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Über das Abgießen von Reis : ein Kommunikationsbedarfselement und Möglichkeiten seiner Deckung
(1979)
Der Beitrag untersucht die deutsche Wiedervereinigung als einen Fall von Kontakt zwischen verschiedenen Kulturen. Auf dem Hintergrund der von Bateson (1985) unterschiedenen Verlaufsformen von Kulturberührung wird diskutiert, wie die Entwicklung des Kontakts zwischen der westdeutschen und der ostdeutschen Kultur seit der Wende zu charakterisieren ist. Im deutsch-deutschen Diskurs stellt sich für die Beteiligten zunächst die Aufgabe der Bildung und Ausarbeitung wechselseitiger Kategorien ('Wessis' und 'Ossis'). Dabei werden gleichzeitig Modellvorstellungen über mögliche Relationen zwischen den Kulturen entwickelt und etabliert. Anhand von Publikums-sendungen des Fernsehens wird gezeigt, daß bisher drei Modelle sich einander abgelöst haben: 1. Experten und Laien im Lehr-Lern-Diskurs, 2. Gleich und Gleich und 3. Unterschiedliche Identiäten. Sowohl die Kategorien wie die Beziehungsmodelle sind dabei nicht vorgegeben und statisch, sondern werden im Kosmos der Interaktionen, die die Kulturberührung ausmachen, konstituiert und modifiziert und bilden dann die Grundlage für weitere Interaktionen. Anhand von Ausschnitten der Sendung 'Richtung Deutschland. Was wird mit der sozialen Sicherheit? (27.2.1990, ZDF)' wird exemplarisch untersucht, wie das Experten-/Laienmodell interaktiv inszeniert und konstituiert wird und wie in seinem Rahmen die ostdeutschen Teilnehmerinnen marginalisiert werden.
Wie kann man über Gefühle sprechen? Sprachliche Mittel zur Thematisierung von Erleben und Emotionen
(2011)
Die 7. Auflage der Duden-Grammatik ist u.a. erweitert um ein Kapitel "Gesprochene Sprache" im Umfang von 80 Druckseiten. Der Beitrag behandelt eine Reihe von konzeptionellen Fragen, die sich beim Verfassen dieses Kapitels ergaben, und stellt seinen Aufbau und Inhalt vor. Nach einer Skizzierung der Rahmenbedingungen (Abschnitt 2.) wird der Gegenstandsbereich einer Grammatik gesprochener Sprache diskutiert (Abschnitte 3. bis 5.). Abschnitt 6. behandelt einige Konsequenzen, die sich aus der Andersartigkeit des Gegenstands 'Gesprochene Sprache' für die Grammatikschreibung ergeben. Ein weiteres Problem stellt die Frage dar, ob bzw. inwieweit die schriftsprachlich geprägten Kategorien der traditionellen Grammatik geeignet sind, Phänomene der gesprochenen Sprache zu beschreiben und inwieweit gegenstandsangemessene Kategorien entwickelt werden müssen. Abschnitt 7. exemplifiziert diese Frage am Beispiel der sog. Apokoinukonstruktionen. Ein methodisches Problem stellt die Ermittlung von Besonderheiten der gesprochenen Sprache durch den Vergleich mit der geschriebenen dar (Abschnitt 8.). Abschnitt 9. skizziert Inhalte und Gliederung des Kapitels "Gesprochene Sprache". Abschließend werden konzeptionelle Probleme der Duden-Grammatik angesprochen (Abschnitt 10.).