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Dieser Beitrag befasst sich mit der kommunikativen Praxis zwischen Aussiedlern und Ansässigen. Aus soziologisch-interaktionistischer Perspektive wird gefragt, wie migrationsbedingte Differenzen in dieser kommunikativen Praxis zur Geltung kommen. Nach Ausführungen zum Konzept der Differenzorientierung werden zunächst kommunikative Strategien des Umgehens mit aussiedlerspezifischem Differenzbewusstsein vorgestellt. Anhand eines institutionellen und eines öffentlichmedialen Kommunikationsereignisses werden dann – mittels verstehenstheoretischer Analysekonzepte – kontextspezifische Praktiken des Relevantmachens von Differenzidentität aufgezeigt. Eine überblicksartige Darstellung kommunikativer Realisierungsweisen von Differenzorientierung schließt den Beitrag ab.
Die Fragestellung der Jahrestagung „Das Deutsch der Migranten“ wird am Beispiel des gesprochenen Deutsch der russischsprachigen Zuwanderer der ersten Generation (Einwanderungsgeneration) untersucht. Hervorgehoben werden auffällige Aspekte einer Langzeitstudie zum gruppenexternen und gruppeninternen Sprachgebrauch dieser Sprechergruppe im bundesdeutschen Kontext. Durch die besondere Migrationskonstellation stellen sich Sprachwandelprozesse ein, die als typisch für die Einwanderungsgeneration dieser Migrantengruppe zu betrachten sind. Die Ergebnisse beziehen sich auf die im Institut für Deutsche Sprache seit den frühen 1990er Jahren und im letzten Jahr erneut durchgeführten Sprachaufnahmen zum Sprachgebrauch der russlanddeutschen Minderheit aus der ehemaligen Sowjetunion.
Grammatische Strukturen verbinden Systeme des Denkens und Systeme des Sprechens und Zeigens, deren jeweilige Bedingungen kaum zueinander zu passen scheinen. Der Reparaturansatz betrachtet den regulären Umgang mit Übersetzungsproblemen innerhalb des grammatischen Systems und an seinen Schnittstellen als konstitutiv für Expressivität und Ökonomie der Sprache. Reparaturen sind produktive Wiedergutmachungs- und Anpassungsmechanismen, die linguistische Phänomene als Reflex der Kompensation für derivationelle oder interpretative Schäden erklären.
Objekt
(2013)
Erweiterungsnomen
(2013)