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Diese Monografie setzt sich neu mit Laiengedanken zur deutschen Sprache auseinander. Mit einem kleinen, aber aussagekräftigen Korpus von rund 480 schriftlichen Äußerungen muttersprachlicher und nichtmuttersprachlicher Laien zwischen 1992 und 2023 fokussiert sie sich durch viele Detailanalysen erstens auf Themen, die Laien bewegen, zweitens auf Argumente, die Laien zur Bekräftigung ihrer Ansichten anführen, und drittens auf Ausdruckstopoi, mit denen Laien argumentieren.
Die Monografie ist Ideengeber vor allem für linguistische, soziolinguistische, psychologische und gesellschaftspolitische Projekte zum Laiendiskurs im öffentlichen Raum, speziell für Projekte zu brisanten, aktuell heftig diskutierten Themen wie Antirassismus und Gendern, für Projekte zu Anglizismen, für Projekte zu Sprachwandel, Sprachverfall, Sprachpflege und Sprachpurismus, für Projekte zu Jugendsprache und Generation sowie für Projekte zur Sprache als Herrschaftsinstrument.
Entlehnungen aus dem Englischen sind weder erst ein Phänomen der Nachkriegsjahre noch die Folge der Globalisierung, in der das Englische als die neue lingua franca nur eines der Ergebnisse dieses Prozesses, zugleich aber sein Vehikel darstellt. In den Ergebnissen der Zeitungs- und Repräsentativerhebungen zu Einstellungen der Deutschen zu ihrer Sprache spiegelt sich der in der Tat seit über 60 Jahren fortschreitende deutsch-englische Sprachkontakt, den die deutsche Sprachgemeinschaft erfährt. Kommunikation zwischen Trägern verschiedener Sprachen begünstigt Übernahmen aus nicht nur genetisch verwandten Sprachen. So finden sich unter dem entlehnten Sprachgut auch Formen, die in der Geber- und Nehmersprache auf eine gemeinsame Wurzel zurück gehen. In dieser Arbeit werden Überlegungen zu fair und fegen in ihrem historische, genetischen und morphologischen Kontext gemacht und auf die Begriffe des Lehnworts und Erbes hin untersucht.
Ziel des vorliegenden Aufsatzes ist die Betrachtung der lexikalischen Begegnung des Rumänischen und des Deutschen vor dem Hintergrund des Bildes des deutschen Siedlers im rumänischen Paradigma. Ausgangspunkt der Überlegungen sind zum einen den Allgemeinplatz bildende Fragen zu Sprechern, Kontakt-Konstellationen, zu Auswirkungen ihres Sprach- und Kulturkontaktes, denn Wörter werden erstmal von einzelnen Sprechern übernommen, nicht von der Sprache selbst.
Wortgeschichte digital (Digital Word History) is an emerging historical dictionary of the German language that focuses on describing semantic shifts from about 1600 through today. This article provides deeper insight into the dictionary’s “cross-reference clusters,” one of its software tools that performs visualization of its reference network. Hence, the clusters are a part of the project’s macrostructure. They serve as both a means for users to find entries of interest and a tool to elucidate relations among dictionary entries. Rather than delve into technical aspects, this article focuses on the applied logics of the software and discusses the approach in light of the dictionary’s microstructure. The article concludes with some considerations about the clusters’ advantages and limitations.
The digital environment represents a qualitatively new level of service for research work with linguistic information presented in dictionary form. And first of all, this applies to index systems. By dictionary indexing we mean a set of formalized rules and procedures, on the basis of which it is possible to obtain information about certain linguistic facts recorded in the dictionary. These rules are implemented in the form of user interfaces. However, one should take into account the fact that the effectiveness of automatic construction of index schemes for a digital dictionary is possible only in a sufficiently formalized environment. This article describes the method and technology of indexing the Etymological Dictionary of the Ukrainian Language (EDUL). For the language indexing of the dictionary, a special computer instrumental system (VLL – virtual lexicographic laboratory) was developed, and adapted to the structure of the EDUL and focused on the creation of indexes in automatic mode. The digital implementation of the EDUL made it possible to access the entire corpus of the dictionary text regardless of the time of publication of the corresponding volume and opened up opportunities for various digital interpretations of etymological information.
Die Coronapandemie hat die Welt seit Anfang 2020 in vielfältiger Weise geprägt. Der Alltag hat sich gewandelt: Schule, Beruf, das tagtägliche Bewegen in der Öffentlichkeit oder in Verkehrsmitteln ist Regeln unterstellt, die es in dieser flächendeckenden und umfassenden Art so noch nicht gegeben hat. In diesem Wandel in der Welt ist auch die Sprache einer stetigen Entwicklung unterworfen. Neue Dinge in der Welt wollen erzählt und ausgetauscht werden. Und so kommt es in der Zeit der Coronapandemie zu zahlreichen Wortneuschöpfungen, Entlehnungen oder Bedeutungserweiterungen von bereits existierenden Wörtern. Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim (IDS) beobachtet diese Entwicklungen und arbeitet u. a. im Projekt »Neuer Wortschatz« an der Dokumentation dieser lexikalischen Spuren, die die Coronapandemie im Wortschatz hinterlässt. Der Beitrag begibt sich auf Spurensuche nach Neuem, nach neu Ausgehandeltem und nach der Frage, wie die (Wort-)Geschichte wohl weitergehen wird.
Gegenstand ist die Analyse der Sprachkontakte zwischen dem Deutschen, Tschechischen und Slowakischen anhand der Geschichte der deutschen Lehnwörter in diesen Slawinen vom Beginn ihrer einzelsprachlichen Entwicklung bis ins 20. Jahrhundert. Nach einer synthetisierenden Studie werden im chronologisch und nach regionalen Varietäten gegliederten Wörterbuch in mehr als 3 500 Wörterbuchartikeln über 15 000 einzelne Wortformen analysiert und ihre Erstbelege angeführt. Mit einer umfassenden Bibliographie zum deutsch-slawischen Sprachkontakt und ausführlichen Indices stellt das für die Neuauflage durchgehend überarbeitete und aktualisierte Werk eine nahezu unerschöpfliche Quelle für die Sprachkontaktforschung im Allgemeinen sowie für die Germanistik und Slawistik im Besonderen dar.
Das deutsche Wort Frühstück
(2018)
The present paper deals with grammaticalization as a comprehensive model of erosive processes in the history of natural languages, exemplified in German and Brazilian Portuguese. Grammaticalization is conceived of as the reduction of pragmatic versatility, semantic concreteness, syntactic liberty and phonetic substance of linguistic elements. It is subdivided into the processes of lexicalization, which transforms polylexematic into monolexematic elements, and deslexicalization, which reduces lexematic to sublexematic elements. In the middle of these processes stands the lexicon, which is seen as the central stock of linguistic elements. Within the lexicon, the process of grammaticalization continues, from lexical word classes through intermediate classes to grammatical word classes. The lower boundary of the lexicon is a critical threshold, down to which the process of grammaticalization is compensated for by linguistic recycling that leads lexematic elements back into the linguistic circuit, through the formation of new polylexematic units. Beyond this threshold, however, no recycling is possible any more, so that elements which have once lost their lexical character are condemned to disappear in the long run. The different stages of grammaticalization are introduced and illustrated by means of concrete examples, first from Brazilian Portuguese and afterwards from German.
This paper presents a dictionary writing system developed at the Institute for the German Language in Mannheim (IDS) for an ongoing international lexicographical project that traces the way of German loanwords in the East Slavic languages Russian, Belarusian and Ukrainian that were possibly borrowed via Polish. The results will be published in the Lehnwortportal Deutsch (LWP, lwp.ids-mannheim.de), a web portal for loanword dictionaries with German as the common donor language. The system described here is currently in use for excerpting data from a large range of historical and contemporary East Slavic monolingual dictionaries. The paper focuses on the tools that help in merging excerpts that are etymologically related to one and the same Polish etymon. The merging process involves eliminating redundancies and inconsistencies and, above all, mapping word senses of excerpted entries onto a common cross-language set of ‘metasenses’. This mapping may involve literally hundreds of excerpted East Slavic word senses, including quotations, for one ‘underlying’ Polish etymon.
Jedes Wort besitzt zwei Geschichten, eine Geschichte seiner Ausdrucksseite und eine seines Inhalts. Beide Seiten entwickeln sich meist, aufgrund der Arbitrarität des sprachlichen Zeichens, unabhängig voneinander, sie können sich jedoch auch wechselseitig beeinflussen. Dieser Beitrag fokussiert beide Seiten der Wortgeschichte: kurz den Wandel der formalen Seite, ausführlicher den Bedeutungswandel mit seinen innovativen Verfahren und die Archaisierung. Dabei wird die Perspektive des Einzelwortes eingenommen, die von der Perspektive des Wortschatzes zu trennen ist. Der Wortschatzwandel umfasst weitere Prozesse, auf die nicht eingegangen wird, so die Vermehrung des Wortschatzes durch Wortbildung und Entlehnung. Aufgrund der Vielfalt der stattfindenden Prozesse strebt dieser Beitrag keine Vollständigkeit an. Zudem können die meisten wortgeschichtlichen Erscheinungen nur kurz charakterisiert und nicht ausführlich diskutiert werden.
Damit wir uns über Gerichte und Getränke verständigen können, benennen wir sie. Viele Benennungen informieren über Zutaten oder Zubereitung, zum Beispiel Geschmortes Lamm mit rosa Pfeffer. In diesem Beitrag geht es um Benennungen anderer, besonderer Art, zum Beispiel Benennungen wie Ich träume von Casablanca, Armer Ritter und Studentenkuss. Ich nenne sie kostümierte Benennungen, weil sie das Benannte komplett verkleiden. Wir müssen schon wissen oder noch in Erfahrung bringen, um was es sich handelt. Der Beitrag analysiert diesen speziellen Typ von Benennungen morphologisch und semantisch, er zeigt die Strukturen und Sinnhintergründe der Benennungen auf.
Benzin
(1987)
Einige Fälle von Homonymie
(1967)
Das Zitat aus der „tageszeitung“ bringt es auf den Punkt: Wer etwas nicht (mehr) genau weiß, muss nur danach googeln! Und wer hat es noch nicht erlebt: Man sitzt mit Freunden gemütlich im Café und unterhält sich über ein beliebiges Thema, da packt den einen Freund der Wissensdrang und er möchte gerne erfahren, was hinter einer bestimmten Sache steckt… Es beginnt eine kleine Diskussion, doch da man sich nicht einigen kann, ob es nun so oder so ist, beschließt man, einfach mal zu ‚googeln‘. Doch wie kam es dazu, dass immer mehr Menschen googeln? Anders: Wieso nennt der Internet- und gleichzeitig Sprachbenutzer diesen Vorgang des Recherchierens mithilfe der bekannten Suchmaschine googeln? Und wie kam es dazu, dass das Wörtchen als ‚wörterbuchreif’ betrachtet wurde und dadurch den Weg ins Sprachwörterbuch fand?