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Der Beitrag beschäftigt sich mit kommunikativen Praktiken in audiovisuellen Webformaten am Beispiel von sogenannten „Let’s Plays“, in denen ein Videospiel im Internet für Zuschauende gespielt und kommentiert wird. An live ausgestrahlten Let’s Plays zeigen wir, wie Zuschauende mit Produzierenden während der Ausstrahlung interagieren und so integraler Bestandteil des entstehenden Produkts werden. Live ausgestrahlte Let’s Plays machen eine Trennung zwischen Produktion, Produkt und Rezeption, wie wir sie von traditionellen Medien kennen, obsolet. Wir sprechen daher von sogenannten Medienketten. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die drei genannten Elemente, aufgrund der gegebenen medialen Affordanzen ineinander übergehen, sich dynamisch beeinflussen oder gegenseitig hervorbringen.
There are many scientitic studies dealing with the differences in aggressive behavior between men and women. Women are said to be tentatively less aggressive. In contrast, verbal interaction in Social Media, such as Facebook or WhatsApp, reveal no such differences. The World Wide Web seems to offer optimal preconditions for releasing rage and anger which is crucial for considerations in terms of gender identity. Firstly, an overview over forms of female aggression is given. Furthermore, an instruction for identifying linguistic aggression potential is offered. In this context a spectrum of aggressive expressions is introduced on the basis of social media data. The paper is to be considered as prelude of a vivid interdisciplinary discussion focusing on gender constructions.
Der Beitrag untersucht vorhandene Lösungen und neue Möglichkeiten des Korpusausbaus aus Social Media- und internetbasierter Kommunikation (IBK) für das Deutsche Referenzkorpus (DEREKO). DEREKO ist eine Sammlung gegenwartssprachlicher Schriftkorpora am IDS, die der sprachwissenschaftlichen Öffentlichkeit über die Korpusschnittstellen COSMAS II und KorAP angeboten wird. Anhand von Definitionen und Beispielen gehen wir zunächst auf die Extensionen und Überlappungen der Konzepte Social Media, Internetbasierte Kommunikation und Computer-mediated Communication ein. Wir betrachten die rechtlichen Voraussetzungen für einen Korpusausbau aus Sozialen Medien, die sich aus dem kürzlich in relevanten Punkten reformierten deutschen Urheberrecht, aus Persönlichkeitsrechten wie der europäischen Datenschutz-Grundverordnung ergeben und stellen Konsequenzen sowie mögliche und tatsächliche Umsetzungen dar. Der Aufbau von Social Media-Korpora in großen Textmengen unterliegt außerdem korpustechnologischen Herausforderungen, die für traditionelle Schriftkorpora als gelöst galten oder gar nicht erst bestanden. Wir berichten, wie Fragen der Datenaufbereitung, des Korpus-Encoding, der Anonymisierung oder der linguistischen Annotation von Social Media Korpora für DEREKO angegangen wurden und welche Herausforderungen noch bestehen. Wir betrachten die Korpuslandschaft verfügbarer deutschsprachiger IBK- und Social Media-Korpora und geben einen Überblick über den Bestand an IBK- und Social Media-Korpora und ihre Charakteristika (Chat-, Wiki Talk- und Forenkorpora) in DEREKO sowie von laufenden Projekten in diesem Bereich. Anhand korpuslinguistischer Mikro- und Makro-Analysen von Wikipedia-Diskussionen im Vergleich mit dem Gesamtbestand von DEREKO zeigen wir charakterisierende sprachliche Eigenschaften von Wikipedia-Diskussionen auf und bewerten ihren Status als Repräsentant von IBK-Korpora.
Im alltäglichen Leben sind Sozialen Medien kaum mehr entbehrlich: ob zum Zweck der Kommunikation, wie auf WhatsApp, zum Teilen von Inhalten und Fotos, z.B. durch Facebook und Instagram, oder zur Teilhabe am Weltgeschehen über Twitter. Der Band untersucht, ob und wie Soziale Medien unsere Kommunikation und auch unsere Sprache verändern und welche neuartigen kommunikativen Formen der Gebrauch Sozialer Medien hervorgebracht hat.
Internetlinguistik
(2019)
Die Internetlinguistik ist eine neue Forschungsdisziplin, die sich aus drei großen Untersuchungsbereichen konstituiert: der Sprachverwendung in internetbasierten Kommunikationsumgebungen (wie Messengerdienste, Soziale Netzwerkseiten), der Interaktion zwischen Mensch und Maschine (etwa mit smarten Objekten) und der Generierung von Datenkorpora, was auch ethische Fragen aufwirft.
Dieser Band enthält neben einem kurzen Abriss über die Entwicklung der Internetlinguistik bibliografische Angaben zu Spezifika des Kommunikationsraums, der Kommunikationsplattformen und der digitalen Kommunikation, zu menschlichen Handlungsweisen im Web 2.0 und zu methodischen Zugängen der linguistischen Onlineforschung mit einem Überblick über Internetkorpora. Darüber hinaus werden Schnittstellen zu anderen Wissenschaftsdisziplinen aufgezeigt. Der Band gibt außerdem Empfehlungen zu einschlägigen Blogs und Zeitschriften.
Im vorliegenden Beitrag werden Sagbarkeitsphänomene aus dem Social Web vorgestellt, die als brisante Daten eingestuft werden. Dabei werden intraterritoriale Selbstoffenbarungsphänomene von extraterritorialen Phänomenen unterschieden, die dazu beitragen, andere Personen zu diskreditieren und zu verleumden. Angesicht der spezifischen Kommunikationsbedingungen im World Wide Web wird der Sagbarkeitsraum kontinuierlich erweitert. Dabei spielt die Diffusion der beiden Aktionsräume Handlungsraum und Zeigeraum eine prominente Rolle. Als Aufgabe für die Linguistik wird herausgearbeitet, die Konturen dieser Räume für die Wahrnehmung der Sprachbenutzer*innen zu schärfen.
This study investigates the question of whether the processing of complex anaphors require more cognitive effort than the processing of NP-anaphors. Complex anaphors refer to abstract objects which are not introduced as a noun phrase and bring about the creation of a new discourse referent. This creation is called “complexation process”. We describe ERP findings which provide converging support for the assumption that the cognitive cost of this complexation process is higher than the cognitive cost of processing NP-anaphors.