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Über den Arbeiten zur Grammatik der deutschen Sprache ist Gisela Zifonun endgültig zu einer Grammatikexpertin von höchsten Graden geworden. Alles in allem fiele es leichter aufzuzählen, mit welchen Bereichen der Grammatik sich Gisela Zifonun nicht befasst hat. In den letzten Jahren hat sie mit dem Projekt "Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich" ihr Interesse auf die sprachvergleichende Grammatikschreibung ausgeweitet. Doch auch wenn ihr Augenmerk sicher stets vor allem der Grammatik galt, wird man ihr nicht gerecht, wenn man sie nur als Grammatikerin sieht. Für ihren akademischen Werdegang war die frühe Auseinandersetzung mit sprachphilosophischen und allgemein wissenschaftstheoretischen Fragen kaum weniger bedeutend als der Aufbau grammatischen Wissens. Schon ein Blick auf das Spektrum ihrer Publikationen zeigt die Vielfalt ihrer Interessen: Neben grammatischen Studien finden sich dort Arbeiten zur automatischen Sprachverarbeitung, zur Wortsemantik, zur Pragmatik, zur Sprachkultur und Sprachkritik.
Wie werden Wörter im Deutschen und im Englischen geschrieben? Wo sind Gemeinsamkeiten, wo sind Unterschiede? Diese Fragen werden aus morphologisch-graphematischer Perspektive bearbeitet. Es geht hier also nicht um Bezüge zwischen Schrift und Lautform (traditionell oft im Fokus der Graphematik), sondern um Korrespondenzen zwischen Schrift und Morphologie. Das betrifft zum einen den Aufbau von Morphemen. Welche Beschränkungen lassen sich hier für die Abfolge der Buchstaben formulieren? Was sind minimale, was sind prototypische Stämme und Affixe? Zum anderen geht es um Fragen der Einheitlichkeit (Wie uniform wird ein Morphem in der Schrift repräsentiert?) und der Eindeutigkeit (Wie distinkt verweist eine Schreibung auf ein Morphem?). Insgesamt zeigt sich, dass im Englischen eher Affixe verlässlich kodiert werden (oft eindeutig und einheitlich), während im Deutschen häufig Stämme einheitlich kodiert werden. Das sind zwei grundsätzlich unterschiedliche Strategien der Leseerleichterung.
Verschmelzung von Präposition und Artikel. Eine kontrastive Analyse zum Deutschen und Italienischen
(2018)
Präpositionen und Artikelformen gehen in vielen europäischen Sprachen klitische Verbindungen ein, die spezielle Ausdrucksklassen wie die deutschen Verschmelzungsformen (z. B. ans, vom, zur) und italienischen ‚preposizioni articolate‘ (z. B. alla, delle, nel) konstituieren. Dieses Buch widmet sich dem Sprachvergleich dieser Ausdrucksklassen im Deutschen und Italienischen, die ausgehend von ähnlichen Voraussetzungen divergente diachrone Entwicklungen repräsentieren. Gezeigt wird dies anhand intra- und interlingualer Analysen zu Phonologie, Morphologie, Syntax und funktionalen Aspekten im Rede- und Textzusammenhang, die sowohl diachrone als auch synchrone Aspekte berücksichtigen und unmittelbar korpusempirisch abgesichert werden. Zentrale Erkenntnisse liefern außerdem sprachspezifische Fallstudien in großen Korpora, die auf methodisch innovativen, quantitativ und qualitativ ausgerichteten Distributionsanalysen struktureller und orthographischer Varianten von Präposition-Definitartikel-Verbindungen basieren.
Das Deutsche gehört zu den besonders gut erforschten Sprachen der Welt. Neue Erkenntnisse über seine Grammatik sind am ehesten durch eine Ausweitung der Perspektive über den traditionellen Ansatz hinaus zu erwarten. Im vorliegenden Handbuch zur Nominalgrammatik geschieht dies auf dem Weg des Sprachvergleichs mit anderen europäischen Sprachen, in erster Linie den Kontrastsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Ungarisch. Die Grammatik schließt an die typologische Forschung an und orientiert den Vergleich an allgemeinen semantisch-pragmatischen Funktionsbereichen, so genannten ,funktionalen Domänen‘ wie Referenz, Identifikation, Modifikation. Behandelt werden nominale Wortklassen (wie Substantiv, Adjektiv, Pronomen), das nominale Klassifikationssystem (mit Genus, Numerus und Kasus), die nominale Flexionsmorphologie sowie nominale Syntagmen mit dem Schwerpunkt der NP-Syntax. Der Vergleich stellt die Optionen im Vergleichsspektrum heraus, von denen das Deutsche Gebrauch macht, zeigt aber auch, welche Möglichkeiten nicht realisiert sind, und lässt somit das typologische Profil dieser Sprache im Detail erkennen.
Im Sprachvergleich zeigt sich, wo das Deutsche eigene Wege geht und wo seine Strukturen mit denen anderer Sprachen konvergieren. Die Beiträge des Jahrbuchs 2011 widmen sich dem Vergleich des Deutschen auf allen grammatischen Ebenen, von der Phonetik und Phonologie, Graphematik, Morphologie und Syntax bis zur Semantik, Pragmatik und Textgrammatik. Ergänzend werden neuere korpuslinguistische Methoden des Sprachvergleichs vorgestellt.
Die Studie untersucht die argumentstrukturellen Eigenschaften von medialen Kommunikationsverben. Das sind Verben, die sich auf Situationen beziehen, in denen die Kommunikation mithilfe eines technologischen Mediums erfolgt. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob bzw. inwiefern sich neue, aus dem Englischen entlehnte mediale Kommunikationsverben an die Argumentstrukturen bedeutungsverwandter Verben des Deutschen resp. des Spanischen anpassen.
Das Deutsche gehört zu den besonders gut erforschten Sprachen der Welt. Neue Erkenntnisse über seine Grammatik sind am ehesten durch eine Ausweitung der Perspektive über den traditionellen Ansatz hinaus zu erwarten. Im vorliegenden Handbuch zur Nominalgrammatik geschieht dies auf dem Weg des Sprachvergleichs mit anderen europäischen Sprachen, in erster Linie den Kontrastsprachen Englisch, Französisch, Polnisch und Ungarisch. Die Grammatik schließt an die typologische Forschung an und orientiert den Vergleich an allgemeinen semantisch-pragmatischen Funktionsbereichen, so genannten ,funktionalen Domänen‘ wie Referenz, Identifikation, Modifikation. Behandelt werden nominale Wortklassen (wie Substantiv, Adjektiv, Pronomen), das nominale Klassifikationssystem (mit Genus, Numerus und Kasus), die nominale Flexionsmorphologie sowie nominale Syntagmen mit dem Schwerpunkt der NP-Syntax. Der Vergleich stellt die Optionen im Vergleichsspektrum heraus, von denen das Deutsche Gebrauch macht, zeigt aber auch, welche Möglichkeiten nicht realisiert sind, und lässt somit das typologische Profil dieser Sprache im Detail erkennen.
Die grammatische Kategorie eingebetteter Sätze zählt seit über 50 Jahren zu den zentralen Themen der theoretischen Syntax. Dabei dreht sich die Diskussion speziell um die Frage, ob manche oder vielleicht alle eingebetteten Sätze als Nominalphrasen zu behandeln sind, sei es, weil sie einen (stummen) nominalen Kopf haben (D oder N), oder sei es, weil der Satzeinleiter selbst als nominal zu betrachten ist. Die Beiträge des Sonderhefts nehmen diese Fragestellung erneut auf und explorieren sie unter verschiedenen, syntaktischen wie semantischen Aspekten im Lichte neuerer theoretischer Ansätze. Das Spektrum an Sprachen, die genauer untersucht oder argumentativ für die Zwecke der Analyse herangezogen werden, umfasst neben Deutsch – einschließlich dialektaler Varietäten wie Bairisch und Alemannisch – Englisch, Niederländisch (einschließlich der Brabanter Varietät), Alt- und Neugriechisch, Jula (Niger-Kongo), Schwedisch, Baskisch sowie eine Reihe anderer genetisch und typologisch unterschiedlicher Sprachen.