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Die Entstehung und Geschichte der einzigen deutschlexifizierten Kreolsprache Unserdeutsch (Rabaul Creole German) war bis heute weitgehend unbeschrieben, obwohl die Zeit drängt: Die koloniale High-contact-Varietät, entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts an einer katholischen Missionsstation im damaligen Schutzgebiet Deutsch-Neuguinea im melanesischen Pazifik, ist inzwischen kritisch gefährdet mit weniger als 100 noch lebenden SprecherInnen fortgeschrittenen Alters. Mit dieser Arbeit wird nun eine detaillierte Rekonstruktion zu den Anfängen und der weiteren Entwicklung von Unserdeutsch bis in die Gegenwart vorgelegt, basierend auf Archivdaten, Interviews und Strukturanalysen. Dabei wird unter anderem die Rolle von im Sprachsystem nachweisbarem Transfer aus den zentralen Kontaktsprachen von Unserdeutsch sowie von L2-Effekten und autochthonen Innovationen untersucht, außerdem die deutsche Superstratvarietät von Unserdeutsch genau bestimmt und der Spracherwerb der ersten Sprechergeneration nachgezeichnet. Die Arbeit verortet die aus kreolistischer Perspektive in mehrfacher Hinsicht besonderen Entstehungsumstände von Unserdeutsch – darunter etwa ihre Genese unter Kindern – in einschlägigen Fachdiskursen.
Koloniale und postkoloniale Mikrotoponyme. Forschungsperspektiven und interdisziplinäre Bezüge
(2021)
Der Band bietet einen breiten Einblick in aktuelle Forschungsthemen der kolonialen und postkolonialen Mikrotoponomastik. Er zeigt sowohl die interdisziplinären Verbindungen des Forschungsgebietes, z. B. zu Geschichte und Kartographie, als auch vielfältige Fokussierungen in Bezug auf koloniale, kolonial intendierte und postkoloniale Kontexte.
Das es-Gesamtsystem im Neuhochdeutschen. Ein Beitrag zu Valenztheorie und Konstruktionsgrammatik.
(2014)
Das Buch beschäftigt sich mit den verschiedenen Verwendungsweisen des Pronomens es. Grundlage der Analysen bildet ein Korpus, das Nähetexte aus dem Zeitraum zwischen 1650 und 2000 beinhaltet. Im ersten Teil der Arbeit wird das phorische es behandelt. Es werden implizite und explizite Verweise durch es unterschieden. Großer Wert wird dabei auf die ausführliche semantische und morphosyntaktische Beschreibung der einzelnen Subtypen von es gelegt. Bei der Beschreibung des Korrelat-es wird vor allem auf den Begriff der Integration zurückgegriffen und vor diesem Hintergrund ein Stufenmodell korrelativer Satzverbindungen mit es erarbeitet. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Frage nach dem grammatiktheoretischen Status des nicht-phorischen es. Es wird dafür plädiert, der Beschreibung und Erklärung der verschiedenen Untertypen des nicht-phorischen es valenztheoretische und konstruktionsgrammatische Erkenntnisse zugrunde zu legen.