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Interagierenden steht zur Anzeige und Aushandlung geteilten Wissens (‚common ground‘) eine Vielzahl sprachlich-kommunikativer Formen zur Verfügung. Am Beispiel der Modalpartikel ‚ja‘ und des mentalen Verbs ‚wissen‘ befasst sich die Studie mit Momenten in der Interaktion, in denen Interagierende einander erkennbar Wissen zuschreiben. Vorkommen dieser beiden Formen in drei Gesprächstypen werden konversationsanalytisch und interaktional-linguistisch untersucht. Dabei werden einerseits funktionale, argumentative, rhetorische, sequenzielle und beteiligtenbezogene Aspekte der einzelsprachlichen Praktiken herausgearbeitet und andererseits allgemeine Schlüsse zur interaktiv-sozialen Relevanz von Wissenszuschreibungen in der Interaktion gezogen, insbesondere in Hinblick auf die Anzeige und Aushandlung wissensmäßiger Rechte und Pflichten von Interagierenden. Die Studie zeigt, inwiefern es methodisch möglich und erkenntnisträchtig ist, einen mentalen Gegenstand wie Wissen konversationsanalytisch zu untersuchen.
Vorwort
(2016)
This book analyses requests for action on the basis of natural video-recorded data of everyday interaction in British English and Polish families. Jorg Zinken describes in his analyses the features of interactional context that people across cultures might be sensitive to in designing a request, as well as aspects of cultural diversity.
Die Mensch-Tier-Interaktion wird aus linguistischer Perspektive bislang hauptsächlich im Bereich des phatic talk angesiedelt. Meist werden ihr Funktionen zur Kontroll- oder Aufmerksamkeitssicherung des Hundes (Mitchell 2001) zugeschrieben. Als soziale Praxis innerhalb alltäglicher spontaner Kurzgespräche zwischen HundehalterInnen bietet die Mensch-Hund-Interaktion jedoch ein Repertoire innerhalb des kommunikativen Haushalts, mit dem spezifische, rekurrent auftretende kommunikative Aufgaben gelöst werden können. Dieser Beitrag betrachtet unter gesprächsanalytischen Gesichtspunkten dieses funktionale Spektrum mit besonderem Fokus auf das Adressierungsverhalten. Zunächst wird der bisherige Forschungsstand zu Adressierungsverhalten in natürlichen Gesprächen sowie zur Mensch-Tier- Interaktion beleuchtet. Anschließend werden konkrete Interaktionssequenzen innerhalb von Gassigesprächen analysiert, um herauszuarbeiten, welche interaktiven Funktionen das Sprechen mit dem Tier haben kann.
Cet article étudie les définitions en contexte d’instructions dans les leçons d’auto-école. Les observations s’appuient sur un corpus de 70 heures de leçons enregistrées par vidéo en Allemagne. Le moniteur utilise des définitions pour introduire des nouvelles expressions techniques qui sont étroitement liées aux buts de l’apprentissage de conduite. Pour leur production, l’emploi des ressources multimodales est fondamental. La définition ostensive par pointage et une assertion existentielle (ça/ici c’est X) est complétée par des définitions descriptives et des démonstrations gestuelles du maniement des objets. L’objectif des actes de définition ici n’est pas de délivrer une définition de l’expression en soi, qui soit valable pour tous les contextes possibles, mais de produire une définition qui soit efficace dans le contexte pratique concerné. Les définitions donc sont plutôt fragmentées, indexicales et situées, et elles sont adaptées aux pré-connaissances de l’interlocuteur.
Die Rolle der antizipatorischen Verstehensdokumentation erweist sich in den Interviews aus dem Israelkorpus m. E. als besonders wichtig. Es wird von der Tatsache ausgegangen, dass es sich bei den Informanten um Personen mit besonders delikaten biographischen Hintergründen handele. Die Interviewerinnen müssen demzufolge mit der starken emotionalen Belastung rechnen, der die Interviewten während der Rekonstruktion ihrer Lebensgeschichte ausgesetzt sind. Ein sehr direkter Frage-Antwort-Stil könnte wegen dieser emotionalen Belastung als unangenehm empfunden werden. Der Einsatz von Verfahren antizipatorischer Verstehensdokumentation weist stattdessen m. E. eindeutig darauf hin, wie sich die Interviewerinnen offensichtlich um Empathie bemühen und im Sinne einer intersubjektiven Inreraktionskonstitution mit den Interviewten kooperieren. Ziel dieses Beitrages ist es zu zeigen, wie solche Verfahren der antizipatorischen Verstehensdokumentation durch den systematischen Einsatz der Konnektoren und, also, dann realisiert werden können.
Interaktion ist ohne konkreten Raum- und Ortsbezug kaum denkbar. In der institutionellen Kommunikation kommt diese Raumbindung besonders prägnant zum Ausdruck, weil sich hier charakteristische Räume ausdifferenziert haben, in denen die Kommunikation ihr soziales Zuhause gefunden hat: Gottesdienst im Kirchenraum, Unterricht im Klassenzimmer, Ausstellungen im Museum oder die Produktion von Radiosendungen im Aufnahmestudio. Dieser Zusammenhang von Interaktion und gebautem Raum steht im Zentrum des Sammelbandes: Wie wird durch und mit Architektur Interaktion möglich und erwartbar gemacht (Interaktionsarchitektur)? Wie bringen die Beteiligten in ihrer Nutzung der Architektur ihr Alltagswissen über soziale Räume zum Ausdruck (Sozialtopographie)? Wie fließen diese Ressourcen in die Herstellung eines je konkreten Interaktionsraumes ein? Mit diesen Fragen ist ein vielversprechendes interdisziplinäres Forschungsfeld aufgespannt, das in empirischer, theoretischer und methodologischer Hinsicht erschlossen wird: mit Fallanalysen zu den genannten Räumen, mit Beiträgen zur Theorie und Methodologie und mit interdisziplinären Experten-Kommentaren.
Interaktionsarchitektur und Sozialtopografie. Basiskonzepte einer interaktionistischen Raumanalyse
(2016)
Interaktion ist ohne konkreten Raum- und Ortsbezug kaum denkbar. In der institutionellen Kommunikation kommt diese Raumbindung besonders prägnant zum Ausdruck, weil sich hier charakteristische Räume ausdifferenziert haben, in denen die Kommunikation ihr soziales Zuhause gefunden hat: Gottesdienst im Kirchenraum, Unterricht im Klassenzimmer, Ausstellungen im Museum oder die Produktion von Radiosendungen im Aufnahmestudio. Dieser Zusammenhang von Interaktion und gebautem Raum steht im Zentrum des Sammelbandes: Wie wird durch und mit Architektur Interaktion möglich und erwartbar gemacht (Interaktionsarchitektur)? Wie bringen die Beteiligten in ihrer Nutzung der Architektur ihr Alltagswissen über soziale Räume zum Ausdruck (Sozialtopographie)? Wie fließen diese Ressourcen in die Herstellung eines je konkreten Interaktionsraumes ein? Mit diesen Fragen ist ein vielversprechendes interdisziplinäres Forschungsfeld aufgespannt, das in empirischer, theoretischer und methodologischer Hinsicht erschlossen wird: mit Fallanalysen zu den genannten Räumen, mit Beiträgen zur Theorie und Methodologie und mit interdisziplinären Experten-Kommentaren.