Refine
Document Type
- Part of a Book (8)
- Book (4)
Language
- German (12)
Keywords
- Institut für Deutsche Sprache <Mannheim> (5)
- Deutsch (3)
- Mehrsprachigkeit (3)
- Sprachpolitik (3)
- Germanistik (2)
- Germanistische Linguistik (2)
- Geschichte <1964-2014> (2)
- Integration (2)
- Linguistik (2)
- Migration (2)
Publicationstate
Reviewstate
- (Verlags)-Lektorat (5)
- (Verlags-)Lektorat (1)
Publisher
- Institut für Deutsche Sprache (7)
- Narr (4)
- Wallstein (1)
50 Jahre IDS
(2014)
Friedhelm Debus
(2014)
Mehrsprachigkeit ist auch in Deutschland eine gesellschaftliche Realität. Allerdings sind die verschiedenen Sprachen mit einem unterschiedlichen Prestige ausgestattet. In diesem Beitrag werden Einstellungen gegenüber anderen Sprachen und ihren Sprechern näher untersucht. Dazu werden zum einen die Daten einer bundesweit durchgeführten Repräsentativumfrage herangezogen, zum andern wird eine Erhebung mit Schülern der 9. und 10. Klasse zu ihren Spracheinstellungen ausgewertet. Überwiegend positiv beurteilt werden Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch, während insbesondere Migrantensprachen von der Mehrheit der Sprecher distanziert bewertet werden. Das gilt auch und besonders für die beiden zahlenmäßig größten Sprachminderheiten, Russisch und Türkisch – und hier vor allem für das Türkische.
Migranten und ihre Sprachen
(2011)
Die Frage, wie unter den Bedingungen sich ändernder demographischer Verhältnisse einerseits europäische Mehrsprachigkeit, andererseits Zuwanderung und Integration - individuell und kollektiv - erfolgreich organisiert werden können, ist eine der europäischen Schlüsselfragen. Sprache ermöglicht im Integrationskontext nicht nur den entscheidenden Zugang, sie ist auch einer der wichtigsten Identitätsträger: Will man etwas wissen über die Bedingungen und Möglichkeiten von Integration, dann ist das Wissen um die primären sprachlich-identitären Verortungen der Menschen dafür die Basis. Von Interesse sind dabei nicht nur die Zielsprache der Mehrheitsgesellschaft, sondern auch die jeweiligen Erstsprachen. Die spezifischen sprachlichen Kompetenzen von Menschen mit Migrationshintergrund werden gegenwärtig kaum wahrgenommen, geschweige denn genutzt - weder in Programmen zur sprachlichen Integration noch auf dem Arbeitsmarkt oder als Vorteil für die einheimische Wirtschaft. Hier liegt jedoch viel individuelles wie gesamtgesellschaftliches Potenzial. In diesem Band wird die gegenwärtige Situation in Deutschland mit derjenigen in Ländern mit prominenten Mehrsprachigkeitskonstellationen (von der Schweiz bis Indien) kontrastiert.
In den letzten Jahren entwickelten sich in vielen europäischen Großstädten unter Jugendlichen der 2. und 3. Migrantengeneration ethnolektale Formen des Deutschen. Sie sind charakteristisch für multilinguale Kontexte, in denen Sprecher unterschiedlicher Herkunftssprachen die regionale Umgangssprache des Landes, in dem sie leben, als lingua franca benutzen. Die neuen Formen haben große Überschneidungsbereiche mit den regionalen Varietäten, unterscheiden sich aber prosodisch- phonetisch, lexikalisch und morphosyntaktisch. Meist werden sie nur in bestimmten Kontexten verwendet, und die Sprecher wechseln virtuos zwischen regionalen Varietäten, Herkunftsvarietäten, sprachlichen Mischungen und ethnolektalen Formen.
Auf der Basis von drei ethnografischen Fallstudien in Mannheim wird gezeigt, wie die von den Migrantenjugendlichen entwickelten ethnolektalen Formen aussehen und zu welchen Zwecken die Jugendlichen sie verwenden. Die Jugendlichen haben ein weites Sprachrepertoire, verfugen über ethnolektale sowie standardnahe Formen und nutzen die Differenz zwischen beiden als kommunikative Ressource.
Die Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Kultur trifft in dem großen und vielfältigen Raum, den das subsaharische Afrika umfasst, auf sehr unterschiedliche Voraussetzungen. Diese Bandbreite mit ihren sprachenpolitischen Implikationen und ihren praktischen Folgen auszuleuchten hat sich der DAAD zusammen mit afrikanischen Germanistinnen und Germanisten zur Aufgabe gemacht. Untrennbar damit verbunden ist eine zweite Fragestellung: Unter welchen Aspekten und in welcher fachlichen Akzentuierung ist die Beschäftigung mit der deutschen Sprache und Kultur in Afrika sinnvoll und auch möglich? Die Antworten auf diese Grundfragen bewegen sich stets im Zwischenraum einer interkulturellen Kulturwissenschaft und einer anwendungsorientierten Praxis.