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Im Deutschen und anderen europäischen Sprachen können Demonstrativa das Antezedens von Relativsätzen bilden oder als Determinator eines solchen Antezedens fungieren. Konstruktionen dieser Art weisen Besonderheiten in Bezug auf Form und Bedeutung auf: Einerseits finden sich Demonstrativa, die nicht oder nur marginal mit appositiven Relativsätzen kombiniert werden können, andererseits solche, die entweder keine restriktiven Relativsätze zulassen oder sich mit diesen nur in speziellen, nichtdeiktischen und nichtphorischen Bedeutungen kombinieren lassen. Zumindest einige dieser Besonderheiten scheinen auf allgemeinere, sprachübergreifende Beschränkungen hinzuweisen. So zeigt sich tendenziell, dass die Kombinierbarkeit von Demonstrativa mit restriktiven Relativsätzen mit der deiktischen Stärke des Demonstrativums korreliert: Distanzmarkierende und in diesem Sinn deiktisch starke Demonstrativa schließen restriktive Relativsätze tendenziell aus, während distanzneutrale oder nichtdeiktisch verwendbare Demonstrativa sie in der Regel zulassen. Beschränkungen dieser Art werden anhand des Deutschen, Französischen und Schwedischen aufgezeigt.
Vorwort
(2010)
Der Beitrag führt in das Themenheft der Zeitschrift Deutsche Sprache 2/2010 ein. Dieses Themenheft versammelt vier Beiträge zu einem zentralen Thema der deutschen Grammatik und Textlinguistik: der Form und Funktion von Attributionsstrukturen in der Nominalphrase. Gemeinsam ist allen Beiträgen der kontrastive und/oder funktional-typologische Zugang zu diesem Thema; Unterschiede bestehen in Bezug auf die untersuchten Attributtypen (Adjektiv-, Genitiv-, Präpositional- und Partizipialattribute), den methodischen Zugriff auf die Daten, die theoretischen Fragestellungen sowie die jeweiligen Vergleichssprachen (Niederländisch, Dänisch, Norwegisch, Englisch). Alle Beiträge dokumentieren das in den letzten Jahren wieder erstarkte Interesse an sprachvergleichenden Untersuchungen, das sich auch in entsprechenden themenspezifischen Konferenzen und Forschungsprojekten im In- und Ausland niederschlägt.