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Korpora gesprochener Sprache werden mindestens seit den 1950er Jahren von Sprachwissenschaftlern und Forschern anderer Disziplinen mit verschiedensten Forschungsinteressen aufgebaut. Die technischen Möglichkeiten für die Erhebung und Bereitstellung solcher Daten haben sich seitdem fortwährend und grundlegend gewandelt. Heute kann es als Normalfall angesehen werden, dass ein Korpus gesprochener Sprache digital erhoben wird. Die wissenschaftliche Community ist außerdem auf dem Wege, sich auf gewisse Mindeststandards zu einigen, die bei der Erhebung bezüglich Dokumentation, Strukturierung und Enkodierung der Daten eingehalten werden sollten, um eine möglichst nachhaltige Nutzung der Korpora zu ermöglichen. Verschiedene Datenzentren schließlich haben sich zum Ziel gesetzt, Korpora gesprochener Sprache zu einer eben solchen Nachnutzung dauerhaft zu archivieren und in digitalen Infrastrukturen bereitzustellen. Eine der wichtigsten Aufgaben solcher Zentren ist es, Korpora aus abgeschlossenen Projekten zu übernehmen und sie so aufzubereiten, dass eine dauerhafte Archivierung und Bereitstellung überhaupt möglich wird. Dieser Leitfaden basiert auf Erfahrungen, die hinsichtlich dieser Aufgabe an zwei Standorten – dem Sonderforschungsbereich 538 ‚Mehrsprachigkeit’ bzw. dem Zentrum für Sprachkorpora (HZSK) an der Universität Hamburg, sowie dem Archiv für gesprochenes Deutsch (AGD) am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim – gesammelt wurden.1 Am SFB 538 (Laufzeit: 1999-2011) hatte das Projekt Z2 „Computergestützte Erfassungs- und Analysemethoden“ die Aufgabe übernommen, Korpora aus den Teilprojekten des SFB nach deren Abschluss für eine Archivierung und Nachnutzung vorzubereiten (siehe dazu Schmidt/Bennöhr 2007). Die Archivierung und Bereitstellung der Daten im Gesamtumfang von 30 Korpora erfolgt nun im zum Abschluss des SFB (2011) gegründeten HZSK (Hedeland/Lehmber /Schmidt/Wörner 2011). Das Archiv für Gesprochenes Deutsch bzw. dessen Vorläufer, das Deutsche Spracharchiv (Stift/Schmidt 2014), fungiert bereits seit den 1960er Jahren als eine zentrale Sammelstelle für Korpora des gesprochenen Deutsch. Im Laufe der Jahre hat es aus IDS-internen und -externen Projekten knapp 50 Korpora übernommen, die verschiedene Stadien der Aufbereitung erfahren haben und der wissenschaftlichen Gemeinschaft nun u.a. über die Datenbank für Gesprochenes Deutsch (DGD2, Schmidt/Dickgießer/Gasch 2013) zur Verfügung gestellt werden. Das derzeitige Angebot dieser beiden Einrichtungen zeigt, dass es prinzipiell möglich ist, von den im einleitenden Zitat beschriebenen Sammlungen zu dauerhaft nachnutzbaren digitalen 1 Die Konzeption dieses Leitfadens war Gegenstand eines Arbeitspakets im Projekt „Etablierung eines Schwerpunkts ‚Mehrsprachigkeit und Gesprochene Sprache‘ am Hamburger Zentrum für Sprachkorpora“, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Förderprogramms „Literaturversorgungs- und Informationssysteme (LIS)“ gefördert wurde. An der Umsetzung haben sich die genannten MitarbeiterInnen des HZSK und des AGD beteiligt.4 Ressourcen zu gelangen. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass dies oft ein langwieriger Prozess mit vielen unvorhergesehenen Hindernissen ist, an dessen Ende man sich zumindest gelegentlich die Frage stellen kann, ob Aufwand und Nutzen der Datenaufbereitung in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. Zweck dieses Leitfadens ist es, Kriterien für die Beurteilung von Aufbereitungsaufwand und Nachnutzbarkeit von Korpora gesprochener Sprache zu definieren, mittels derer bereits bei der Planung eines entsprechenden Projektes eine Abschätzung der Kosten und Nutzen getroffen werden kann. Kosten bezeichnen in diesem Kontext insbesondere den zeitlichen Arbeitsaufwand, der sich nicht immer leicht in monetäre Kosten umrechnen lässt. Die Nachnutzbarkeit definiert sich vor allem darüber, wie offen oder restriktiv der Zugang zum Korpus gestaltet wird und über die Quantität und Qualität der Korpusbestandteile. Der Leitfaden gliedert sich in sechs Abschnitte, die in Form von strukturierten Fragebäumen die wichtigsten Eigenschaften einer aufzubereitenden Ressource abfragen. Den Fragebäumen sind Erläuterungen zum besseren Verständnis der einzelnen Fragen vorangestellt. Die Pfade in den Fragebäumen führen jeweils zu einem "Ampelsymbol", anhand dessen über das weitere Vorgehen bei der Aufbereitung entschieden werden kann.
Der vorliegende Beitrag stellt einen neuartigen Typ von mehrsprachiger elektronischer Ressource vor, bei dem verschiedene Lehnwörterbücher zu einem "umgekehrten Lehnwörterbuch" für eine bestimmte Gebersprache zusammengefasst werden. Ein solches Wörterbuch erlaubt es, die zu einem Etymon der Gebersprache gehörigen Lehnwörter in verschiedenen Nehmersprachen zu finden. Die Entwicklung einer solchen Webanwendung, insbesondere der zugrundeliegenden Datenbasis, ist mit zahlreichen konzeptionellen Problemen verbunden, die an der Schnittstelle zwischen lexikographischen und informatischen Themen liegen. Der Beitrag stellt diese Probleme vor dem Hintergrund wünschenswerter Funktionalitäten eines entsprechenden Internetportals dar und diskutiert einen möglichen Lösungsansatz: Die Artikel der Einzelwörterbücher werden als XML-Dokumente vorgehalten und dienen als Grundlage für die gewöhnliche Online-Ansicht dieser Wörterbücher; insbesondere für portalweite Abfragen werden aber grundlegende, standardisierte Informationen zu Lemmata und Etyma aller Portalwörterbücher samt deren Varianten und Wortbildungsprodukten (hier zusammenfassend als "Portalinstanzen" bezeichnet) sowie die verschiedenartigen Relationen zwischen diesen Portalinstanzen zusätzlich in relationalen Datenbanktabelle nabgelegt, die performante und beliebig komplex strukturierte Suchabfragen gestatten.
We present some recent and planned future developments in EXMARaLDA, a system for creating, managing, analysing and publishing spoken language corpora. The new functionality concerns the areas of transcription and annotation, corpus management, query mechanisms, interoperability and corpus deployment. Future work is planned in the areas of automatic annotation, standardisation and workflow management.
DIL ist ein deutsch-italienisches Online-Fachwörterbuch der Linguistik. Es ist ein offenes Wörterbuch und mit diesem Beitrag wird für eine mögliche Zusammenarbeit, Kollaboration plädiert. DIL ist noch im Aufbau begriffen; zur Zeit ist nur die Sektion DaF komplett veröffentlicht, auch wenn andere Sektionen in Bearbeitung sind. Die Sektion LEX (Lexikographie), die zur Veröffentlichung ansteht, wird zusammen mit den wichtigsten Eigenschaften des Wörterbuches präsentiert.
Mehrsprachigkeit in linguistischen Daten. Theoretische und praktische Aspekte ihrer Erfassung
(2008)
This paper uses a devil’s advocate position to highlight the benefits of metadata creation for linguistic resources. It provides an overview of the required metadata infrastructure and shows that this infrastructure is in the meantime developed by various projects and hence can be deployed by those working with linguistic resources and archiving. Possible caveats of metadata creation are mentioned starting with user requirements and backgrounds, contribution to academic merits of researchers and standardisation. These are answered with existing technologies and procedures, referring to the Component Metadata Infrastructure (CMDI). CMDI provides an infrastructure and methods for adapting metadata to the requirements of specific classes of resources, using central registries for data categories, and metadata schemas. These registries allow for the definition of metadata schemas per resource type while reusing groups of data categories also used by other schemas. In summary, rules of best practice for the creation of metadata are given.
We give an overview of the content and the technical background of a number of corpora which were developed in various projects of the Research Centre on Multilingualism (SFB 538) between 1999 and 2011 and which are now made available to the scientific community via the Hamburg Centre for Language Corpora.