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Eine angemessene, sachgemäße Diskussion über Stärken und Schwächen, Möglichkeiten und Grenzen der Korpuslinguistik ist überschattet von vielen Mythen, die sich mittlerweile eingebürgert haben und die in vielen Diskussionen – gerade unter Linguisten – immer wieder aufkommen. An dieser Stelle möchten wir einige der verbreitetsten Mythen zusammenstellen und die Hintergründe aus dieser korpuslinguistischen Perspektive erörtern.
Der Beitrag betrachtet lexikalisch-semantische Relationen aus einer emergentistischen Perspektive vor dem Hintergrund eines korpusgeleiteten empirisch-linguistischen Ansatzes. Er skizziert, wie eine systematische Erfassung und Auswertung des Kookkurrenzverhaltens von Lexemen – die Analyse der Ahnlichkeit von Kookkurrenzprofilen mit Hilfe von selbstorganisierenden lexikalischen Merkmalskarten und ihre im Diskurs verankerte Interpretation – wichtige Einblicke in die Struktur verschiedenartiger Verwendungsaspekte dieser Lexeme einschlieslich ihrer semantischen Nahe ermoglichen. Die vorgestellte Methodik wird dabei –uber die explorativ-analytischen Zielsetzungen hinaus – als eine abduktive, auf Theoriebildung zielende Generalisierungsstrategie im postulierten Lexikon-Syntax-Kontinuum verstanden. Zum Schluss werden die Anwendungsmoglichkeiten einiger Komponenten dieser Methodik in der Lexikografie, Lexikologie und Didaktik diskutiert.