Refine
Year of publication
- 2022 (24) (remove)
Document Type
- Part of a Book (24) (remove)
Has Fulltext
- yes (24)
Keywords
- Korpus <Linguistik> (8)
- Deutsch (7)
- Fallstudie (5)
- Forschungsmethode (5)
- Interaktion (5)
- Sprachanalyse (5)
- Empirische Forschung (4)
- Sprachdaten (4)
- Datenanalyse (3)
- Datenerhebung (3)
Publicationstate
- Postprint (24) (remove)
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (23)
- Peer-Review (1)
Publisher
- Wilhelm Fink (14)
- Benjamins (2)
- Frank & Timme (1)
- Metzler (1)
- Narr (1)
- Peter Lang (1)
- Springer VS (1)
- V&R unipress (1)
- Waxmann (1)
- Winter (1)
Die Untersuchung des Umgangs mit Klausuren in der Studieneingangsphase seitens internationaler Studierender stellt im Projekt Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländer/-innen (SpraStu) neben der Analyse des Mitschreibens in Vorlesungen eine zweite Annäherung an konkretes studientypisches Sprachhandeln dar. Ziel der überwiegend qualitativen Erhebungen rund um Klausuren in der Anfangsphase des Bachelorstudiums von Bildungsausländer:innen ist es hier, sich ein erstes Bild von subjektiv empfundenen Schwierigkeiten und von strategischen Vorgehensweisen bei der Klausurbearbeitung zu verschaffen; dazu wurden sowohl Dozierende als auch L2-Studierende in die Analysen einbezogen. In diesem Kapitel werden einige erste explorative qualitative Analysen der entsprechenden Daten präsentiert. Die Auswertungen beziehen sich auf zwei exemplarische Klausuren der Fächer Deutsch als Fremdsprache (Abschlussklausur zum Modul Lexikologie) und Wirtschaftswissenschaften (Klausur zur Vorlesung Bürgerliches Recht für Wirtschaftswissenschaftler (BGB)), die jeweils am Ende des ersten Studiensemesters geschrieben wurden, und auf mit sechs Bildungsausländer:innen durchgeführte Stimulated Recalls zu diesen Klausuren (vgl. Gass & Mackey, 2017; Heine & Schramm, 2016). Ferner werden Daten aus Interviews mit den Dozierenden ausgewertet, die für die beiden Klausuren verantwortlich waren. Die Analysen können also keinen Anspruch auf Generalisierbarkeit erheben, sondern illustrieren vielmehr einige exemplarische Hürden, die sich ganz spezifisch für L2-Studierende ergeben, aus deren subjektiver Sicht, und setzen sie ins Verhältnis zu den von den jeweiligen Dozierenden erwarteten Herausforderungen.
Close repetitions of lexical material can create an impression of clumsiness in the style of Italian prose, while they seem to be accepted with more ease in German. The present study shows that this traditional claim needs some further differentiation. The negative effects on style take place in Italian when informationally prominent words are repeated, while informational background material may - and in certain cases even must - be repeated for clarity. The comparative study investigates lexical, syntactic and prosodic resources for indicating adversative (contrast) relations in argumentative texts from the field of humanities, written in Italian and German. It shows that, for encoding this kind of relation, Italian depends very much on lexical resources, including repetitions of words, while German makes more use of syntactic and prosodic parallelism. As a consequence, German can often dispense with adversative connectives and allows to employ word repetitions for different purposes.
Since the beginning of the Covid-19 pandemic, about 2000 new lexical units have entered the German lexicon. These concern a multitude of coinings and word formations (Kuschelkontakt, rumaerosolen, pandemüde) as well as lexical borrowings mainly from English (Lockdown, Hotspot, Superspreader). In a special way, these neologisms function as keywords and lexical indicators sketching the development of the multifaceted corona discourse in Germany. They can be detected systematically by corpus-linguistic investigations of reports and debates in contemporary public communication. Keyword analyses not only exhibit new vocabulary, they also reveal discursive foci, patterns of argumentation and topicalisations within the diverse narratives of the discourse. With the help of quickly established and dominant neologisms, this paper will outline typical contexts and thematic references, but it will also identify speakers' attitudes and evaluations.
Eine korpuslinguistische Untersuchung mit umfassender Analyse der häufiger vorkommenenden Adverbbildungsmuster des Deutschen legt nahe, dass die Sättigung des internen Argumentplatzes eines ursprünglich relationalen Ausdrucks eine wichtige Rolle bei der Adverbproduktion spielt (Brandt 2020). Eine genauere Betrachtung der Unterschiede zwischen -ermaßen- vs. -erweise-Adverbien deutet auf eine grammatische Unterscheidung zwischen Satzadverbien und Adverbien der Art und Weise: Im Fall von -ermaßen erfolgt die Sättigung über Token-Reflexivität, während der interne Slot von -erweise- Bildungen über häufigere und möglicherweise expansive Mechanismen geschlossen wird. Darüber hinaus fördert die pleonastische Qualität von Bildungen auf der Basis gerundivaler Partizipien die Produktivität von -erweise Adverbien.
Mobiles Livevideostreaming ist eine Medienpraktik, bei der sich die Beteiligten in einer spezifischen Ausrichtung zueinander befinden und in der Streamer*innen und Zuschauer*innen unterschiedliche semiotische Ressourcen zur Verfügung stehen. Anhand der multimodalen Sequenzanalyse einer prägnanten Episode eines Ortswechsels im Rahmen der Berichterstattung eines Journalisten von einem politischen Ereignis auf der Livevideostreaming-Plattform Periscope wird die Frage bearbeitet, wie Beteiligung und involvement in Livevideostreams hergestellt sowie organisiert werden und dargelegt, inwiefern mobiles Livevideostreaming soziale Parainteraktion transzendiert. Es wird gezeigt, dass die Hosts der Medienpraktik ‚Livevideostreaming' interaktionsdominierend agieren und die Zuschauer*innen durch asymmetrische Partizipationskoordination per footing shifts situativ in das Geschehen involvieren.
Meta-communicative practices are generally reflexive in a fairly obvious sense: Inasmuch as speakers use them to talk about or comment on earlier/subsequent talk, they use language self-reflexively. In this paper, we explore a practice that is reflexive not only in this meta-communicative sense but also in a sequential-interactional one: Prefacing a conversational turn with I was gonna say. We show that the I was gonna say-preface furnishes the following general semantic-pragmatic affordances: (1) It retroactively relates the speaker’s subsequent talk to preceding talk from a co-participant, (2) it embodies a claim to prior, now-preempted, communicative intent with regard to what their co-participant has (just) said/done, (3) it therefore displays its speaker’s orientation to the relevance or the appropriate placement of the action(s) done in their own subsequent talk at an earlier moment in the interaction, and (4) it reflexively re-invokes, or retrieves, this earlier moment as the relevant sequential context for their action(s). We then go on to illustrate how speakers draw on these sequentially reflexive affordances for managing recurrent interactional contingencies in specific sequential environments. The paper ends with a discussion of the role that reflexivity plays in and for the deployment of this practice.
In diesem Beitrag wird anhand von per Telefon gedolmetschten Gesprächen zwischen einer deutschsprechenden Asylverfahrensberaterin und arabischsprechenden KlientInnen die Notwendigkeit eines reflektierten computergestützten Transkriptionsverfahrens für interaktionsbezogene Untersuchungen diskutiert. Gesprächstranskription erfordert die Verwendung eines romanisierten, rechtsläufigen Schriftsystems für die schriftliche und grafische Darstellung der zeitlichen Dimensionen, d. h. die Synchronizität, Simultaneität und Reziprozität des sprachlichen Handelns. Durch die Entwicklung einer transparenten Systematik zur Romanisierung und Übersetzung von Gesprächsdaten wird ihre Opazität sowohl für LeserInnen ohne Arabischkenntnisse als auch für Sprachkundige ohne Kenntnisse über die rekonstruierten Varietäten reduziert und ansatzweise eine Lesbarkeit auch für Nicht-Sprachkundige geschaffen. Dies ist für die Datenkuratierung und etwaige Nachnutzungen von besonderer Bedeutung.
The article addresses Solution-Oriented Questions (SOQs) as an interactional practice for relationship management in psychodiagnostic interviews. Therapeutic alliance results from the concordance of alignment, as willingness to cooperate regarding common goals, and of affiliation, as relationship based upon trust. SOQs particularly allow for both: They are situated at the end of a troublesome topic area, which is linked to low agency on the patient’s side, and they reveal understanding of and interest in the patient. Following the paradigm of Conversation Analysis and German Gesprächsanalyse this paper analyzes the design and functions of SOQs as a means for securing and enhancing the relationship in the process of therapy. Our data comprise 15 videotaped first interviews following the manual of the Operationalized Psychodynamic Diagnostics. The analyses refer to all SOQs found but will be illustrated by means of a single conversation.
Der Beitrag steht im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt, das die Erarbeitung einer sprachlichen Sozialgeschichte der Jahre 1933 bis 1945 zum Ziel hat. Er verfolgt das Ziel, zum einen die Kategorie der Alltagsdissidenz methodisch-theoretisch im Searleschen Sinn von Akzeptanzverweigerung zu konzipieren und empirisch zu erproben. Außerdem wird damit ein bisher diskurslinguistisch nicht beachteter Aspekt der Sozialgeschichte im NS sprachgeschichtlich erschlossen. Materialgestützt werden Formen von Alltagsdissidenz vorgestellt und in ein, nach Beteiligung und Öffentlichkeitsgrad unterscheidendes Ordnungsschema gebracht.