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Dieses Buch schließt eine Lücke in der Konnektorenforschung, indem es den Gebrauch von Konnektoren im gesprochenen Deutsch untersucht. Die Fragestellung bringt Elemente aus dem traditionellen grammatischen Ansatz und aus der pragmatisch basierten Forschung zur gesprochenen Sprache zusammen. In Anlehnung an die Methode der Interaktionalen Linguistik analysiert der Autor den Gebrauch der Konjunktoren «und», «aber» und der Adverbkonnektoren «also», «dann» in zwei Korpora von autobiographischen Interviews. Die Untersuchung zeigt, wie Konnektoren zur Bewältigung von verschiedenartigen kommunikativen Aufgaben zur Stiftung von Intersubjektivität und zur Gesprächsorganisation eingesetzt werden können.
Beim Kontakt der substandardsprachlichen deutschen Varietäten, die von Aussiedlern der Einwanderungsgeneration aus deutschen Sprachinseln der ehemaligen Sowjetunion mitgebracht wurden, mit der Standardsprache und den binnendeutschen Regionalvarietäten ergeben sich Veränderungen spezifischer Art, wie sie im deutschsprachigen Raum bei einheimischen Dialektsprechern bei der Konvergenz infolge von Standard/Dialekt-Variation nicht vorliegen. Wenn Sprecher aus einer Sprachinsel kommen, dann aktivieren sie im Laufe des Aufenthaltes in Deutschland ihre Variationsmuster auf Grund der dialektalen Vorkenntnisse des Deutschen und weiten ihr Repertoire in den standardsprachlichen und zum Teil auch regionalsprachlichen Bereich des Deutschen aus. Diesem Prozess und seinen Folgen ist die vorliegende Publikation gewidmet.
Wörterbuch der Pfälzer am Niederrhein. Einschließlich einer Sammlung von Redensarten uff pälzersch
(2016)
Politolinguistik
(2016)
Sprache ist das wichtigste Instrument politischen Handelns. Mit Hilfe von Sprache werden politische Handlungen vorbereitet, legitimiert und argumentativ ausgehandelt. Mit der Politolinguistik hat sich eine linguistische Teildisziplin etabliert, die ein Methodeninstrumentarium zur Verfügung stellt, um das Themenfeld Sprache und Politik in all seinen Facetten zu analysieren.
Der vorliegende Band der Reihe ‘Literaturhinweise zur Linguistik’ bietet neben einer Einführung in das Themengebiet Sprache und Politik eine strukturierte Auswahlbibliographie, die den neuesten Stand der politolinguistischen Forschung berücksichtigt. Neben den klassischen Themenfeldern wie der Wortsemantik, politischen Textsorten und Diskursanalyse liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Didaktisierung politolinguistischer Inhalte und deren methodischer Umsetzung im Kontext der Medienerziehung.
Analepsen mit Topik-Drop sind hochfrequente sprachliche Strukturen in Interaktionen. In dieser Arbeit stehen neben der interaktionslinguistischen Untersuchung der Diskursfunktionen, Bedingungen und Restriktionen von Analepsen diskurssemantische Perspektiven und Fragestellungen im Mittelpunkt, insbesondere die detaillierte Beschreibung der semantischen Relationen zwischen Analepsen und ihrem Präkontext. Die Analepsenresolution muss dabei situiert erklärt werden, da das Verstehen von Analepsen von der kontextuellen Einbettung sowie von grammatischen, semantischen und pragmatischen Merkmalen der Äußerung abhängt.
Es wird gezeigt, dass kognitive Zuschreibungen hinsichtlich der Interaktionsbeteiligten auch mit interaktionslinguistischen Methoden möglich sind. Die Studie demonstriert außerdem, dass die Kombination von qualitativen und quantitativen Methoden erkenntnisträchtig ist, um spezifische Verwendungspräferenzen von analeptischen im Vergleich zu anaphorischen Äußerungen herauszuarbeiten.
Die Beschreibung und Modellierung grammatischer Variation, d.h. von Instanzen, in denen eine Funktion oder Bedeutung durch mehrere, miteinander konkurrierende Formtypen ausgedrückt werden kann, stellt eine Herausforderung sowohl für Grammatikografie als auch Grammatiktheorie dar. Die vorliegende Doppelstudie zur starken Genitivflexion und ihrem Wegfall entwickelt neue korpusorientierte Zugänge zu dieser Problematik. Quantitative und inferenzstatistische Methoden ermöglichen nicht nur eine detaillierte und empirisch fundierte Beschreibung der Distribution der einschlägigen Markierungsvarianten (-s, -es, -ens, -Ø, Apostroph). Sie sind auch das geeignete Rüstzeug, die Hypothesen der bisherigen Forschung zu evaluieren und die sehr zahlreichen sprachlichen und außersprachlichen Einflussfaktoren präzise zu hierarchisieren, um einem konsistenten Gesamtmodell der Variation in diesem Teilbereich der Grammatik näher zu kommen.
Sprache ist in der Psychotherapie nicht nur Verständigungsmittel, sondern zugleich diagnostisches und therapeutisches Instrument, und therapeutische Fragen sind dabei ein zentraler Handlungstyp. Welche Typen von Fragen vorkommen und welche Funktionen sie für das diagnostische und therapeutische Handeln haben, ist hier Gegenstand einer linguistisch-gesprächsanalytischen Untersuchung. Den Forschungskontext bildet eine Kooperation von Psychotherapeuten und Linguisten zur Weiterentwicklung von Theorie und Praxis der psychotherapeutischen Anamneseerhebung.
Ob es um die Rechtschreibreform geht, um Anglizismen im Deutschen oder um den Umgang mit Migranten- oder Minderheitensprachen - Debatten und Meinungen zu Sprache(n) und Sprachformen sind Teil unseres Alltages. Dass Sprache auch Gegenstand der Politik ist, also Sprache und das Verhältnis von Sprachen in der Gesellschaft bewusst oder unbewusst gesteuert werden, wird dagegen in deutschsprachigen Kontexten eher selten thematisiert. Diese Einführung gibt einen Überblick über Ansätze, Praktiken, Theorien und Perspektiven auf wichtige Bereiche der Sprach(en)politik. Der erste Teil erläutert den theoretischen Hintergrund, der zweite Teil stellt eine Reihe von Ländern vor, die beispielhaft für wichtige Ansätze der sprachpolitischen Praxis stehen, aber auch nach ihrer Bedeutung für die größten philologischen Fächer (Germanistik, Anglistik, Romanistik) ausgewählt wurden. Damit liegt die erste systematische deutschsprachige Einführung in ein Thema vor, das international seit langem ein großes Maß an Aufmerksamkeit erhält. Sie richtet sich an Studierende und Lehrende sprachwissenschaftlicher Fächer und Nachbardisziplinen ebenso wie an Akteure der sprachpolitischen Praxis.
Gegenstand dieser Arbeit sind syntagmatische Verwendungsmuster in einsprachigen deutschen Wörterbüchern. Es wurden zehn einsprachige deutsche Wörterbücher (darunter Allgemeine Bedeutungswörterbücher, Lernerwörterbücher und auf Syntagmen fokussierte Spezialwörterbücher) und die darin befindlichen syntagmatischen Verwendungsmuster untersucht. Dabei wurde der Frage nachgegangen, wie in einsprachigen deutschen Wörterbüchern der syntagmatische Kontext eines Wortes berücksichtigt und in lexikografischer Hinsicht umgesetzt wird. Die typografischen Besonderheiten von jedem untersuchten Werk – gedruckt wie online publiziert – wurden herausgearbeitet. Dies wurde anhand von Syntagmen aus 30 Wortartikeln, die den Wortarten Nomen, Verben und Adjektive zugeordnet sind, systematisch beleuchtet.