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"Themengebundene Verwendung(en)" als neuer Angabetyp unter der Rubrik "Besonderheiten des Gebrauchs"
(2011)
Den Wald vor lauter Bäumen sehen - und andersherum: zum Verhältnis von 'Mustern' und 'Regeln'
(2011)
Die Konstruktionsgrammatik setzt dem Begriff der konstruktiven Regel den des komplexen Musters entgegen, das in syntaktischen Generalisierungsprozessen analogisch erweitert wird. Der vorliegende Beitrag präsentiert eine solche musterbasierte Analyse von deutschen Konstruktionen mit lokativem Subjekt (Wiesen und Wälder wuchern vor Blumen und Kräutern) als Extension einer Reihe verwandter Konstruktionen mit kausaler und intensivierender Funktion, aus denen die lokative Variante mutmaßlich hervorgegangen ist. Die Analyse argumentiert, dass der umgebenden ,Ökologie‘ der Zielkonstruktion im sprachlichen Wissen der Sprecher eine zentrale Rolle für die Erklärung der attestierten Varianten zukommt, die in regelbasierten Zugängen als unmotivierte ,Ausnahmen‘ von allgemeinen Linkingprinzipien gelten müssen.
Der Artikel stellt die Projekte vor, die sich im Rahmen der Projektmesse zur „Elektronischen Lexikografie“ präsentiert haben. Diese Messe wurde begleitend zur 46. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache veranstaltet. Es wird in diesem Beitrag auf der Basis der Messepräsentationen dargelegt, inwiefern Entwicklungen der Korpuslexikografie und der Internetlexikografie die lexikografische Erfassung syntagmatischer Aspekte des deutschen Wortschatzes befördern und welche lexikografischen Internetressourcen dazu verfügbar sind.
In diesem Beitrag geht es einerseits um eine Definition dessen, was korpusgestützte Lexikographie ist, und andererseits um eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Praxis korpusgestützter Lexikographie. Dabei wird ein Schwerpunkt gelegt auf allgemeinsprachige Wörterbücher der Gegenwartssprache, deren Inhalt die Beschreibung von Bedeutung und Verwendung von Lexemen ist. Außerdem liegt die Einschätzung zugrunde, dass die Auswertung elektronischer Korpora die Wörterbucharbeit weitgehend positiv beeinflusst und verändert, vorausgesetzt, dass zugrunde gelegte Korpus wurde für das geplante Wörterbuch so gut wie möglich in Umfang und Zusammensetzung eingerichtet.
Von Grammatikern erwartet man Auskunft darüber, wie man zu reden und zu schreiben hat, eine Erwartung, die sich auf die Annahme stutzt, es stehe grundsätzlich immer schon fest, was in Sprachen wie etwa dem Deutschen als korrekt gelten kann. Tatsächlich kann jedoch nicht einmal davon ausgegangen werden, dass es so etwas wie das Deutsche als eindeutig bestimmten Gegenstand gibt. Alles, was als Deutsch zu fassen ist, sind ungezählte schriftliche und - sofern aufgezeichnet - mündliche Äußerungen. Bis vor wenigen Jahren waren diese Daten praktisch nur unzureichend zu nutzen, weshalb Grammatikern wenig anderes übrig blieb, als auf der schmalen Basis durch Introspektion gewonnener Daten Simulationen eines allgemeinen Sprachgebrauchs zu entwickeln. Mit der Verfügung über riesige Korpora maschinenlesbarer Texte haben sich die Voraussetzungen für die Untersuchung grammatischer Strukturen entscheidend verändert. Für die Grammatikforschung ergaben sich damit neue Perspektiven: zum einen ein radikaler Bruch mit der Tradition grammatischer Analysen, der weitgehend auf eine statistische Auswertung von Kookkurrenzen setzt, zum andern - weniger radikal, mehr traditionsverbunden - die Möglichkeit, konventionell kompetenzgestutzt erarbeitete Regelhypothesen anhand von Daten zu validieren, wie sie in sehr großen Textkorpora vorliegen und dem, was als Deutsch gelten kann, so nah kommen, wie dies irgend erreichbar ist, da sie durchweg in dem Bemühen zustande kamen, sich korrekt auszudrucken.
Thema des Beitrags ist der Einsatz des Dudenkorpus in der Zusammenarbeit von Grammatikautoren und Dudenredaktion. Das annotierte Korpus und die Recherchemöglichkeiten, die es bietet, werden anhand aktueller Beispiele aus der Werkstatt einer Dudenredakteurin beschrieben. Einen Schwerpunkt bildet neben einfachen Vergleichen zwischen zwei oder drei morphologischen Varianten die komplexere Frage, ob temporales wo (der Zeitpunkt, wo; jetzt, wo) in der Dudengrammatik weiterhin als standardsprachlich bezeichnet werden soll. Zugleich wird versucht, die Attraktivität alternativer Konstruktionen (der Zeitpunkt, zu dem; jetzt, da) für Schreibende und Lesende zu messen. Diese ‘Alternativen’ verhalten sich jedoch keineswegs wie die eingangs erwähnten morphologischen Varianten zueinander – zu unterschiedlich sind semantische und syntaktische Leistungen, zu unterschiedlich die Restriktionen, die für ihre Verwendung im Satz gelten, zu unterschiedlich sind schließlich die untersuchten Texte, aus denen die mittels Hochrechnung ausgewerteten über 30 000 Sätze stammen. Zur Diskussion steht, welche Konsequenzen in einer Grammatik für ein breites Publikum zu ziehen sind. Diese Frage wird für die ‘Wortgrammatik’ anders beantwortet als für die ‘Regelgrammatik’.
Von der sprachlichen Oberfläche zum Muster. Zur qualitativen Interpretation syntagmatischer Profile
(2011)
This paper discusses a corpus-driven approach to the study of multi-word expressions (MWE) (in our terminology: Usuelle Wortverbindungen UWV). Our approach is based on collocation data and syntagmatic profiles. Several interpretative Steps lead from the language surface structure to MWE to more abstract multi-word patterns (MWP). MWP contain fixed components as well as slots, which are filled by elements with similar semantic or pragmatic characteristics. Like simple MWE, MWP can be considered units of the lexicon and patterns of language use with a holistic meaning and function. The formation of patterns, the semantic and pragmatic characteristics of the fillers and the restrictions on usage cannot be described by rules or language competence alone, but require bottom-up analysis on the basis of very large Corpora.
Vorwort / Preface
(2011)