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GrammIs ist ein multimediales Informationssystem zur deutschen Grammatik, das seit Mitte 1993 am Institut für deutsche Sprache (IDS) entwickelt wird. Der vorliegende Aufsatz skizziert zunächst die Architektur des Informationssystems und diskutiert die Vorteile eines solchen Systems im Vergleich zur traditionellen Buchform. Anschließend wird gezeigt, wie bei der Konzeption und Entwicklung des Prototypen GrammIs-1 versucht wurde, durch methodisch reflektierte Konversion des Ausgangstextes, durch die Verwendung intuitiv eingänglicher Benutzermetaphern und durch Navigationsangebote, die sich flexibel auf die unterschiedliche Computererfahrung verschiedener Benutzer einstellen, eine einfach bedienbare Hypermedia-Anwendung zu entwickeln, die im Vergleich zum grammatischen Ausgangstext tatsächlich den vielbeschworenen „informationellen Mehrwert“ aufweist.
Wörterbücher im Internet
(1996)
Die Autorinnen entwerfen zunächst eine typologische Skizze der im Internet angebotenen lexikalischen Datensammlungen, die um qualitative und quantitative Untersuchungen zum Sprachenpaar Deutsch-Englisch ergänzt ist. Schließlich werden medienspezifische Merkmale wie Hypertextualisierung, Multimedialität und Zugriffsangebote anhand typischer Beispiele erörtert. Es wird deutlich, daß die meisten der untersuchten Wörterbücher die Gestaltungsmöglichkeiten des Mediums bei weitem nicht ausreizen und dem Qualitätsvergleich mit professionellen elektronischen Offline-Wörterbüchern nicht standhalten können. Die Vorteile des Online-Mediums Internet zeigen sich jedoch bei schnell wachsenden und sich verändernden Wortschatzbereichen, z.B. terminologischen Datensammlungen für Naturwissenschaften und Informatik. In vielerlei Hinsicht interessant sind auch Projekte der kooperativen Wörterbucherstellung, die durch die Kombination von Informations- und Kommunikationsdiensten im Internet begünstigt werden. Diese neuen Formen der Wörterbucharbeit dokumentieren nicht nur den Bedarf nach weltweitem Wissensaustausch, sondern auch Interesse und Spaß an der Kommunikation über Sprache.
Bislang hat die mit dem Aufbau von Lexika für Sprachverarbeitungssysteme befaßte Computerlexikographie metalexikographische Forschungsergebnisse nur wenig zur Kenntnis genommen. Die theoriegeleitete Erforschung der Bauteile und Strukturen von Wörterbuchtexten ist jedoch eine wichtige Voraussetzung dafür, daß Wörterbücher in Wörterbuchdatenbanken überführt werden können, die als Datengrundlage sowohl beim Aufbau von Lexika für die maschinelle Sprachverarbeitung als auch beim Aufbau von Hypertext-Wörterbüchem für menschliche Benutzer herangezogen werden. Der vorliegende Artikel versteht sich als Plädoyer für die Relevanz metalexikographischer Forschungsergebnisse für die computerlexikographische Praxis. Zunächst werden die Forschungsbereiche Computerlexikographie und computerunterstützte Lexikographie gegeneinander abgegrenzt; dann wird deren Verhältnis zur lexikographischen Praxis einerseits und zur Metalexikographie andererseits skizziert. Der Hauptteil der Arbeit zeigt am Beispiel des sog. Wörterbuchparsings, wie metalexikographische Methoden und Forschungsergebnisse in der computerlinguistischen Praxis umgesetzt werden können.
Der Artikel befasst sich mit der Beschreibung des deutschen Verbwortschatzes im Hinblick auf die Perspektivierungsmöglichkeiten, die mit verbalen Ausdrücken verbunden sind. Im Unterschied zu den meisten Nomina und Adjektiven eröffnen verbale Ausdrücke grundsätzlich Leerstellen, Valenzstellen oder Verbargumente genannt, mit denen die an der Situation beteiligten Entitäten in bestimmter Weise syntaktisch angeschlossen werden können. Verbale Ausdrücke, die sich prinzipiell zur Bezeichnung derselben Situation eignen, unterscheiden sich nun genau in der Anzahl ihrer Verbargumente und der Art des Beitrags der Argumente zur Verbbedeutung voneinander. Weiterhin gibt es im Deutschen wie in fast allen Sprachen systematische Perspektivierungszusammenhänge zwischen syntaktischen Konstruktionen, die mit demselben Verb oder derivationell verwandten Verben gebildet werden können. Im Vordergrund der folgenden Ausführungen steht die Frage, wie diese Perspektivierungsalternativen in einer onomasiologisch orientierten und auf Situationstypen bezogenen Beschreibung verbaler Ausdrücke berücksichtigt werden können.