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Dieser Beitrag analysiert auf der Grundlage der Wikipedia-Korpora des Leibniz-Instituts für Deutsche Spra-che morphosyntaktische Phänomene im deutsch-italienischen Vergleich. Konkret fokussiert die Fallstudie Konfixe, die ursprünglich lateinischen bzw. griechischen Ursprungs waren und zunächst überwiegend für den Bereich der Medizinfachsprache entlehnt wurden. Mittlerweile werden diese mit veränderter Semantik jedoch auch für gemeinsprachliche Wortbildungsprodukte eingesetzt: So finden sich -phob- (D) und -fob- (IT) sowie -man- (D) und -man- (IT) in gemeinsprachlichen Wortbildungsprodukten, die formale und funk-tionale Äquivalenzen im Deutschen und Italienischen aufweisen. Wikipedia-Autor/-innen nutzen die als Krankheitsmetaphern zu deutenden Termini wie Lösch(o)manie oder cancellomania auf den Diskussionsseiten der Online-Enzyklopädie dazu, das Verhalten anderer Autor/-innen in der kollaborativen Textproduktion der Wikipedia metadiskursiv zu normieren.
Die Diskurslinguistik als relativ neue Teildisziplin der germanistischen Linguistik beschäftigt sich mit der Frage, wie soziale Wirklichkeiten in transtextuell organisierten Einheiten konstruiert werden. Bisher finden dabei noch kaum Texte aus digitalen Medien (z. B. aus Facebook, Twitter oder Wikipedia) Berücksichtigung. Das Netzwerk vereint die unten genannten WissenschaftlerInnen, die in ihren Projekten an der Analyse digitaler Diskurse arbeiten und dabei digitale Methoden der Korpuslinguistik bzw. Digital Methods nutzen.