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Der Beitrag zeigt, auf welch grundlegende Weise das Paradigma der Corpus-Driven-Linguistics (CDL) die linguistische Beschreibung sprachlichen Usus auf der Basis mathematisch-statistischer Clusteringverfahren bestimmt. Es soll deutlich werden, wie sich diese Prämissen im Forschungsschwerpunkt zur linguistischen Systematisierung und Interpretation von Kookkurrenzdaten manifestieren.
Arbeitet man als muttersprachlicher Sprecher des Deutschen mit Corpora gesprochener oder geschriebener deutscher Sprache, dann reflektiert man in aller Regel nur selten über die Vielzahl von kulturspezifischen Informationen, die in solchen Texten kodifiziert sind - vor allem, wenn es sich bei diesen Daten um Texte aus der Gegenwart handelt. In den meisten Fällen hat man nämlich keinerlei Probleme mit dem in den Daten präsupponierten und als allgemein bekannt erachteten Hintergrundswissen. Betrachtet man dagegen Daten in Corpora, die andere - vor allem nicht-indoeuropäische - Sprachen dokumentieren, dann wird einem schnell bewusst, wieviel an kulturspezifischem Wissen nötig ist, um diese Daten adäquat zu verstehen. In meinem Beitrag illustriere ich diese Beobachtung an einem Beispiel aus meinem Corpus des Kilivila, der austronesischen Sprache der Trobriand-Insulaner von Papua-Neuguinea. Anhand eines kurzen Ausschnitts einer insgesamt etwa 26 Minuten dauernden Dokumentation, worüber und wie sechs Trobriander miteinander tratschen und klatschen, zeige ich, was ein Hörer oder Leser eines solchen kurzen Daten-Ausschnitts wissen muss, um nicht nur dem Gespräch überhaupt folgen zu können, sondern auch um zu verstehen, was dabei abläuft und wieso ein auf den ersten Blick absolut alltägliches Gespräch plötzlich für einen Trobriander ungeheuer an Brisanz und Bedeutung gewinnt. Vor dem Hintergrund dieses Beispiels weise ich dann zum Schluss meines Beitrags darauf hin, wie unbedingt nötig und erforderlich es ist, in allen Corpora bei der Erschließung und Kommentierung von Datenmaterialien durch sogenannte Metadaten solche kulturspezifischen Informationen explizit zu machen.
"Themengebundene Verwendung(en)" als neuer Angabetyp unter der Rubrik "Besonderheiten des Gebrauchs"
(2011)
In diesem Kapitel stellen wir zunächst grundlegende Konzepte von Abfragesystemen und Abfragesprachen für die Suche in Korpora vor. Diese Konzepte sollen Ihnen helfen, die einzelnen Abfragesprachen besser zu verstehen und vergleichen zu können. Die gängigen Abfragesprachen unterscheiden sich in vielen Details. Diese Details und die Möglichkeiten und Grenzen der einzelnen Abfragesprachen stellen wir im zweiten Teil mit vielen Beispielaufgaben und dazu passenden Lösungen in jeweils drei Abfragesprachen vor.
Im Beitrag werden ausgewählte semantische und syntaktische Eigenschaften von AcI-Konstruktionen bei Wahrnehmungsverben im Deutschen, Italienischen und Ungarischen anhand einer Korpusanalyse dargestellt. Dabei wird in erster Linie auf Eigenschaften eingegangen, denen in der bisherigen Forschung wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Das Hauptziel ist, syntaktische Eigenschaften der Konstruktion aufzudecken, die sich von den Eigenschaften von Sätzen mit einer weniger markierten syntaktischen Struktur unterscheiden. Des Weiteren wird auch auf den Grammatikalisierungsgrad der Konstruktion in den einzelnen Vergleichssprachen eingegangen.