determining turn-taking in such exceptional circumstances?
Negation raising and mood. A corpus-based study of Polish sądzić ‘think’ and wierzyć ‘believe’
(2021)
The paper describes the distribution of two negation raising predicates in Polish: sądzić ‛think’ and wierzyć ‛believe’ in the National Corpus of Polish with a particular focus on their morphosyntax and the mood of their clausal complements. The aim was to examine whether there are any correlations between these two parameters, and to what extent negation raising with those verbs exhibits performative features (in terms of Prince, 1976). The results of the study support the performative approach to negation raising as per Prince (1976) only for cases with subjunctive complements. The corpus findings further imply that Polish negation raising predicates encode two different degrees of (un)certainty concerning the truth of the embedded proposition depending on the mood of their complements. Structures with indicative complements express weaker uncertainty than structures with subjunctive complements.
This article examines how the most frequent imperative forms of the verb to show in German (zeig mal) and Czech (ukaž) are deployed in object-centred sequences. Specifically, it focuses on smartphone-based showing activities as these were the main sequential environments of show imperatives in the datasets investigated. In both languages, the imperative form does not merely aim to elicit a responsive action from the smartphone holder (such as making the device available) but projects an individual course of action from the requester’s side in the form of an immediate visual inspection of the digital content. This inspection is carried out as part of a joint course of action, allowing the recipient to provide a more detailed response to a prior action. Therefore, this specific imperative form is proven to be cross-linguistically suited to technology-mediated inspection sequences.
In den letzten Jahren haben sich einige Themen mit Bezug zur deutschen Sprache zu sprachpolitischen Kontroversen entwickelt, die heute mit großer Intensität diskutiert werden. Es handelt sich um Themen wie das der geschlechtergerechten Sprache, das durch verschiedene rechtliche und publizistische Impulse eine immer noch wachsende Präsenz in Medien und Öffentlichkeit besitzt. Auch das Thema des sogenannten politisch korrekten Sprachgebrauchs führt zu polarisiert geführten Debatten. Der vorliegende Beitrag will diese Debatten in ihren Grundzügen nachzeichnen und dabei zeigen, wie diese Themen vermittelt über die Medien und den «Verein Deutsche Sprache» ihren Weg bis in die politische Sphäre gefunden haben. Aus sprachwissenschaftlicher Sicht ist es wichtig, die Grenzen des Politischen so zu ziehen, dass die Sprache selbst in derartigen Kontroversen keinen Schaden nimmt.
Idealerweise sollen Migrantinnen und Migranten nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst erfolgreich einen sprachlichen Integrationskurs absolvieren und anschließend an einer beruflichen Maßnahme teilnehmen oder je nach Alter und Berufserfahrung eine duale Ausbildung beginnen beziehungsweise gleich eine Arbeitsstelle antreten. Doch wie sieht die Realität aus? Durchlaufen alle Einwandernden tatsächlich diese Etappen? Und was passiert in den Betrieben, wenn die Migrantinnen und Migranten trotz des Besuches eines Integrationskurses eine Ausbildung beginnen und ihre Sprachkenntnisse für den Beruf (zunächst) nicht ausreichend sind? Sind die Betriebe auf solche sprachlichen und kommunikativen Herausforderungen vorbereitet? Im Folgenden werde ich auf diese Fragen in Bezug auf die jüngste Einwanderungsbewegung nach Deutschland, nämlich der durch Krieg und Vertreibung ausgelösten Migration von 2015 und 2016, eingehen. Die hier präsentierten Befunde beruhen auf den Ergebnissen unseres Projekts „Deutsch im Beruf: Die sprachlich-kommunikative Integration von Flüchtlingen", das seit 2016 am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim durchgeführt wird.
Weniger ist mehr! Die IDS-Goethe-Studie in den Integrationskursen und Vorschläge für die Praxis
(2021)
Coronaparty, Jo-jo-Lockdown und Mask-have – Wortschatzerweiterung während des Corona-Stillstands
(2021)
We describe a simple procedure for the automatic creation of word-level alignments between printed documents and their respective full-text versions. The procedure is unsupervised, uses standard, off-the-shelf components only, and reaches an F-score of 85.01 in the basic setup and up to 86.63 when using pre- and post-processing. Potential areas of application are manual database curation (incl. document triage) and biomedical expression OCR.
We are witnessing an emerging digital revolution. For the past 25–30 years, at an increasing pace, digital technologies—especially the internet, mobile phones and smartphones—have transformed the everyday lives of human beings. The pace of change will increase, and new digital technologies will become even more tightly entangled in human everyday lives. Artificial intelligence (AI), the Internet of Things (IoT), 6G wireless solutions, virtual reality (VR), augmented reality (AR), mixed reality (XR), robots and various platforms for remote and hybrid communication will become embedded in our lives at home, work and school.
Digitalisation has been identified as a megatrend, for example, by the OECD (2016; 2019). While digitalisation processes permeate all aspects of life, special attention has been paid to its impact on the ageing population, everyday communication practices, education and learning and working life. For example, it has been argued that digital solutions and technologies have the potential to improve quality of life, speed up processes and increase efficiency. At the same time, digitalisation is likely to bring with it unexpected trends and challenges. For example, AI and robots will doubtlessly speed up or take over many routine-based work tasks from humans, leading to the disappearance of certain occupations and the need for re-education. This, in turn, will lead to an increased demand for skills that are unique to humans and that technologies are not able to master. Thus, developing human competences in the emerging digital era will require not only the mastering of new technical skills, but also the advancement of interpersonal, emotional, literacy and problem-solving skills.
It is important to identify and describe the digitalisation phenomena—pertaining to individuals and societies—and seek human-centric answers and solutions that advance the benefits of and mitigate the possible adverse effects of digitalisation (e.g. inequality, divisions, vulnerability and unemployment). This requires directing the focus on strengthening the human skills and competences that will be needed for a sustainable digital future. Digital technologies should be seen as possibilities, not as necessities.
There is a need to call attention to the co-evolutionary processes between humans and emerging digital technologies—that is, the ways in which humans grow up with and live their lives alongside digital technologies. It is imperative to gain in-depth knowledge about the natural ways in which digital technologies are embedded in human everyday lives—for example, how people learn, interact and communicate in remote and hybrid settings or with artificial intelligence; how new digital technologies could be used to support continuous learning and understand learning processes better and how health and well-being can be promoted with the help of new digital solutions.
Another significant consideration revolves around the co-creation of our digital futures. Important questions to be asked are as follows: Who are the ones to co-create digital solutions for the future? How can humans and human sciences better contribute to digitalisation and define how emerging technologies shape society and the future? Although academic and business actors have recently fostered inclusion and diversity in their co-creation processes, more must be done. The empowerment of ordinary people to start acting as active makers and shapers of our digital futures is required, as is giving voice to those who have traditionally been silenced or marginalised in the development of digital technology. In the emerging co-creation processes, emphasis should be placed on social sustainability and contextual sensitivity. Such processes are always value-laden and political and intimately intertwined with ethical issues.
Constant and accelerating change characterises contemporary human systems, our everyday lives and the environment. Resilience thinking has become one of the major conceptual tools for understanding and dealing with change. It is a multi-scalar idea referring to the capacity of individuals and human systems to absorb disturbances and reorganise their functionality while undergoing a change. Based on the evolving new digital technologies, there is a pressing need to understand how these technologies could be utilised for human well-being, sustainable lifestyles and a better environment. This calls for analysing different scales and types of resilience in order to develop better technology-based solutions for human-centred development in the new digital era.
This white paper is a collaborative effort by researchers from six faculties and groups working on questions related to digitalisation at the University of Oulu, Finland. We have identified questions and challenges related to the emerging digital era and suggest directions that will make possible a human-centric digital future and strengthen the competences of humans and humanity in this era.
In conversation, speakers need to plan and comprehend language in parallel in order to meet the tight timing constraints of turn taking. Given that language comprehension and speech production planning both require cognitive resources and engage overlapping neural circuits, these two tasks may interfere with one another in dialogue situations. Interference effects have been reported on a number of linguistic processing levels, including lexicosemantics. This paper reports a study on semantic processing efficiency during language comprehension in overlap with speech planning, where participants responded verbally to questions containing semantic illusions. Participants rejected a smaller proportion of the illusions when planning their response in overlap with the illusory word than when planning their response after the end of the question. The obtained results indicate that speech planning interferes with language comprehension in dialogue situations, leading to reduced semantic processing of the incoming turn. Potential explanatory processing accounts are discussed.
In this paper, the meaning and processing of the German conditional connectives (CCs) such as wenn ‘if’ and nur wenn ‘only if’ are investigated. In Experiment 1, participants read short scenarios containing a conditional sentence (i.e., If P, Q.) with wenn/nur wenn ‘if/only if’ and a confirmed or negated antecedent (i.e., P/not-P), and subsequently completed the final sentence about Q (with or without negation). In Experiment 2, participants rated the truth or falsity of the consequent Q after reading a conditional sentence with wenn or nur wenn and a confirmed or negated antecedent (i.e., If P, Q. P/not-P. // Therefore, Q?). Both experiments showed that neither wenn nor nur wenn were interpreted as biconditional CCs. Modus Ponens (If P, Q. P. // Therefore, Q) was validated for wenn, whereas it was not validated in the case of nur wenn. While Denial of the Antecedent (If P, Q. not-P. // Therefore, not-Q.) was validated in the case of nur wenn, it was not validated for wenn. The same method was used to test wenn vs. unter der Bedingung, dass ‘on condition that’ in Experiment 3, and wenn vs. vorausgesetzt, dass ‘provided that’ in Experiment 4. Experiment 5, using Affirmation of the Consequent (If P, Q. Q. // Therefore, P.) to test wenn vs. nur wenn replicated the results of Experiment 2. Taken together, the results show that in German, unter der Bedingung, dass is the most likely candidate of biconditional CCs whereas all others are not biconditional. The findings, in particular of nur wenn not being semantically biconditional, are discussed based on available formal analyses of conditionals.
Besser als gedacht
(2021)
Das grammatische Wissen von Lehramtsstudierenden ist besser als gedacht. Im Basisartikel (s. Döring/Elsner in diesem Band) wird darauf verwiesen, dass Studien zeigten, dass bei Studierenden zu Studienbeginn das grammatische Wissen nicht in dem gewünschten Maße vorhanden ist und dass auch die universitäre Lehre keinen Ausgleich dieser Defizite bewirken muss. Dennoch bleibt die Frage, ob das, was in den Studien gemessen wird, nicht eher dem terminologischen Wissen entspricht, was bei Studienbeginn nicht vorhanden sein muss, weil der Grammatikunterricht viel zu lang zurückliegt und im Studienverlauf genau diese Termini entweder keine Rolle spielen oder kritisch diskutiert werden, sodass die Fragen auch nicht mehr so einfach beantwortet werden können. Hinter diesen Studien steckt doch letztlich die Frage, welcher Wissensbestand und welcher Wissenszuwachs gemessen werden soll und ob die verwendeten Methoden das geeignete Mittel darstellen. Daher möchten wir in diesem Kommentar aufzeigen, in welcher Weise unserer Meinung nach Lehramtsstudierende solide grammatische Kenntnisse aufweisen (können), in welcher Hinsicht epistemische Überzeugungen von Lehrenden einen Einfluss haben können und welche Aspekte in der unversitären Lehre (im Bereich der Grammatik) zusätzlich berücksichtigt werden sollten, um einen nachhaltigeren Lernerfolg zu ermöglichen. Dies ist durchaus als optimistischer Beitrag zu verstehen, insofern als sich die universitäre Hochschullehre für Lehramtsstudierende im Bereich der Grammatik im positiven Sinne auf den Weg gemacht hat.
As part of our project "German at Work: The Linguistic and Communicative Integration of Refugees" at the Leibniz-Institute for the German Language (Mannheim, Germany), we are conducting several ethnographic field studies to investigate the integration process of refugees into various professional fields. The guiding questions are which linguistic and communicative problems arise in workplace interactions between refugees and their colleagues and with which communicative practices the participants ensure mutual understanding. In the present article, we further focus on the question whether and how the professional trainers use the work interactions as opportunities for language mediation and which practices they use.
This paper will address the challenge of creating a knowledge graph from a corpus of historical encyclopedias with a special focus on word sense alignment (WSA) and disambiguation (WSD). More precisely, we examine WSA and WSD approaches based on article similarity to link messy historical data, utilizing Wikipedia as aground-truth component – as the lack of a critical overlap in content paired with the amount of variation between and within the encyclopedias does not allow for choosing a ”baseline” encyclopedia to align the others to. Additionally, we are comparing the disambiguation performance of conservative methods like the Lesk algorithm to more recent approaches, i.e. using language models to disambiguate senses.
Obwohl Smartphones und andere mobile Endgeräte mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Alltags sind, betonen öffentliche und wissenschaftliche Diskurse immer noch bevorzugt mögliche negative Auswirkungen ihres Gebrauchs auf Gesundheit und Kommunikationsverhalten. Dieser Beitrag skizziert einen anderen Ansatz zur Analyse alltäglichen Technologiegebrauchs, indem er zunächst auf Studien aus der angewandten Linguistik und insbesondere der interaktionalen Forschung eingeht, die sich auf dessen öffentliche Beobachtbarkeit, Mobilität und Ubiquität konzentrieren. Anhand zweier Auszüge aus videoaufgezeichneten Interaktionen wird dann aufgezeigt, wie eine multimodale und sequentielle Analyse dazu beitragen kann, Technologiegebrauch als eine routinemäßige und geordnete soziale Praktik zu verstehen, die nicht mit sozialem, kooperativem Handeln in Widerspruch steht oder dieses gefährdet. Ein detaillierter Blick auf situierten Smartphonegebrauch in informellen und institutionellen Face-to-Face-Settings lenkt die analytische Aufmerksamkeit weg von einer generisch positiven oder negativen Bewertung der Technologie hin zu verschiedenen interaktionalen Phänomenen, die mit ihrer Handhabung und Erkundung in Zusammenhang stehen. Es wird abschließend argumentiert, dass diese Art von mikroanalytischem Ansatz zu einer facettenreichen und objektiveren Perspektive auf die situierte Nutzung mobiler Geräte beitragen kann.
Die Reihe Online-only Publikationen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDSopen) bietet Autor/innen und Rezipient/innen aus allen Bereichen der Linguistik eine moderne und offene Plattform für digitales Publizieren. Mit IDSopen steht eine zeitgemäße Publikationsumgebung zur Verfügung, die schwerpunktmäßig Arbeiten veröffentlicht, die auf Ressourcen des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS) beruhen und deren Verwendungsmöglichkeiten in besonderem Maße zeigen. Gleichzeitig zeichnet sich IDSopen durch eine Öffnung für unkonventionelle Publikationsformen und -formate aus. Transparente Begutachtungsprozesse gehören dabei genauso zum Profil der Reihe wie ein offener Erscheinungsturnus und das Ansprechen unterschiedlicher Zielgruppen. IDSopen verfolgt entlang der Leitlinien des IDS und der Leibniz-Gemeinschaft (vgl. LeibnizOpen) das Open-Access-Prinzip und veröffentlicht ausschließlich digital, ohne gedruckte Form (Online-only). Diese Maßnahmen haben das Ziel, kurze Veröffentlichungszeiten für Manuskripte zu ermöglichen, einen unbeschränkten und kostenlosen Zugang zu qualitätsgeprüfter wissenschaftlicher Information rund um die IDS-Ressourcen im Internet zu bieten und liquide Publikationsprozesse zu unterstützen.
Wenn ich am Ende dieses Jahres an die Diskussionen zur deutschen Sprache zurückdenke, die ich bei Medienauftritten und in Veranstaltungen geführt habe, dann ist dabei immer wieder eine ganz bestimmte Frage gestellt worden: Wer entscheidet eigentlich darüber, wie wir sprechen und schreiben, was wir sagen dürfen und was nicht? Wer hat die Entscheidungsbefugnis über die Aufnahme neuer Wörter ins Deutsche, über gendergerechte Sprache oder über Rechtschreibregeln?
Koloniale und postkoloniale Mikrotoponyme. Forschungsperspektiven und interdisziplinäre Bezüge
(2021)
Der Band bietet einen breiten Einblick in aktuelle Forschungsthemen der kolonialen und postkolonialen Mikrotoponomastik. Er zeigt sowohl die interdisziplinären Verbindungen des Forschungsgebietes, z. B. zu Geschichte und Kartographie, als auch vielfältige Fokussierungen in Bezug auf koloniale, kolonial intendierte und postkoloniale Kontexte.
Das neue Onlineformat PREPCONonline führt durch die Welt der Korpusdaten und zeigt, welchen Erklärungswert authentische Sprache, die von Experten aufbereitet ist, für die eigene sprachliche Kompetenz haben kann. Dieser Ansatz folgt der Überzeugung, dass vor allem auf einem gehobenen Kompetenzniveau reale Sprachausschnitte, die für einen Aspekt des Gebrauchs besonders typisch sind, möglichst unverfälscht abrufbar sein sollten, um Sprache, so wie sie wirklich verwendet wird, versteh- und anwendbar zu machen.
Das Buch präsentiert die ersten Arbeitsergebnisse des wissenschaftlichen Netzwerks >Linguistik und Medizin< Patho- und Salutodiskurse im Spannungsfeld von objektivierter Diagnose, interaktiver Vermittlung und medialer Konstitution, gegründet 2017 und finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Aus unterschiedlichen linguistischen, medizinischen, historischen und soziologischen Perspektiven werden Prozesse der Wissenskonstitution, -aushandlung und des -transfers in Bezug auf Gesundheit und (psychische wie somatische) Krankheiten thematisiert. Mit Daten und Methoden der Gesprächs-, Korpus- und Diskurslinguistik, der Medizin und der Soziologie werden aktuelle und gesellschaftsrelevante Fragestellungen in der Arzt-Patienten-Kommunikation, den ö̈ffentlichen massenmedialen Diskursen und in der Fachkommunikation in einem interdisziplinären Dialog bearbeitet. Im Fokus stehen einzelne Krankheitsbilder und deren semiotische Konstruktion wie Schizophrenie, HIV/AIDS, Alzheimer, Depression; mannigfaltige interaktive Praktiken z.B. der Empathiebekundung, der Aufklärung, der Emotionalisierung in Arzt-Patienten-Gesprächen; Prozesse der gemeinsamen Wissensaushandlung in Online-Foren; fachliche Konstruktionen von Vorstellungen zu Normalität und Abweichung.
„Paronyme – Dynamisch im Kontrast“ ist ein neues und neuartiges Nachschlagewerk für sprachliche Zweifelsfälle und Unsicherheiten. Erstmals werden lautlich, orthografisch und/oder semantisch ähnliche Wörter (z. B. farbig-farblich, kindlich-kindisch, universal-universell, Mehrheit-Mehrzahl) korpusbasiert in ihrem aktuellen Gebrauch untersucht und dokumentiert. Nutzer*innen können sich über die Bedeutung jedes Ausdrucks in zahlreichen Angaben und Verwendungsbeispielen informieren. Dies erfolgt kontrastiv und dynamisch in selbst wählbaren Ausschnitts- oder Vergleichsansichten, im Überblick oder im Detail.
Hier sehen Sie neue Wörter sowie bekannte Wörter mit neuen Bedeutungen, die seit Beginn der COVID-19-Pandemie aufgekommen sind, bei denen wir aber noch beobachten, ob sie eine gewisse Verbreitung in die Allgemeinsprache erfahren werden. Zu jedem dieser Wörter geben wir eine (vorläufige, grobe) Bedeutungserläuterung an und illustrieren die Verwendung mit 1-2 Belegen.
Mock fiction is a genre of humorous, fictional narratives. It is pervasive in adolescents’ peer-group interaction. Building on a corpus of informal peer-group interaction among 14 to 17 year-old German adolescents, it is shown how mock fiction is used to sanction identity-claims of peer-group co-members that are taken to be inadequate by the teller of a mock fiction. Mock fiction exposes and ridicules those claims by fictional exaggeration. Mock fiction is an indirect, yet sometimes even highly abusive means for criticizing and negotiating identities and statuses of peer-group members. The analysis shows how mock fiction is collaboratively produced, how it is used to convey criticism and to negotiate social norms indirectly, and how, in addition, it allows for performative self-positioning of the tellers as skilled, entertaining tellers and socio-psychological diagnosticians.
Dieses Kapitel untersucht das Verhältnis von Genitivattributen und Präpositionalattributen mit von im Deutschen datenbasiert. Im Zentrum steht dabei die Frage danach, unter welchen Bedingungen die beiden Konstruktionen miteinander variieren können. Neben funktionaler Äquivalenz, die z. B. bei von-Attributen mit starker lokativischer oder ablativischer Semantik nicht gegeben ist, stellt dabei auch das Vorhandensein flektierender Elemente in der Attributsphase eine wichtige Voraussetzung dar.
Dieses Kapitel untersucht die Stellung adnominaler Genitive im Deutschen. Die Stellungsvariation besteht fast ausschließlich für artikellose Eigennamen, weshalb diese im Zentrum der Analyse stehen. Auf Basis von Korpusdaten kann gezeigt werden, dass die Faktoren Belebtheit und Länge des Attributs sowie Kasus der Gesamtphrase einen großen Teil der Variation erklären.
Dieses Kapitel untersucht die syntaktischen Funktionen von vollen (nicht-pronominalen) Nominalphrasen (NPs) und die Funktionen der vier Kasus des Deutschen aus quantitativer Perspektive. Es wird vorgeschlagen, das Konzept der syntaktischen Funktion in grundlegendere Merkmale zu zerlegen. Dazu gehören der Typ desjenigen Elements, dem die NP untergeordnet ist, und die Art der Beziehung zwischen der NP und dem übergeordneten Element (ganz allgemein: Komplementation vs. Modifikation).
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Inventar der Ausdrücke, die zur Kategorie der Determinierer gezählt werden bzw. zumindest als Kandidaten für diese Kategorie gehandelt werden. Es untersucht ihre grammatischen Eigenschaften und überprüft ihren Determiniererstatus anhand einschlägiger morpho-syntaktischer Kriterien.
Einleitung
(2021)
Mit dem zweiten Band werden vier neue „Bausteine“ zu einer korpuslinguistisch fundierten Grammatik des Deutschen vorgelegt. Sie behandeln die Bereiche Determination, syntaktische Funktionen der Nominalphrase und Attribution. Dem Fachpublikum werden zugleich die analysierten Sprachdaten und vertiefende Zusatzuntersuchungen zugänglich gemacht.
cOWIDplus Analyse ist eine kontinuierlich aktualisierte Ressource zu der Frage, ob und wie stark sich der Wortschatz ausgewählter deutscher Online-Pressemeldungen während der Corona-Pandemie systematisch einschränkt und ob bzw. wann sich das Vokabular nach der Krise wieder ausweitet. In diesem Artikel erläutern die Autor*innen die hinter der Ressource stehende Forschungsfrage, die zugrunde gelegten Daten, die Methode sowie die bisherigen Ergebnisse.
Vorwort
(2021)
Argumentative Stützungen von diskursiven Geltungsansprüchen spielen im Rahmen von Diskursanalysen zu gesellschaftlich verhandelten Themen, wie ökologische Nachhaltigkeit, eine wichtige Rolle. Im vorliegenden Beitrag, der einen zentralen Aspekt der großangelegten diachronen Studie von Schwegler (2018) fokussiert vorstellt, wird ein diskurslinguistischer Ansatz zur Erfassung von Argumentationen und Werteverständnissen dargelegt, der Argumentgruppen inhaltlich bzw. thematisch unterscheidet – d. h. nicht mikro- oder makroformal analysiert – und gleichzeitig mittels eines framesemantischen Ansatzes über eine Argumentationsanalyse auf mittlerer Abstraktionsebene hinausgeht. So kann auch für vermeintlich konsensuelle Bereiche aufgedeckt werden, wie Konflikte latent innerhalb zentraler argumentativer Begriffe liegen. Identifizierte Argumentgruppen, wie hier beispielhaft Gerechtigkeit, sind dabei nicht genuin diskursspezifisch, spezifisch sind vielmehr die Kombinationen der Werteverständnisse, d. h. die Arten von Gerechtigkeit, an die argumentativ appelliert wird. Im deutschsprachigen Nachhaltigkeitskontext sind dies u. a. Fairness, Gleichheit (bzgl. Umweltgerechtigkeit oder Verfahrensgerechtigkeit), globale Gleichberechtigung, kosmische Gerechtigkeit (Schicksal), Reziprozität/Tauschgerechtigkeit sowie Gewohnheitsrecht oder Utilitarismus, die in kontrastiver Verwendung Konfliktpotenzial bergen.
Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung gehören zu den drängenden globalen Zielen unserer Zeit. Als interdisziplinäres und vielschichtiges Thema ist Nachhaltigkeit auch für die angewandte Linguistik hochrelevant – sei es mit Blick auf die diskursive Debattenkultur, neue mediale Formen der Partizipation oder Formen der Wissenskommunikation, wie die international entstandene Nachhaltigkeitskommunikation in Wirtschaft und Politik.
Technische Innovationen, historische Ereignisse, sich wandelnde gesellschaftliche Gegebenheiten
oder politische Neuerungen – für eine funktionierende Verständigung muss sich
der Wortschatz ständig anpassen. Da kann es schnell passieren, dass man ein Wort hört oder
liest, das man noch nicht kennt oder bei dem man sich unsicher ist, wie man es schreibt oder
spricht. Und beim Nachschlagen in einem Wörterbuch, das neue Wörter verzeichnet, stellen
sich weitere Fragen: Welche Quellen werden für ein solches Neologismenwörterbuch ausgewertet,
wie kommt ein Wort dort hinein, und ab wann gilt es als gut integriert? Welche
Typen von Neologismen gibt es eigentlich?
Im Beitrag werden die Ergebnisse einer im Jahr 2015 durchgeführten Online-Umfrage vorgestellt, in der die Angemessenheit von Aussprachevarianten des Deutschen in formellen Sprechsituationen bewertet werden sollte. Zu diesem Zweck wurden den 1.964 Teilnehmer/-innen Aussprachevarianten von insgesamt 207 Lexemen vorgelegt, vor allem aus den Bereichen Wortakzent, Vokalquantität und Fremdwortrealisierung. Die Umfrageergebnisse werden tabellarisch aufgeführt und damit weiterer Forschung zur Verfügung gestellt.