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Usuelle Wortverbindungen des Deutschen. Linguistisches Konzept und lexikografische Möglichkeiten
(2000)
Der Artikel schlägt ein für lexikografische Zwecke adaptierbares linguistisches Modell von üblichen Wortverbindungen vor, das die verschiedenen Herangehensweisen der Idiomatikforschung integriert, das streng korpusbasiert ist und die Kontexte von Wortverbindungen konsequent einbezieht. Das Modul 'Usuelle Wortverbindungen des Deutschen' ist ein zentrales Konzept des IDS-Projektes "Wissen über Wörter", ein hypertextbasiertes, lexikalisch-lexikologisches Informationssystem, das in seinem Endausbau circa 300 000 Stichwörter enthalten wird. Korpusstatistische Kookkurenzanalysen stellen hierbei ein wichtiges lexikografisches Arbeitsinstrument für die Rekonstruktion von Lesarten, von semantischen Merkmalen und Eigenschaften der Lemmata dar. Usuelle Wortverbindungen (Kollokationen, Phraseologismen und andere nicht-idiomatische Wendungen) werden in diesem elektronischen Nachschlagewerk darüber hinaus selbst zum Gegenstand lexikografischer Beschreibung, zum einen als Kookkurrenzangaben zu jedem Einwortlemma und zum anderen in einem eigenständigen Artikeltyp 'Mehrwortlemma'. Schließlich bietet diese kookkurrenzbezogene Herangehensweise eine fundierte empirische Basis für linguistische Untersuchungen.
Der Beitrag stellt Arbeiten des Projekts Usuelle Wortverbindungen am Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim vor. Im Mittelpunkt stehen dabei neue Perspektiven, die sich für die elektronische Phraseographie aus der korpusanalytischen Auswertung sprachlicher Massendaten ergeben. Eine wichtige Methode ist die statistische Kookkurrenzanalyse, die u.a. dazu dient, feste Wortverbindungen zu extrahieren und typische Kontexte vorzustrukturieren. Auf dieser Basis lässt sich der tatsächliche Gebrauch fester Wortverbindungen in einer quantitativ und qualitativ neuen Dimension erfassen und lexikografisch beschreiben. Die heutigen technologischen Möglichkeiten können des Weiteren für neue und differenziertere Präsentationsformen angepasst an unterschiedliche Rezeptionsbedürfnisse genutzt werden. Das UWV-Projekt beschreitet auch im Bereich der Internet-Lexikografie neue Wege, was anhand ausgewählter Beispiele gezeigt wird.
In this paper we outline our corpus-driven approach to detecting, describing and presenting multi- word expressions (MWEs). Our goal is to treat MWEs in a way that gives credit to their flexible nature and their role in language use. The bases of our research are a very large corpus and a Statistical method of collocation analysis. The rich empirical data is interpreted linguistically in a structured way which captures the interrelations, patterns and types of variances of MWEs. Several levels of abstraction build on each other: surface patterns, lexical realizations (LRs), MWEs and MWE patterns. Generalizations are made in a controlled way and in adherence to corpus evidence. The results are published online in a hypertext format.
This paper presents our model of ‘MultiWord Patterns’ (MWPs). MWPs are defined as recurrent frozen schemes with fixed lexical components and productive slots that have a holistic – but not necessarily idiomatic – meaning and/or function, sometimes only on an abstract level. These patterns can only be reconstructed with corpus-driven, iterative (qualitative-quantitative) methods. This methodology includes complex phrase searches, collocation analysis that not only detects significant word pairs, but also significant syntagmatic cotext patterns and slot analysis with our UWV Tool. This tool allows us to bundle KWICs in order to detect the nature of lexical fillers for and to visualize MWP hierarchies.