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Anders als bei Sonntagspredigten haben die katholischen und evangelischen AutorInnen von Kirche in 1live nur 90 Sekunden zur Verfügung, um ihre christliche Botschaft zu vermitteln. Vorliegender Beitrag untersucht, wie die katholischen und evangelischen AutorInnen dies tun. Welche Inhalte erachten sie für relevant? Welche sprachliche Gestaltung wählen sie? Greifen katholische und evangelische AutorInnen zu den gleichen Inhalten und sprachlichen Mitteln oder zeigen sich konfessionelle Präferenzen und Differenzen? Diesen Fragen soll an einem Korpus aus Kirche in 1live-Radiopredigten aus den Jahren 2012 bis 2021 (= 2.755 Texte mit insgesamt 726.570 Token) mit einem quantitativen und qualitativen Methoden-Mix nachgegangen werden. Die Studie wird im Rahmen des DFG-Projekts „Sprache und Konfession 500 Jahre nach der Reformation“ am Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster durchgeführt.
Im Corona-Diskurs prallen völlig unterschiedliche Meinungen und Positionen zur Rolle des Staates aufeinander. Die Studie untersucht diese Positionen mit korpuslinguistischen Methoden anhand der Berichterstattung von Medien und Kommentaren von Leserinnen und Lesern in der Deutschschweiz. Dabei werden auch rechte und Corona-skeptische Plattformen in die Analyse einbezogen. Grundlage des korpuspragmatischen Zugangs ist die Berechnung und Interpretation von Word Embeddings, einer Methode zur Modellierung von semantischen Räumen. Es zeigt sich, wie sich im Diskurs inkommensurable Semantiken entwickeln.
Since the beginning of the Covid-19 pandemic, about 2000 new lexical units have entered the German lexicon. These concern a multitude of coinings and word formations (Kuschelkontakt, rumaerosolen, pandemüde) as well as lexical borrowings mainly from English (Lockdown, Hotspot, Superspreader). In a special way, these neologisms function as keywords and lexical indicators sketching the development of the multifaceted corona discourse in Germany. They can be detected systematically by corpus-linguistic investigations of reports and debates in contemporary public communication. Keyword analyses not only exhibit new vocabulary, they also reveal discursive foci, patterns of argumentation and topicalisations within the diverse narratives of the discourse. With the help of quickly established and dominant neologisms, this paper will outline typical contexts and thematic references, but it will also identify speakers' attitudes and evaluations.
Technische Innovationen, historische Ereignisse, sich wandelnde gesellschaftliche Gegebenheiten
oder politische Neuerungen – für eine funktionierende Verständigung muss sich
der Wortschatz ständig anpassen. Da kann es schnell passieren, dass man ein Wort hört oder
liest, das man noch nicht kennt oder bei dem man sich unsicher ist, wie man es schreibt oder
spricht. Und beim Nachschlagen in einem Wörterbuch, das neue Wörter verzeichnet, stellen
sich weitere Fragen: Welche Quellen werden für ein solches Neologismenwörterbuch ausgewertet,
wie kommt ein Wort dort hinein, und ab wann gilt es als gut integriert? Welche
Typen von Neologismen gibt es eigentlich?
cOWIDplus Analyse ist eine kontinuierlich aktualisierte Ressource zu der Frage, ob und wie stark sich der Wortschatz ausgewählter deutscher Online-Pressemeldungen während der Corona-Pandemie systematisch einschränkt und ob bzw. wann sich das Vokabular nach der Krise wieder ausweitet. In diesem Artikel erläutern die Autor*innen die hinter der Ressource stehende Forschungsfrage, die zugrunde gelegten Daten, die Methode sowie die bisherigen Ergebnisse.