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Die Dissertation befasst sich mit den Ursachen der Entwicklung der meist von jungen Menschen gesprochenen Sprachvarietät in Berlin, die in städtischem Zusammenleben vor allem mit Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft und mit Migrationshintergrund entsteht und wie diese, zusammen mit den Einflüssen des bestehenden Berlinerischen, verwendet wird.
Das Deutsch der Migranten
(2013)
Migration verändert unsere Gesellschaft nachhaltig. Sprache spielt dabei die zentrale Rolle. Sprachlich-kommunikative Prozesse bestimmen Bildungs- und Karrierechancen der Migranten, die kulturelle Teilhabe an Herkunfts- und Aufnahmekultur und die Herstellung von interpersoneller Solidarität, Ab- und Ausgrenzung. Der Jahrgangsband 2012 widmet sich dem Deutsch der Migranten in seinen linguistischen, soziologischen und pädagogischen Dimensionen. Im Brennpunkt steht, wie Migranten das Deutsche erwerben, verändern und in Relation zu den Herkunftssprachen benutzen:
- Wie gestaltet sich der Erwerb von Deutsch als Zweitsprache unter dem Einfluss unterschiedlicher Erstsprachen?
- Welche ein- und mehrsprachigen Weisen des Sprechens und Schreibens benutzen Migranten? Welche strukturellen Besonderheiten weist ihr Deutsch auf?
- Welche Rolle spielen Sprache und Kommunikation für die Ausbildung, Bewahrung und Transformation von Identitätsentwürfen und biographischen Selbstverständnissen?
- Wie gestalten sich Prozesse der sprachlichen Kommunikation von Migranten und Einheimischen?
- Wie hängen Sprache, Bildungs- und Berufssituation der Migranten zusammen?
Der vorliegende Aufsatz handelt von der Struktur, Funktion und Qualität der objektsprachlichen lexikographischen Beispielangaben in den einsprachigen Wörterbüchern der pädagogischen Lexikographie des Deutschen. Als empirische Basis der Untersuchung fungieren vier Wörterbücher für den DaF-Unterricht: Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache in seiner aktuellen Auflage von 2010, De Gruyter Wörterbuch Deutsch als Fremdsprache in der einzigen Auflage von 2000, Verben in Feldern von 1986 und VALBU – Valenzwörterbuch deutscher Verben vom Jahr 2004. Anhand einer ermittelten gemeinsamen Basis von 50 Lemmata werden zum einen Überlegungen zu der zu entwerfenden Theorie des lexikographischen Beispiels angestellt und zum anderen metalexikographische Reflexionen der aktuellen Beispielpolitik dieser vier Wörterbücher gegeben.
Die bekanntesten Märchenerzähler der Deutschen - und doch reicht die Wirkung der weltberühmten Brüder viel weiter: Tatsächlich zählen Jacob und Wilhelm Grimm zu den produktivsten Sprachforschern ihres Jahrhunderts.
Sie kamen der Entstehung der germanischen Sprachen auf die Spur, und sie schufen mit dem »Deutschen Wörterbuch« das umfangreichste Nachschlagewerk zur deutschen Sprache überhaupt.
Wissenschaft verstanden sie dabei als Dienst an der Gesellschaft: In all ihren Arbeiten war immer auch der Gedanke an Aufklärung, Sprachkultur und Volksbildung lebendig. Die Brüder Grimm - Pioniere deutscher Sprachkultur des 21. Jahrhunderts gibt einen aufschlussreichen Überblick über das Wirken der Grimms, vermittelt Einblicke in zwei außergewöhnliche Forscherleben und zeigt, wie ihre Ideen und Konzepte bis heute aktuell geblieben sind.
Diese Festschrift für Johannes Schwitalla ist entstanden anlässlich seiner Emeritierung an der Universität Würzburg im Juli 2009. Die Beiträge des Bandes zeigen, in welch vielfältiger Weise er Anregungen gegeben, wegweisende Konzepte formuliert und Erkenntnisse erlangt hat, die für die Wissenschaft auch über Gesprächsforschung und Linguistik hinaus wertvoll sind. Die Breite und Offenheit seines Schaffens und die Bedeutung, die seine Arbeiten für viele linguistische Forschungsfelder erlangt haben, reflektiert sich in diesem Band.
Jedes sprachwissenschaftliche Projekt braucht sprachliche Daten – dies dürfte unstrittig sein. Die entscheidende Frage aber ist, wie man zu sprachlichen Daten kommt. Im Gegensatz etwa zur Geschichtswissenschaft hat die Sprachwissenschaft ihre Quellen für die zu interpretierenden Daten bislang nur ansatzweise reflektiert; eine sprachwissenschaftliche Quellenkunde steckt allenfalls in den Kinderschuhen.
Im Oktober 2011 sind deutsche und tschechische Sprachwissenschaftler/innen zur II. Internationalen Konferenz "Korpuslinguistik Deutsch-Tschechisch kontrastiv" zusammengekommen, um genau diese Fragen zu diskutieren. Das Ergebnis ist ein neues Kompendium, das die unterschiedlichen Möglichkeiten der Datengewinnung darstellt und ausprobiert. Dabei werden theoretische, technische, praktische Fragen der Datenanalyse erörtert und Lösungswege gezeigt. Im Zentrum nahezu aller Beiträge stehen authentische Texte sowie Analyse und Interpretation der aus den Texten gewonnenen Daten.
Die Studie untersucht die syntaktischen und lexikalischen Mittel, die verwendet werden, um die in der Spontansprache bevorzugte Verteilung von Information herzustellen. Quantitativ wird die von Du Bois als ‚Preferred Argument Structure‘ beschriebene Beschränkung von Teilsätzen auf einen neuen Referenten, der zudem in transitiven Sätzen in der Regel nicht als Subjekt erscheint, fürs Deutsche bestätigt und präzisiert. Qualitativ wird gezeigt, welche unterschiedlichen Funktionen bei der Ein- und Weiterführung von Referenten hochfrequente, semantisch unspezifische Verben (z.B. ‚haben‘ und ‚machen‘) übernehmen. Theoretisch wird vor dem Hintergrund gebrauchsbasierter Ansätze wie der Konstruktionsgrammatik die Möglichkeit der Integration diskurspragmatischer Tendenzen ins sprachliche Wissen diskutiert.
Im Dialog übernehmen Sprecher fortlaufend Wörter, grammatische Konstruktionen und andere sprachliche Strukturen ihrer Gesprächsteilnehmer. Die vorliegende Studie widmet sich diesem Phänomen der dialogischen Resonanz aus drei verschiedenen Blickwinkeln: aus der Sicht der Dialogischen Syntax von Du Bois, der Kognitiven Grammatik Langackers und der Konstruktionsgrammatik. Anhand von Resonanzsequenzen aus dem österreichischen Parlament wird zunächst die strukturelle und funktionale Breite und Varianz der dialogischen Resonanzherstellung auf verschiedenen sprachlichen Ebenen beleuchtet. In einem zweiten Schritt stehen die der Resonanzherstellung unterliegenden kognitiven Mechanismen im Mittelpunkt. Dabei geht die Studie explizit paradigmenübergreifend vor und kombiniert Methoden der Gesprächsanalyse mit Theorien und Konzepten der Kognitiven Linguistik. In diesem Sinne situiert sich die Studie in dem noch jungen Feld der Interaktionalen Kognitiven Linguistik, deren Potenzial, aber auch deren Grenzen abschließend kritisch diskutiert werden.
In der vorliegenden Arbeit hatte ich zum Ziel zu zeigen, wie Franz Xaver Kroetz an den zwei zeitlich auseinanderliegenden dramatischen Stücken "Heimarbeit" und "Mensch Meier" unterschiedliche soziale Wirklichkeiten darstellt. Zu diesem Zweck galt es herauszuarbeiten, welche Sprache bzw. sprachlichen Merkmale der Dramatiker bei der Gestaltung dieser dramatischen Lebenswelten verwendet hat, um zu zeigen, dass hier typische Figuren aus den "einfachen" bzw. "aufstiegsorientierten" Arbeitermilieu sprechen.
Der Band ist ein empirischer und theoretischer Beitrag zur Analyse der Bedeutung, die Aspekte des körperlichen und räumlichen Verhaltens der Beteiligten für die Interaktion haben. Er steht im Feld einer sich dynamisch entwickelnden theoretischen Konzeption »multimodaler Interaktion«. Anhand von Videoaufzeichnungen zweier maximal kontrastierender Situationen – Unterricht und Filmset – wird im Detail analysiert, in welcher Weise Interaktionsbeteiligte zur Lösung situativer Anforderungen von ihrem Körper und den räumlichen Ressourcen Gebrauch machen, die ihnen in der aktuellen Situation zur Verfügung stehen. Auf der Grundlage einer konstitutionsanalytischen Methodologie werden multimodale Verfahren rekonstruiert, mit denen die Beteiligten für ihre situationsspezifischen Zwecke vorhandene Aspekte des Raumes nutzen und durch ihr eigenes körperlich-raumbezogenes Verhalten Raum relevant und verstehbar machen.
Der Band liefert Einblicke in die fallspezifischen Verfahren, die auf räumliche Bedingungen der beiden Situationen reagieren und diese Situationen selbst konstituieren. Er verdeutlicht die falltranszendierende, allgemeine Relevanz körperlich-raumbezogener Orientierungen und Verfahren für die Interaktion. Und er erarbeitet und diskutiert mit »Fokusperson«, »Interaktionsraum« und »Interaktionsensemble« wichtige Konzepte für die weitere Entwicklung der multimodalen Interaktionsanalyse.
Politische Bewegungen bringen seit jeher Lieder hervor, die gesellschaftliche, staatliche und ökonomische Missstände in Wort und Klang verarbeiteten und damit Spiegel der Geschichte, der Kultur, der Sprache brisanter Zeiten sind – so auch das politische Lied der 68er. Diese Arbeit untersucht, inwieweit das politische Lied der 68er politische Sprache abbildet und welche Textsortenmerkmale es damit aufweist. An fünf repräsentativen Liedtexten ermittelt sie Textmerkmalsbündel auf Ausdrucks- wie Inhaltsseite und analysiert empirisch die Ebenen Textkontext, Textthema, Textfunktion, Lexik und Grammatik. Daraus ergeben sich zwei Ausprägungen der Textsortenvariante: zum einen die poetischen, narrativen Lieder zu Beginn der 68er, zum anderen die aggressiveren, appellativen Lieder der radikalen Phase. Die Lieder gewinnen ihren Reiz besonders dadurch, dass sie funktional politische Intentionen vermitteln, gleichzeitig aber sprachästhetische Momente offenbaren. Im Spannungsfeld zwischen Botschaft und Gestalt signalisieren die Liedermacher politische Inhalte ästhetisch; dies belegen spezifische poetische Strategien wie Biermanns Bilderstrategie, Süverkrüps Wortbildungsstrategie, Degenhardts Sinnesreiz- und Verschleierungsstrategie sowie Hüschs Beschönigungsstrategie.
Diese Studie untersucht kontrastiv deutsche und englische Satzstrukturen und entwirft eine Typologie ihrer Textrealisierungen. Im Mittelpunkt steht der Valenzaspekt der Satzstruktur. Es werden aber nicht nur die deutschen und englischen Ausdrucksmittel (einfache Ergänzungen und Ergänzungssätze) vorgestellt und kontrastiert, sondern sie werden in einer Korpusanalyse quantifiziert. Hierzu wird ein deutsch-englisches bzw. englisch-deutsches Übersetzungskorpus definiert und ausgewertet. Die beobachteten Kontraste werden im Zusammenhang typologischer Tendenzen und bevorzugter Vertextungsstrategien bewertet. Ziel der Untersuchung ist die Überprüfung der einflussreichen typologischen These von John A. Hawkins, das Deutsche sei semantisch transparenter als das Englische. Die Einzelanalysen sind für alle, die sich theoretisch oder praktisch für Übersetzung und Spracherwerb interessieren, von Interesse.
Das Buch untersucht usuelle Wortverbindungen als kommunikative Einheiten und Muster. Es zeigt, wie ihre pragma-semantischen Restriktionen auf verschiedenen Schematisierungsstufen in sehr großen Korpora zu beschreiben sind. Hierzu werden Korpusmethoden für die Erfassung syntagmatischer Strukturen linguistisch reflektiert und als integratives Analysemodell angewendet. Die Ergebnisse liefern sowohl einen Beitrag zu einer musterbasierten Phrasemtheorie und Phraseografie als auch zu einer qualitativen Korpuslinguistik auf der Basis quantitativer Verfahren. Neue Einsichten erbringt die Abhandlung darüber hinaus zu Festigkeit und Varianz von Chunks und Konstruktionen der geschriebenen Sprache.
Der Band enthält die Beiträge eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten internationalen Kolloquiums am Institut für Deutsche Sprache, Mannheim, die sich mit Wortbildung im elektronischen Wörterbuch aus unterschiedlicher Perspektive beschäftigen. Die Beiträgerinnen und Beiträger beleuchten theoretische Aspekte von Wortbildung im Wörterbuch, die Praxis von Wortbildungsangaben im elektronischen Wörterbuch und die computergestützte Gewinnung von Wortbildungsangaben und ihre Präsentation. Hiermit wird die Diskussion zum Thema »Wortbildung im elektronischen Wörterbuch« angestoßen, welche die Beschäftigung mit den Möglichkeiten und Grenzen der Darstellung von Wortbildungsphänomenen im gedruckten Wörterbuch fortsetzt. Auch im elektronischen Medium gilt, dass durch die Analyse der Gebildetheit von Stichwörtern, durch die Aufnahme von Wortbildungsprodukten zu einem Stichwort und schließlich durch die Lemmatisierung von Wortbildungsmitteln die Vernetztheit des Wortschatzes aufgezeigt werden kann. Benutzbarkeit und Effektivität von Wörterbüchern lassen sich hierdurch erhöhen.
Die vorliegende Arbeit behandelt zwei Konzessivkonnektoren des Deutschen: "obwohl" und "trotzdem". Einleitend wird kurz auf ihre Etymologie eingegangen. Den Hauptteil der Arbeit bildet die Untersuchung ihrer syntaktischen und semantischen Eigenschaften auf der Basis einer Sammlung von Originalbelegen. Untersucht wird, in welche Wortklassen "obwohl" und "trotzdem" einzuordnen sind. Dabei wird neben ihrem syntaktischen Verhalten auch ihre Semantik, insbesondere die Verteilung thematischer Rollen, berücksichtigt. Es wird die These vertreten, dass "obwohl" in erster Linie ein Subjunktor ist, der aber auch als Adverb gebraucht werden kann, während "trotzdem" in erster Linie ein Adverb ist, das auch als Subjunktor verwendet werden kann.