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Der Fürstbischof im Hosenrock : eine Studie zu den nominalen Kopulativkomposita des Deutschen
(1992)
In dieser Studie wollen wir nachweisen, daß es für die in der Wortbildungsforschung hartnäckig postulierte Existenz zweier eindeutig distinkter Kategorien ‘Kopulativkompositum’ und ‘Determinativkompositum' innerhalb der N-N-Komposita des Deutschen weder im Sprachsystem noch im Sprachgebrauch irgendeine Evidenz gibt. Vielmehr läßt sich zeigen, daß ‘Kopulativkomposita’ in ihren morphosyntaktischen und semantischen Eigenschaften problemlos mit den auch für Determinativkomposita geltenden Kriterien beschrieben werden können, und daß - gezeigt an einem Test - für Sprecher des Deutschen eine eigene Kategorie ‘Kopulativkompositum’ nicht existiert.
Im allgemeinen hält die Sprachforschung viele Fremdwörter im Deutschen, vor allem Anglizismen, für entbehrlich und kommunikationserschwerend. Der vorliegende Beitrag soll zu einer Änderung dieser Haltung, zu einer unvoreingenommenen Beschäftigung mit Fremdwörtern der unmittelbaren Gegenwart anregen. Er zeigt anhand zahlreicher Belegbeispiele aus aktuellen deutschsprachigen Zeitschriften, daß selbst ephemer erscheinende Anglizismen die deutsche Sprache durchaus bereichern.
Der Beitrag diskutiert linguistische Fragestellungen und Probleme, die sich aus dem Projekt "Gesamtdeutsche Korpusinitiative" ergeben. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Frage, welchen Nutzen das Wendekorpus als Kern und eine weiterzuführende Dokumentation der deutschen Gegenwartssprache für sprachwissenschaftliche Analysen bringen könnte. Im Zentrum der Untersuchungen steht das Spannungsverhältnis zwischen Kontinuität, Variation und wirklichem Wandel der Sprachverwendung. Dabei schließt sich an übergreifende, sich von Einzelphänomenen lösende Aussagen zur Sprache der Wende (Abschnitt I.) die exemplarische Vorführung von Kontinuität und Dynamik sprachlicher Strukturen an Textausschnitten aus dem Wendekorpus an (Abschnitt II.).