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Erpresserbriefe werden häufig mit elliptischen Formulierungen verbunden, welche durch ausgeschnittene, auf einem Stück Papier aufgeklebte Buchstaben realisiert werden. Betrachtet man allerdings authentische Erpresserbriefe, stellt man fest, dass viele wie ein Geschäftsbrief aussehen und verwaltungssprachliche Elemente aufweisen. Welche Formen der Verwaltungssprache sind das und warum werden diese in Schreiben illegalen Charakters verwendet? Der vorliegende Beitrag befasst sich mit diesen Fragestellungen. Anhand einer Stichprobe aus der Tatschreibensammlung des BKA werden Formen der Verwaltungssprache in Erpresserbriefen empirisch untersucht, Erklärungsansätze entwickelt und deren Relevanz für die Autorenerkennung erläutert.
In diesem Buch werden auf einer großen empirischen Basis die regionalen Sprechweisen von verschiedenen Bevölkerungsgruppen in einem kleinen Gebiet im alemannischen Sprachraum untersucht. Als Datengrundlage dienen aktuelle, spontansprachliche und fragebuchbasierte Daten, die einander gegenübergestellt und diachron mit den Ergebnissen des Südwestdeutschen Sprachatlas (SSA) aus den 1970er Jahren verglichen werden. Es werden vorwiegend datenaggregierende Verfahren angewendet, um die regionale und soziale Gebundenheit der vorgefundenen Variation zu erfassen. Mit Hilfe von Dialektabstandsmessungen werden ausgewählte, überwiegend phonologische Merkmale im Hinblick auf Dialektwandelprozesse untersucht. Außerdem wird gezeigt, dass mit dialektometrischen Verfahren explorative Aggregatanalysen möglich sind, die es erlauben, Sprachräume zu identifizieren und dialektologisch zu beschreiben.
Gegenstand des Beitrags sind korpuslinguistische Zugänge zur Variation im Auftreten des Fugenelements in Komposita aus zwei Nomen (Arbeit I s I weg). Die qualitative Vorstudie zeigt, dass die Verfügung nach Erstglied auf Vokal (Bühne I n I spiel, See I ufer) entgegen manchen Hinweisen aus bisherigen Korpusuntersuchungen sehr weitgehend linguistisch systematisierbar ist. Die Hauptstudie fokussiert dann die sehr variable Verfügung nach Erstglied auf Konsonant (Arbeit I s I weg vs. Heimat I art). Sie modelliert statistisch den Einfluss von Größen, deren Bedeutung in der bisherigen Forschung nur angenommen, aber nicht überprüft werden konnte. Dabei führt sie auch neue Einflussgrößen ein und gibt deutliche Hinweise darauf, dass die Variation in größerem Ausmaß als bisher vermutet einzelfallspezifisch geregelt ist.
This paper presents a study on the comprehensibility of rephrased syntactic structures in German court decisions. While there are a number of studies using psycholinguistic methods to investigate the comprehensibility of original legal texts, we are not aware of any study looking into the effect resolving complex structures has on the comprehensibility. Our study combines three methodological steps. First, we analyse an annotated corpus of court decisions, press releases and newspaper reports on these decisions in order to detect those complex structures in the decisions which distinguish them from the other text types. Secondly, these structures are rephrased into two increasingly simple versions. Finally, all versions are subjected to a self paced reading experiment. The findings suggest that rephrasing greatly enhances the comprehensibility for the lay reader.
Contemporary studies on the characteristics of natural language benefit enormously from the increasing amount of linguistic corpora. Aside from text and speech corpora, corpora of computer-mediated communication (CMC) Position themselves between orality and literacy, and beyond that provide in- sight into the impact of "new", mainly intemet-based media on language beha- viour. In this paper, we present an empirical attempt to work with annotated CMC corpora for the explanation of linguistic phenomena. In concrete terms, we implement machine leaming algorithms to produce decision trees that reveal rules and tendencies about the use of genitive markers in German.
Contemporary studies on the characteristics of natural language benefit enormously from the increasing amount of linguistic corpora. Aside from text and speech corpora, corpora of computer-mediated communication (CMC) position themselves between orality and literacy, and beyond that provide insight into the impact of “new”, mainly internet-based media on language behaviour. In this paper, we present an empirical attempt to work with annotated CMC corpora for the explanation of linguistic phenomena. In concrete terms, we implement machine learning algorithms to produce decision trees that reveal rules and tendencies about the use of genitive markers in German.
Sobald eine statistische Datenanalyse abgeschlossen ist, müssen in einem weiteren Schritt die Untersuchungsergebnisse aufbereitet und dargestellt werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die davon abhängig sind, welche Art von Analyse man durchgeführt hat. Aus diesem Grund ist der Beitrag gegliedert in die Aufbereitung von Ergebnissen für deskriptive, also beschreibende statistische Analysen (Abschnitt 2) und in die Ergebnisdarstellung von inferenzstatistischen (= schließenden) Auswertungen (Abschnitt 3). Wir gehen dabei auf die Aufbereitung der Daten in Tabellenform ein, werden an einem Beispiel zeigen, wie man die Ergebnisse von statistischen Tests berichtet und einige Visualisierungsmöglichkeiten vorstellen.