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Sprachliche Varianz und sprachliche Virtuosität türkisch-stämmiger Ghetto-Jugendlicher in Mannheim
(2007)
Der Beitrag gibt auf der Basis eines exemplarischen Falles Einblick in die Lebenswelt und in die kommunikativen Praktiken von türkischstämmigen, schulisch wenig erfolgreichen Migrantenjugendlichen, die aus der Sicht der deutschen Gesellschaft als „soziale Problemfalle“ charakterisiert werden. Er beschreibt auf der Basis natürlichen Gesprächsmaterials das sprachlich-kommunikative Repertoire eines ausgewählten Jugendlichen und filtert vor dem Hintergrund des regionalen Gebrauchsstandard die Merkmale heraus, die seine Sprechweise ‘fremd’ erscheinen lassen. Anhand ausgewählter Gesprächssequenzen werden charakteristische Variationsmuster dargestellt und die diskursiven, interaktiven und sozialen Funktionen sprachlicher Variation rekonstruiert. Die ethnografische und gesprächsanalytisch-linguistische Analyse führt zu dem Schluss, dass der geringe schulisch-berufliche Status des Jugendlichen in keiner sozial angemessenen Relation zu seinen hohen sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten steht.
Linguistic variation and linguistic virtuosity of young “Ghetto”-migrants in Mannheim, Germany
(2011)
In this paper, we provide an insight into the life world and social experiences of young Turkish migrants who are categorised by German society as “social problem cases”. Based on natural conversational data, we describe the communicative repertoire of one migrant adolescent and that of his friends. Our aims are (a) to isolate those linguistic features that convey the impression of “foreignness”, and stand out among other German speakers’ features, and (b) to analyse the variability in our informants’ discursive practices - i.e. code- or style-switching, as it is commonly referred to in the literature - in order to show how variation serves as a communicative resource. Our findings show that these adolescents’ remarkable linguistic proficiency and communicative competence contrast markedly to their low educational and professional status.
Varietäten im Diskurs
(2011)
Der Beitrag präsentiert ausgewählte Ergebnisse einer Untersuchung zum Dialekt-Standard-Gebrauch in einer Schulklasse im mittelschwäbischen Sprachraum (vgl. KNÖBL 2008). Dabei wird auf das Erkenntnisinteresse, die Datengrundlage und die Analysemethode eingegangen. An Analysebeispielen wird gezeigt, dass sich die in der Untersuchung kombiniert eingesetzten quantitativ und qualitativ orientierten methodischen Verfahren ergänzen. Die variablenanalytisch und interaktionsanalytisch gewonnenen Ergebnisse belegen, dass bei den untersuchten Lehrern und Schülern der Gebrauch linguistischer Formen strukturiert ist und in Bezug zu kommunikativen Anforderungen steht.