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Die Wortbildungsforschung konzentriert sich auf die Hauptwortarten Substantiv, Adjektiv und Verb; Adverbien vernachlässigt sie. Dieser Beitrag soll eine Lücke schließen. Er beschreibt strukturell, statistisch, sprachgeschichtlich und semantisch 11 zentrale Strukturtypen von Adverbien, nämlich Adverbien, die wir mit Präpositionen des Kernbestands gebildet haben und gelegentlich noch bilden. Und er erklärt, mit welchem Verfahren Adverbien dieser 11 Strukturtypen gebildet werden. Denn wer Wortbildungsprozesse durchschaut, versteht.
Das Songkorpus erlaubt Einblicke in bestimmte gesellschaftliche Diskurse, die in anderen Sprachkorpora weniger zur Geltung kommen. Das zeigt sich auch bei der Analyse von Phrasemen im Songkorpus.
Phraseme sind etablierte Wortkombinationen; sie konservieren kollektives Wissen, kollektive Kultur. Element of Crime, Fettes Brot, Udo Lindenberg, Stefan Stoppok, Konstantin Wecker, Marius Müller-Westernhagen, die Autoren meines kleinen Teilkorpus, sind Anti-Establishment und alles andere als konservativ. Zwar verwenden sie häufig Phraseme verschiedenster Struktur und Art, karikieren sie aber auch häufig, spielen lässig mit ihnen, hinterfragen ihre Bedeutung, verändern ihre Bedeutung. Ihre spezielle Haltung bedingt spezielle Phraseme und spezielle Phrasemvarianten.
Offenheit, Aufmerksamkeit, Empathie - Rezension zu: "Mark Galliker (2013), Sprachpsychologie"
(2014)
Kochrezepte gibt es, seit Menschen kochen. Aufgeschrieben werden sie, seit Menschen sich dafür interessieren sie aufzuschreiben – zur eigenen Erinnerung, zur Information anderer oder zur Fixierung einer gemeinsamen Tradition. Wie Kochrezepte aufgeschrieben werden, hat sich im Laufe der Jahrhunderte ständig verändert. Zum Beispiel haben deutsche Kochrezeptschreiber die verschiedensten Verbformen ausprobiert. Berühmt ist der adhortative Konjunktiv: Man nehme ... Davon und von vielen weiteren Verbformen in Kochrezepten handelt dieser Beitrag.
Damit wir uns über Gerichte und Getränke verständigen können, benennen wir sie. Viele Benennungen informieren über Zutaten oder Zubereitung, zum Beispiel Geschmortes Lamm mit rosa Pfeffer. In diesem Beitrag geht es um Benennungen anderer, besonderer Art, zum Beispiel Benennungen wie Ich träume von Casablanca, Armer Ritter und Studentenkuss. Ich nenne sie kostümierte Benennungen, weil sie das Benannte komplett verkleiden. Wir müssen schon wissen oder noch in Erfahrung bringen, um was es sich handelt. Der Beitrag analysiert diesen speziellen Typ von Benennungen morphologisch und semantisch, er zeigt die Strukturen und Sinnhintergründe der Benennungen auf.
Historisches Textkorpus
(1994)
Im allgemeinen hält die Sprachforschung viele Fremdwörter im Deutschen, vor allem Anglizismen, für entbehrlich und kommunikationserschwerend. Der vorliegende Beitrag soll zu einer Änderung dieser Haltung, zu einer unvoreingenommenen Beschäftigung mit Fremdwörtern der unmittelbaren Gegenwart anregen. Er zeigt anhand zahlreicher Belegbeispiele aus aktuellen deutschsprachigen Zeitschriften, daß selbst ephemer erscheinende Anglizismen die deutsche Sprache durchaus bereichern.
Die ältesten schriftlichen Rezepte in deutscher Sprache sind uns im Buoch von guoter Spise aus der Zeit um 1350 überliefert (<http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/2518/1/>, 10.7.2017). Schon damals hatten Rezepte wie heute außer der Kochanleitung einen Namen. Denn um über etwas reden zu können, geben wir allem einen Namen. Im Buoch von guoter Spise heißen die Gerichte Ain mandel suppen oder Ein gebraten gefültes ferhelin.
Der, die oder das Nutella
(2008)
Der Basler-Nachlass im IDS
(1997)
Neulich sah ich am Pfeifferswörth, wo immer die freundlich orangen Wagen der Mannheimer Abfallwirtschaft runterbrettern, einen Cityfanten, auf dem Cityfant stand. Das fällt einer Sprachwissenschaftlerin natürlich auf, die sich aus ihrer Jugend an den Ottifanten erinnert und mal was über einen aus dem Ei gepellten Mammufanten geschrieben hat. Also habe ich nachrecherchiert, ob es nicht noch mehr Bildungen mit fant als zweitem Teil gibt.